Leichtathletik

Walli zeigt mit Semifinale über 400 m auf

Von Victoria Hudson hatte man mehr erwartet, Susanne Walli indes überraschte: Während die Speerwerferin am Dienstag bei den Olympischen Spielen in Tokio mit 58,60 m in der Qualifikation hängenblieb, stieg die 400-m-Läuferin auf. Über die Zeit von 52,19 Sekunden hätte Walli es nicht geschafft. Aber weil in ihrem Vorlauf die Britin Nicole Yeargin wegen Bahnverlassens disqualifiziert wurde, zog die 25-Jährige als Dritte direkt in das Halbfinale am Mittwoch (12.30 Uhr MESZ) ein.

Walli konnte dann auch lange nicht glauben, dass es sich mit dem Aufstieg in die Vorschlussrunde der Top 24 ausging, rechnete sie doch lange mit einem Protest Großbritanniens. „Ich habe auf eine Videoeinspielung gewartet, aber es war keine“, sagte die Oberösterreicherin. „Ich wollte das Risiko eingehen, dass ich schnell weglaufe. Es war ein sehr schneller Start, die ersten 200 Meter waren wirklich sehr ordentlich.“ Die letzten Meter waren dann ein Kampf. „Ich war froh, dass ich als Vierte ins Ziel gekommen bin.“

Walli war stolz, dass sie im Bereich ihrer Bestzeit (51,99) gelaufen ist. Das Wetter habe sich während des Aufwärmens total geändert, anfangs habe es geregnet. „Man musste sich immer neu einstellen auf diesen Wettkampf, das ist mir sehr gut gelungen.“ Im Halbfinale bei Flutlicht wird sie probieren, die Atmosphäre nochmals richtig aufzunehmen. „Genießen ist beim 400er immer ein bisserl schwierig. Es ist aber auf alle Fälle noch was drinnen.“

Der Vorlauf Wallis

Susanne Walli belegte in ihrem Vorlauf über 400 m eigentlich Rang vier. Aufgrund einer Disqualifikation schaffte sie aber dann den direkten Aufstieg ins Semifinale.

Aus für Hudson „extrem schade“

Hudson war nach den Saisonleistungen und dem im April mit 64,68 m aufgestellten österreichischen Speerwurfrekord mit der realistischen Chance auf das Finale nach Tokio gereist. Ihre 58,60 m waren dann aber zu wenig. Es wurde der 22. Rang unter 30 Teilnehmerinnen. Mit 60,94 war man bei den Top Zwölf mit dabei. „Es ist voll schade, ich weiß ja, dass ich das kann. Ich kann schwer sagen, was los war. Ich glaube, ich war ein bisschen zu offen im Wurf, das Timing hat nicht gepasst.“ Das könne sein, wenn man nervös sei oder zu viel wolle wie im letzten Versuch, wo sie riskieren musste und es ein Ungültig wurde.

Im Training werfe sie stabil sehr weit, sie kam daher zum Schluss: „Das war nicht mein Tag. Ich habe in den letzten Wochen so viel trainiert, habe eine Bestleistung nach der anderen rausgehaut in jeder einzelnen Übung, die es gibt. Ich bin in so einer argen Form. Es ist extrem schade.“ Hudson wird nun noch in der Diamond League antreten und hofft, ins Saisonfinale zu kommen. „Ich nehme aus Tokio mit, dass ich weiter hätte werfen können. Und werde es dort machen.“