Arbeiter an der Marathon-Strecke
AP/Eugene Hoshiko
Marathon

Probleme in der Außenstelle Sapporo

Keine optimalen Verhältnisse finden die bei den Olympischen Spielen in Japan nach Sapporo ausquartierten Marathon-Läufer vor. Wie es aus dem österreichischen Lager heißt, spielt sich alles im Hotel und beim Training auf einer 950 m langen, welligen, asphaltierten Laufstrecke rund um das Makomanai-Stadion ab. Spaziergänge wie im Athletendorf in Tokio sind nicht erlaubt, auch das Essen kann nicht mithalten. Auch eine physische Streckenbesichtigung ist nicht möglich.

Mit der Verlegung in den Winterspieleort von 1972 hatten die Veranstalter gehofft, dass die Athletinnen und Athleten im Marathon und Gehen bessere klimatische Verhältnisse vorfinden werden, als sie im heißen Tokio herrschen. „Das Klima ist ein wenig milder“, erklärte Harald Fritz, der Trainer von Lemawork Ketema. Das ist als relativ zu betrachten. Am Sonntag soll es warm und regnerisch werden, zur Startzeit um 7.00 Uhr Ortszeit (MESZ Mitternacht auf Sonntag) werden 27 Grad Celsius erwartet, während des Rennens bis zu 31.

Österreichs Team umfasst das Gespann Ketema und Fritz, Peter Herzog als zweiten Läufer und dessen Trainer Hannes Langer sowie ÖLV-Verbandsarzt Richard Högler. Gewohnt wird in einem Hotel, das nur zum Essen in einem Gebäude auf der anderen Straßenseite sowie zum Training verlassen werden darf. „Der Weg ist eingegrenzt und von Uniformierten überwacht. Das Essen ist nicht schlecht, aber kein Vergleich zu dem in Tokio“, berichtete Langer.

Stadion in Sapporo „sehr antiquiert“

Das Stadion ist keine Leichtathletik-Anlage. „Der Innenbereich mit Lounge, Massageteil etc. ist sehr antiquiert, die Sanitäranlagen nicht der heutigen Zeit entsprechend“, sagte Langer. „Wir kommen aber zurecht.“ Trainiert wird jeweils am Vormittag und am Nachmittag, auch um dem Hotel zu entkommen, wie er ergänzte. Am Samstag ist ein leicht aktivierendes Programm geplant.

Die Athleten müssen auch damit klarkommen, dass es anders als bei anderen Großereignissen wegen der CoV-Sicherheitsbestimmungen die Besichtigung der Strecke nur über ein Video gibt. Mit Langer, Fritz und Högler sind auch nur drei österreichische Betreuer erlaubt, die Besetzung der Verpflegungsstellen wird damit eine Herausforderung.

Die Athleten werden die vorbereitenden Getränke selbst von den Tischen aufnehmen. „Wir hätten uns sicher bessere Rahmenbedingungen gewünscht, sie sind aber für fast alle gleich. Darum bleiben wir positiv – Lema und Peter werden alles geben, um möglichst weit vorne zu liegen“, so Langer.