Kanadische Spieler jubeln
Reuters/Ints Kalnins
Eishockey-WM

Kanada erobert Thron von Finnland

Der Weltmeister im Eishockey heißt heuer Kanada. Die Nordamerikaner setzten sich am Sonntag im Finale der 85. A-WM in Lettland im Endspiel gegen Titelverteidiger Finnland knapp mit 3:2 (0:1 1:0 1:1 / 1:0) in der Verlängerung durch und revanchierten sich damit erfolgreich für die Finalniederlage vor zwei Jahren. Bronze ging nach einem klaren 6:1 über Deutschland an die USA.

Nick Paul wurde in der 7. Minute der Verlängerung nach schöner Kombination mit Connor Brown zum Matchwinner für die Kanadier, die sich zum insgesamt 27. Mal, aber zum ersten Mal seit 2016 die WM-Krone aufsetzten. Den Nordamerikanern gelang auch die erfolgreiche Revanche für die Niederlage im Finale der Titelkämpfe 2019 in der Slowakei. Damals hatte Finnland mit einem 3:1-Sieg seinen dritten Titel erobert. Im Vorjahr war die Weltmeisterschaft in der Schweiz aufgrund der Coronavirus-Pandemie abgesagt worden.

Die Kanadier durften sich bei der in der lettischen Hauptstadt Riga ausgespielten WM auch über ein Happy End nach einem katastrophalen Start freuen. Denn das „Mutterland“ des Eishockeys war mit drei Niederlagen ins Turnier gestartet und hatte auch erst im letzten Abdruck und dank deutscher Schützenhilfe den Aufstieg in die K.-o.-Runde geschafft. Dort warfen die Kanadier allerdings zuerst die favorisierten Russen mit 2:1 nach Verlängerung aus dem Turnier und besiegten im Semifinale die bis dato stark aufspielenden US-Amerikaner souverän mit 4:2.

Nick Paul
Reuters/Ints Kalnins
Der entscheidende Moment: Paul (r.) schiebt nach perfekter Vorarbeit seines Teamkollegen Brown den Puck ins Tor

Im Finale bewiesen die „Ahornblätter“ erneut ihre Comebackqualitäten. Denn Finnland ging durch Mikael Ruohomaa (9.) und Petteri Lindbohm (45.) zweimal in Führung, doch die Kanadier kämpften sich jeweils im Powerplay durch Maxime Comtois (25.) und Kapitän Adam Henrique (53.) in die Partie zurück. In der Verlängerung drei gegen drei krönte Paul nach Assist seines Teamkollegen bei den Ottawa Senators Brown schließlich das Comeback mit dem goldenen Tor. Damit gelang nicht nur die erfolgreiche Revanche für die Finalniederlage von vor zwei Jahren, sondern auch die Retourkutsche für die Gruppenphase. Denn in der Vorrunde hatten die Finnen noch mit 3:2 im Penaltyschießen das bessere Ende für sich gehabt.

USA fertigen Deutschland ab

Davor sicherten sich die USA so wie zuletzt 2018 mit einem klaren 6:1 (1:0 4:0 1:1) die Bronzemedaille. Christian Wolanin (6.), Conor Garland (27.), Jack Drury (29.), Jason Robertson (32.), Trevor Moore (33.) und Ryan Donato (50.) trafen für die USA. Für den deutschen Ehrentreffer sorgte Dominik Bittner (50.). Die Deutschen, die erst zum zweiten Mal nach 2010 den Sprung in ein Semifinale geschafft hatten, verpassten damit die erhoffte erste WM-Medaille seit 68 Jahren. Auch bei ihrer Heim-WM vor elf Jahren hatten die Deutschen Rang vier belegt.

Eishockey-WM in Riga

Finale:

Finnland – Kanada 2:3 n.V.

(1:0 0:1 1:1 / 0:1)

Tore: Ruohomaa (9.), Lindbohm (46.) bzw. Comtois (25./PP), Henrique (53./PP), Paul (67.)

Spiel um Platz 3:

USA – Deutschland 6:1

(1:0 4:0 1:1)

Tore: Wolanin (6.), Garland (27.), Drury (29.), Robertson (32./PP), Moore (33./PP), Donato (50.) bzw. Bittner (50.)