Trainer Miroslav Klose im Fußball-Stadion in Altach
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Bundesliga

Klose springt in Altach ins kalte Wasser

„Mir war sofort klar, dass ich hier richtig bin.“ Das sagte Miroslav Klose, als er am Montag als neuer Trainer des Admiral-Bundesligisten SCR Altach und damit als Nachfolger von Ludovic Magnin vorgestellt wurde. Klose springt ins kalte Wasser – bei seiner ersten Station als Cheftrainer wartet auf den 44-Jährigen eine herausfordernde Aufgabe. Über Vertragsdetail, Dauer oder Gehalt wurde bei dem Pressetermin keine Auskunft gegeben.

Klose, mit Deutschland Weltmeister 2014 und WM-Rekordtorschütze, hatte im Mai vergangenen Jahres bekanntgegeben, dass er wegen Thrombosen im Bein eine Auszeit nehmen muss. Zuvor hatte er Abschied als Kotrainer des FC Bayern München genommen. Zuletzt war er unter anderem bei seinem früheren Verein 1. FC Kaiserslautern als Trainer im Gespräch gewesen. Auch vom DFB-Team unter Cheftrainer Hansi Flick soll es Angebote gegeben haben.

Dass er nun in Vorarlberg bei Altach anheuerte, sorgte für Aufsehen. Klose wollte offenbar erstmals Cheftrainer sein und die Verantwortung in den eigenen Händen haben. Da muss in dem Fall sogar das deutsche Nationalteam für ihn warten. „Ich freue mich unheimlich. Ich bin voller Vorfreude und bin sehr freundlich aufgenommen worden. Ich darf arbeiten, dort, wo andere Urlaub machen“, sagte Klose am Montag in Altach.

Klose in Altach vorgestellt

Am Montag wurde Miroslav Klose als neuer Trainer des Admiral-Bundesligisten SCR Altach und damit als Nachfolger von Ludovic Magnin vorgestellt. Bei seiner ersten Station als Cheftrainer wartet auf den 44-Jährigen eine herausfordernde Aufgabe.

Klose weiß, „dass viel harte Arbeit vor mir liegt. Es ist wichtig, dass die Mannschaft Herz und Leidenschaft zeigen muss. Wir müssen uns Stück für Stück alles erarbeiten, deshalb ist auch wichtig, dass die Mannschaft mit mir kommuniziert.“ Warum er ausgerechnet beim österreichischen Nachzügler Altach unterschrieb? „Für mich ist die Professionalisierung wichtig. Ich bin überzeugt, dass wir nach vorne kommen werden.“ Sich als Cheftrainer zu profilieren dürfte Klose, so der Eindruck, durchaus wichtig sein – was für ihn spricht.

Trainer Miroslav Klose bei der Pressekonferenz
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Klose bei der Präsentation am Montag in Altach: „Hier bin ich richtig“

„Sofort ein Supergefühl“

„Ich hatte in Altach sofort ein Supergefühl“, sagte Klose. Zur möglichen künftigen Spielphilosophie mit den Vorarlbergern wollte er sich nicht äußern. „Da möchte ich mich nicht festlegen, wichtig ist, dass die Fans zufrieden nach Hause gehen. Wenn uns das gelingt, wird auch in der Mannschaft eine Dynamik entstehen und wir uns pushen. Darauf liegt mein Fokus. Ich als Trainer gebe mir in meiner Entwicklung jedenfalls Zeit.“

Auch den österreichischen Fußball muss sich der Deutsche erst erarbeiten. „Peu a peu“, sagte Klose. Dafür brauche er Zeit. „Für mich geht die Arbeit jetzt erst richtig los. Ich muss mir Einblick verschaffen und schauen, was wir uns erarbeiten können. Jetzt kommt einmal das Trainingslager. Wir müssen uns Wege und Ziele arbeiten. Wo wollen wir hin? Wie schnell das geht, weiß ich nicht. Aber Ziele zu haben finde ich unheimlich wichtig“, sagte Klose.

„Glücklich und stolz“

Die Altach-Verantwortlichen wollten trotz des Überraschungscoups am Boden bleiben. Die Freude darüber war ihnen allerdings anzumerken. Er sei „glücklich und stolz“, aber man werde „keine Luftschlösser“ bauen, betonte Geschäftsführer Christoph Längle. Niemand werde von Klose verlangen, den Club in die Top Sechs zu bringen. Klose sei als bodenständig und harter Arbeiter bekannt, Altach vertrete idente Werte.

Trainer Miroslav Klose und Manager Christoph Längle
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Altach-Geschäftsführer Christoph Längle zeigt sich „glücklich und stolz“ über den neuen Trainer

Federführend beim Engagement Kloses als neuem Cheftrainer war, wie festgehalten wurde, der sportliche Leiter Werner Grabherr. Klose soll laut Grabherr die Professionalisierung des Vereins vorantreiben. Klose stehe für eine sehr aktive Spielidee, man hoffe, mit ihm vielleicht auch für Überraschungen sorgen zu können und konkurrenzfähig zu sein. Klose sei ein „Siegertyp auf dem Platz und als Mensch im Club ein Gewinn“.