Ski alpin

Kein Happy End für Hütter im Super-G

Der letzte Super-G der Saison hat für Cornelia Hütter im Kampf um die kleine Kristallkugel kein Happy End gebracht. Die Steirerin musste sich am Freitag in Saalbach-Hinterglemm trotz vollen Risikos mit dem fünften Platz begnügen. Damit ging die Kugel so wie in der Gesamt- und Riesentorlauf-Wertung an die Schweizerin Lara Gut-Behrami, der Rang sieben zum Glück reichte. Den Sieg im letzten Super-G holte sich die Tschechin Ester Ledecka.

Hütter hätte einen Sieg benötigt, um die Chance auf ihre erste Kristallkugel zu wahren. Daher riskierte die 31-Jährige auch ihr letztes Hemd und ihre Gesundheit. Denn kurz vor dem Ziel fädelte Hütter mit dem Oberarm bei einem Tor ein und vermied mit Mühe einen Sturz. Da die Italienerin Federica Brignone hinter Ledecka den zweiten Platz belegte, rutschte Hütter am Ende in der Super-G-Wertung noch auf den dritten Platz zurück. Trotzdem war es der bisher größte Erfolg für die Steirerin, die es in einer Spezialwertung noch nie in die Top Drei geschafft hatte.

„Ich bin froh, dass die Schulter nicht draußen ist. Es spannt, aber es geht“, zeigte sich Hütter im ORF-Interview erleichtert, dass sie vom Saisonfinale nicht noch eine Verletzung mitgenommen hatte. Kristall habe sie nicht im letzten Rennen verloren, meinte die 31-Jährige: „Rückblickend war es der Ausfall in Cortina. Es war heute sicher ein Stockerl drinnen, das war das Ziel. Dass die anderen zwei patzen, kann ich eh nicht beeinflussen.“

Gut-Behrami bringt Kristall ins Trockene

Die Schweizerin konnte im letzten Super-G zwar nicht um den Sieg mitmischen, brachte aber ihre dritte Kristallkugel in dieser Saison ins Trockene.

Hütters Bilanz fiel trotzdem positiv aus. „Vor der Saison waren die Top Drei in der Disziplinenwertung das Ziel. Das habe ich geschafft“, sagte die Steirerin, die heuer den Super-G in Zauchensee für sich entschieden hatte. „Den Super-G-Abschluss hätte ich mir besser vorgestellt. Alles in allem war es aber eine coole Super-G-Saison.“ Noch einmal heißt es für Hütter und Co. Konzentration aufbauen. Am Samstag (11.15 Uhr, live in ORF1) steht auf der „Ulli-Maier-Strecke“, wo im kommenden Jahr die WM-Medaillen vergeben werden, die letzte Abfahrt der Saison auf dem Programm.

1. Ester Ledecka (CZE)
2. Federica Brignone (ITA)
3. Kajsa Vickhoff Lie (NOR)

Dritter Streich für Gut-Behrami

Dort kann auch Gut-Behrami ihrer Traumsaison das letzte Mosaiksteinchen hinzufügen. Denn auch in der Abfahrtswertung liegt die Schweizerin in der Poleposition. Bringt die 32-Jährige auch am Samstag die Kugel nach Hause, hätte sie bis auf den Slalom – dort triumphierte US-Star Mikaela Shiffrin – vier von fünf möglichen Kugeln abgeräumt. Ihre insgesamt achte und die insgesamt fünfte für den Super-G 2023/24 brachte Gut-Behrami am Ende mit 30 Punkten Vorsprung auf Brignone über die Ziellinie. Hütter hatte am Ende 60 Punkte Rückstand auf die Schweizerin. Stephanie Venier wurde 196 Zähler zurück Vierte.

„Für mich ist das wunderschön. Ich habe probiert, Vollgas zu geben“, sagte die Schweizerin, die trotz ungeliebter weicher Piste auf Kurs blieb und mit dem Gewinn ihrer fünften Kugel im Super-G in der ewigen Statistik mit den Legenden Lindsey Vonn (USA) und Katja Seizinger (GER) gleichzog: „Bei solchen Verhältnissen habe ich meistens zu kämpfen. Es war eines meiner besten Rennen auf weichem Schnee. Das Ergebnis ist vielleicht nicht besonders, aber für mich war es wichtig. Ich wollte das Rennen gewinnen und angreifen, so geht man an den Start.“

Venier zum Abschluss beste ÖSV-Dame

Venier beendete den letzten Super-G vor Hütter als beste Österreicherin. Die Tirolerin wurde hinter Ledecka, Brignone und der Norwegerin Kajsa Vickhoff-Lie mit 0,35 Sek. Rückstand Vierte. Auf das Podest fehlten Venier lediglich fünf Hundertstel. Ariane Rädler schaffte es zum Abschluss als Zehnte (+0,82 Sek.) ebenfalls noch in die Top Ten. Mirjam Puchner wurde 15. (+1,24), Christina Ager landete unmittelbar hinter ihrer Teamkollegin auf dem 16. Platz (+1,26).

Venier fährt auf Platz vier

Die Tirolerin verpasste im letzten Super-G das Podest nur knapp.

Trotz des verpassten Podestplatzes blickte Venier, heuer Siegerin des Super-G in Crans-Montana, zufrieden zurück. „Die Piste hat gut gehalten, es war ein knappes Rennen. Ich bin mit meiner Super-G-Saison absolut zufrieden. Ich habe große Schritte gemacht und bin echt besser geworden. Das Skifahren bereitet mir momentan echt Freude“, sagte die Tirolerin.

Ledecka triumphiert zum Abschluss

Die Tschechin unterstrich mit ihrem insgesamt vierten Weltcup-Sieg ihre Spätform.

Ledecka meldet sich zurück

Die zweite Siegerin des Tages neben Gut-Behrami war aber klar Ledecka, die sich nach langer Durststrecke im Finish eindrucksvoll zurückmeldete und mit 0,28 Sek. Vorsprung auf Brignone ihren insgesamt vierten Weltcup-Sieg auf zwei Skiern, aber den ersten seit der Abfahrt von Crans-Montana im Februar 2022 feierte.

„Ich war lange krank am Anfang der Saison. Es hat gedauert, bis ich meine Form gefunden habe“, sagte das tschechische Multitalent, das 2018 Olympiagold im Super-G und Parallel-Slalom im Snowboard gewonnen hatte. Ledeckas Blick war schon auf nächstes Jahr gerichtet: „Das ist eine super Generalprobe für die WM. Wichtig ist, dass ich gesund bin und wieder trainieren kann.“