Ski alpin

Odermatt pariert Kriechmayrs Angriff

Topstar Marco Odermatt hat den Angriff von Vincent Kriechmayr locker pariert und die kleine Kristallkugel im Super-G dingfest gemacht. Dem Schweizer genügte am Freitag beim Weltcup-Finale in Saalbach bei einem Dreifachsieg seiner Teamkollegen Platz fünf, um die Super-G-Wertung 86 Punkte vor Kriechmayr für sich zu entscheiden. Der Oberösterreicher kam über Rang sechs nicht hinaus, 0,76 Sekunden fehlten ihm auf Premierensieger Stefan Rogentin.

Für Odermatt ist es die zweite Super-G-Kugel in Folge und das dritte Kristall in der laufenden Saison nach den Erfolgen in Riesentorlauf- und Gesamtweltcup. In der Abfahrt am Sonntag (11.15 Uhr, live in ORF1) könnte ihm als derzeit Führenden in der Disziplinenwertung als drittem Athleten nach seinem Landsmann Pirmin Zurbriggen und Hermann Maier sogar der vierte Streich gelingen.

Im Super-G-Weltcup dieser Saison verbuchte Odermatt wie Kriechmayr zwei Siege, drei weitere Podestplätze (einmal Zweiter, zweimal Dritter und nie schlechter als Fünfter) entschieden letztlich zu seinen Gunsten. Kriechmayr holte neben den Siegen in Gröden und Kvitjell zwei vierte Plätze und einen fünften als nächstbeste Ergebnisse – unter dem Strich zu wenig für die zweite Super-G-Kristallkugel seiner Karriere nach 2020/2021.

Kriechmayr geschlagen

Kriechmayr blieb im Finale um die Super-G-Kugel 0,76 Sekunden hinter dem notwendigen Sieg.

„Bescheidene Saison“

„Was Odermatt nach mir gezeigt hat, war mit der Nummer (15, Anm.) vielleicht schon das Maximum“, sagte Kriechmayr, der unmittelbar davor auf Frühlingsschnee ins Rennen gestartet war. „Ich gratuliere ihm zu seiner gigantischen Saison. Für mich ist es eine bescheidene Saison. Eine Kugel war das erklärte Ziel. Das habe ich nicht geschafft. Ein paar gute Resultate waren dabei, aber überwiegend nicht so gute.“

1. Stefan Rogentin (SUI)
2. Loic Meillard (SUI)
3. Arnaud Boisset (SUI)

Auch Odermatt verwies auf die Startnummern, die im Duell gegen Kriechmayr eine wichtige Rolle spielten. „Es wurde von Läufer zu Läufer wärmer. Als ich die Nummer 15 gezogen hatte, war ich froh, dass Kriechmayr die 14 hatte. Sonst wäre es knapper geworden“, so Odermatt. „Im Super-G kann immer etwas passieren. Aber man muss auch bei solchen Bedingungen attackieren.“

Schweizer Dreifachsieg

Die Schweiz untermauerte im letzten Super-G-Saisonbewerb ihre aktuelle Vormachtstellung im alpinen Weltcup. Rogentin verwies seinen Landsmann Loic Meillard bei der Generalprobe für die WM 2025 um 0,03 Sekunden auf Rang zwei. Arnaud Boisset komplettierte den Triumph der Eidgenossen als Dritter (+0,15).

„Unser großer Konkurrenzkampf im Team hilft. Man muss seine Leistung bringen, sonst ist man schnell wieder weg“, so Rogentin. Odermatt ergänzte: „Unser Erfolg ist unglaublich. Da gibt es sicher eine kleine Party.“

Premierenerfolg für Rogentin

Stefan Rogentin feierte in seinem 100. Rennen seinen ersten Weltcup-Sieg vor zwei Schweizer Teamkollegen.

Zweitbester Österreicher hinter Kriechmayr wurde Raphael Haaser als 13. (1,17) – in der Super-G-Wertung belegte der Tiroler Platz drei. „Es ist bei mir einen Schritt weitergegangen. Ich war die ganze Saison sehr konstant, es war kein Ausfall dabei. Trotzdem ist noch viel Arbeit vor mir, ich muss schon noch Hausaufgaben machen“, sagte Haaser.

Stefan Babinsky wurde 17. (1,52), Daniel Danklmaier 21. (2,68) unter 23 Startern. Der Vorarlberger Lukas Feurstein kam bei einem Sturz im Zielhang ohne gröbere Blessuren davon. Laut ÖSV-Informationen erlitt der 22-Jährige eine Prellung der rechten Mittelhand.