Bundesliga

Salzburg setzt Struber vor die Tür

Die Verantwortlichen von Red Bull Salzburg haben aus der sportlichen Talfahrt Konsequenzen gezogen. Am Montag verkündete der Serienmeister das vorzeitige Aus der kurzen Trainerära von Gerhard Struber. Nach weniger als einem Jahr im Amt muss der Salzburger wieder seinen Sessel räumen. Der bisherige Liefering-Coach Onur Cinel übernimmt bis Saisonende.

„Wir sind nach der Entwicklung der letzten Spiele und einer gründlichen Analyse der sportlichen Situation zur Überzeugung gekommen, der Mannschaft für das Meisterschaftsfinish einen neuen Impuls zu geben“, begründete Sportdirektor Bernhard Seonbuchner in einer Aussendung die Entscheidung für den Trainerwechsel. „Wir legen unseren gesamten Fokus und all unsere Konzentration darauf, an der Spitze der Tabelle zu bleiben und den Bundesliga-Meistertitel wieder nach Salzburg zu holen.“

Struber hatte erst im Sommer 2023 das Traineramt in Wals-Siezenheim übernommen. Der 47-jährige Kuchler hatte unmittelbar vor Saisonstart Matthias Jaissle ersetzt, der überraschend zu al-Ahli nach Saudi-Arabien gewechselt war. Unter Struber agierte Salzburg aber nicht so dominant wie in der Vergangenheit. In 35 Pflichtspielen wurden 20 Siege gefeiert, dazu gab es sieben Unentschieden und acht Niederlagen. Struber ist nach Huub Stevens (2011) und Peter Zeidler (2015) erst der dritte Salzburg-Trainer in der Red-Bull-Ära, der während der Saison seinen Hut nehmen muss.

Onur Cinel (Liefering)
GEPA/David Geieregger
Onur Cinel wechselt volley aus der 2. Liga auf den Chefsessel des Serienmeisters

In der Meisterschaft sah bis zuletzt alles nach einem weiteren Titel für die Struber-Truppe aus, speziell nach dem 1:0-Sieg am Ostersonntag bei Sturm Graz. Doch in den nächsten drei Spielen erfolgten das Aus im Cup nach einer 3:4-Heimniederlage gegen die Grazer und in der Liga ein Heim-1:1 gegen Rapid sowie die Pleite in Linz. Damit wackelt die anvisierte Titelverteidigung in der Meisterschaft, da Salzburg und Sturm nun punktegleich auf Rang eins und zwei liegen. Red Bull ist derzeit wegen der besseren Bilanz in den direkten Duellen mit den Steirern vorne.

Cinel will „starke Einheit“ formen

Bis zum Saisonende wurde mit dem bisherigen Liefering-Coach Cinel eine interne Lösung gefunden. Der 38-jährige Deutsche trainierte davor auch die Salzburger Youth-League-Truppe. „Nach der Anfrage des FC Red Bull Salzburg war mir sofort klar, dass ich das Team unterstützen möchte“, so Cinel in einer Aussendung, „wir müssen innerhalb kürzester Zeit eine starke Einheit bilden und benötigen in jedem Training und in jedem Spiel das höchstmögliche Level, damit wir das angestrebte Clubziel erreichen“.

Für Seonbuchner ist Cinel die ideale Person für das Erreichen des Ziels. „Onur ist ein ausgewiesener Fachmann, was er zuletzt auch als Trainer unseres Kooperationsclubs FC Liefering unter Beweis gestellt hat. Zudem kennt er auch die Art und Weise, wie wir Fußball spielen wollen, was ein weiterer Grund für diese Lösung ist“, so der Deutsche über seinen Landsmann.