Das Maskottchen der Olympischen Spiele Paris 2024
IMAGO/Sven Simon/Volkeressler
Olympia

ÖOC-Qualistatus von Badminton bis Radsport

Das österreichische Aufgebot für die Olympischen Sommerspiele in Paris nimmt immer mehr Formen an. Hier ein Überblick über den aktuellen Status quo der österreichischen Athletinnen und Athleten – alphabetisch geordnet von Badminton bis Radsport.

Badminton (Teilnehmerzahl: 172/86 Frauen und 86 Männer):

  • Der in Tokio angetretene Luka Wraber wird in Paris nicht dabei sein. Auch im Frauen-Einzel und den Doppel-Bewerben schaffte es über die relevante Rangliste niemand aus Österreich ins Olympiafeld.

Basketball (288/je 12 Teams/144/144 – 3x3: 64 (je 8 Teams/32/32):

  • Im klassischen Basketball bestand keine Qualifikationschance für Österreich. Im 2021 neu eingeführten 3x3 haben Österreichs Teams noch eine Chance. Die Männer zogen am Sonntag beim Qualiturnier in Hongkong erst im Finale um das einzige Ticket den Kürzeren, die letzte Chance auf die Paris-Fahrkarte bietet sich von 16. bis 19. Mai in Debrecen. Unter 16 Mannschaften geht es um drei Olympiateilnahmen. Die Frauen haben sich für das Turnier von 3. bis 5. Mai in Japan qualifiziert, acht Teams spielen um ein Ticket.

Bogenschießen (128/64 Frauen und 64 Männer):

  • Für Österreichs Anwärter bleiben noch zwei Qualifikationschancen – am 5. und 6. Mai bei der Europaausscheidung in Essen und am 15. und 16. Juni bei der Weltqualifikation in Antalya. Es geht dabei aber nur um eine Handvoll Paris-Tickets. Für das Turnier in Deutschland wurden Lukas Kurz, David Macher, Christian Zwetti und Elisabeth Straka nominiert, in der Türkei greift Andreas Gstöttner ins Geschehen ein.

Boxen (248/124 Frauen und 124 Männer):

  • Dem hoch gehandelten vorjährigen WM-Viertelfinalisten Ahmed Hagag (Klasse über 92 kg) bleibt noch eine Chance beim Qualifikationsturnier von 23. Mai bis 3. Juni in Thailand. Arsen Chabyan (bis 63,5 kg), Marcel Meinl (bis 71 kg) und Lucky Osaro Aimufua (bis 80 kg) wurden ebenfalls auf die Nennliste gesetzt.

Breaking (32/16 Frauen und 16 Männer):

  • Fouad Ambelj, mit Bühnennamen Lil Zoo und Bronzemedaillengewinner bei den European Games, ist Österreichs Hoffnung in der neuen olympischen Sportart. Der gebürtige Marokkaner wird bei der von 16. bis 19. Mai in Schanghai und von 20. bis 23. Juni in Budapest stattfindenden Qualifikationsserie dabei sein, gegen 39 Konkurrenten geht es nach einem Punktesystem um eines von noch sieben zu vergebenden Olympiatickets.

Fechten (212/103 Frauen, 103 Männer und 6 für Gastgeber):

  • Die Kernphase der Qualifikation ging ohne Quotenplatz für Österreich zu Ende. Die letzte Chance bietet sich von 26. bis 28. April in Luxemburg beim europäischen Zonenturnier, bei dem es je ein Ticket pro Bewerb (Degen, Florett, Säbel jeweils für Frauen und Männer) geben wird. Für Österreich treten Josef Mahringer und Leonore Praxmarer mit dem Degen sowie Olivia Wohlgemuth und Moritz Lechner mit dem Florett an.

Fußball (504/12 Teams Frauen/216, 16 Teams Männer/288):

  • Keine Teilnahme von Österreich. Für die ÖFB-Frauen platzte der Traum von Paris im Dezember in der Nations League.

Gewichtheben (120/60 Frauen und 60 Männer):

  • Österreichs Topleute Sarah Fischer, Sargis Martirosjan und Hmayak Misakyan haben es über die Olympiarangliste nicht in den Kreis der jeweils zehn Teilnehmer pro Gewichtsklasse geschafft. Fischer darf aufgrund von möglichen Nationenplatzabsagen noch bis Juni hoffen, ihre Chance ist aber nur noch theoretischer Natur.

Golf (120/60 Frauen und 60 Männer):

  • Der Tokio-Zehnte Sepp Straka ist im entscheidenden Ranking so gut platziert, dass er bereits ein Fixticket hat. Der Qualifikationszeitraum läuft noch bis 17. Juni. Bis dahin besteht die Chance, dass sich ein weiterer Österreicher mit sehr guten Leistungen in das 60er-Feld schiebt. Bei den Frauen darf sich Emma Spitz ihres Startplatzes ebenfalls bereits recht sicher sein, Sarah Schober ist derzeit auf dem Sprung ins Feld der Qualifizierten. Hier läuft die Qualifikationsfrist bis 24. Juni.

Handball (338/je 12 Teams/168 Frauen und 168 Männer):

  • Keine Teilnahme von Österreich. Das Männer-Team verpasste ein Ticket beim finalen Qualifikationsturnier gegen Gastgeber Deutschland knapp.

Hockey (384/je 12 Teams/192 Frauen und 192 Männer):

  • Keine Teilnahme von Österreich, die letzte Chance bei den Männern wurde im Jänner beim Qualifikationsturnier in Valencia vergeben.

Judo (372/186 Frauen und 186 Männer):

  • Über das bis 23. Juni laufende Qualifikationsranking gehen 17 Tickets je Gewichtsklasse weg, über diese Schiene wären aktuell vier ÖJV-Aktive dabei. Bei den Männern liegen in der Klasse bis 81 kg der 2021-Olympiadritte Shamil Borchashvili als Neunter und sein Bruder Wachid als 18. auf einem Platz, der zum Antreten berechtigt. Aber nur ein Teilnehmer pro Nation und Gewichtsklasse ist zugelassen. Bis 100 kg wäre Aaron Fara als aktuell 16. dabei. Bei den Frauen kann die Tokio-Zweite Michaela Polleres als Fünfte der Klasse bis 70 kg für die Spiele planen, bis 63 kg ist Lubjana Piovesana als 13. auf einem Paris-Spot. Der Mixed-Team-Bewerb wird von 16 Equipen bestritten, sechs Aktive je Team. Nach derzeitigem Stand würde Österreich eine Einladung dafür erhalten.

Kanu (Wildwasser 82/41/41 – Flachwasser 236/117/117/2 Einladungen):

  • Quotenplätze im Wildwasser-Slalom wurden bei der London-WM 2023 von Mario Leitner und Corinna Kuhnle herausgefahren. Die Entscheidung, wer diese beiden Plätze einnehmen wird, entscheidet sich in einer internen Ausscheidung spätestens im Juni. Von 7. bis 9. Juni geht es in Prag um weitere Quotenplätze für den neuen Olympiabewerb Kajak-Cross. Ein Kandidat dafür ist Felix Oschmautz, der Olympiavierte von Tokio. Im Flachwasser müssen Adriana und Ana-Roxana Lehaci über 500 m sowie Timon Maurer über 1.000 m auf die europäische Restquoten-Regatta am 8. und 9. Mai in Szeged hoffen.

Klettern (Boulder/Lead 40/20/20 – Speed 28/14/14):

  • Der Tokio-Dritte Jakob Schubert und Jessica Pilz sind qualifiziert, beide sind bei der Olympiapremiere der Kombinationswertung aus Bouldern und Lead Medaillenkandidaten. Für diesen Bewerb ist je ein weiteres ÖOC-Ticket möglich. Um diese kämpfen Nicolai Uznik, Jan-Luca Posch und Stefan Scherz bzw. Franziska Scherrer bei den Qualifikationsevents in Schanghai (16. bis 19. Mai) und Budapest (20. bis 23. Juni). Im Speed-Bewerb gibt es keine Qualichance mehr.

Leichtathletik (1.810/905 Frauen und 905 Männer):

  • Nach Paris schafft man es mit Direktlimits oder über das Ranking. Am 30. Juni wird ein Schlussstrich gezogen. Geschafft haben es bereits Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger, 400-m-Läuferin Susanne Gogl-Walli, Marathonläuferin Julia Mayer und Speerwerferin Victoria Hudson. Über das Ranking hoffen aussichtsreich etwa 100-m-Sprinter Markus Fuchs, Siebenkämpferin Verena Mayr und Hürdensprinterin Karin Strametz. Sie haben noch einige Wettkämpfe zum Punktesammeln vor sich, darunter die Freiluft-EM in Rom.

Moderner Fünfkampf (72/36 Frauen und 36 Männer):

  • Tokio-Teilnehmer Gustav Gustenau hat eine theoretische Chance über die WM von 9. bis 16. Juni in Zhengzhou in China. Das Erringen eines von nur drei da verfügbaren Spots ist für den 26-Jährigen aber eher illusorisch. Danach werden für das Teilnehmerfeld noch maximal neun Plätze über ein Olympiaranking vergeben, in diesem rangiert Gustenau aber außerhalb der Top 100.

Radsport (Straße 180/90/90 – Bahn 190/95/95 – Mountainbike 72/36/36 – BMX 72/36/36):

  • Österreich verfügt über je zwei Plätze im Straßenrennen, im Zeitfahren über zwei bei den Frauen und einen bei den Männern. Christina Schweinberger und Anna Kiesenhofer gelten als Fixstarterinnen. Im Mountainbiken entscheidet per 26. Mai ein Nationenranking. Bei den Frauen werden Mona Mitterwallner und Laura Stigger die zwei bereits fixen Plätze einnehmen, bei den Männern wird es einer für Österreich werden. Auf der Bahn ist eine österreichische Teilnahme im Omnium und im Madison der Männer fix. Die BMX-Bewerbe werden ohne rot-weiß-rote Beteiligung in Szene gehen.

Anmerkung: Das Internationale Olympische Komitee (IOC) fasst unter „Schwimmen“ auch Bewerbe in Synchronschwimmen, Wasserspringen und Wasserball zusammen, unter „Turnen“ auch Rhythmische Gymnastik und Trampolinspringen, unter „Volleyball“ auch Beachvolleyball und unter „Basketball“ auch 3x3.