Pferd beim Springreiten
GEPA/Matthias Hauer
Olympia

ÖOC-Qualistatus von Reiten bis Volleyball

Das österreichische Aufgebot für die Olympischen Sommerspiele in Paris nimmt immer mehr Formen an. Hier ein Überblick über den aktuellen Status quo der österreichischen Athletinnen und Athleten – alphabetisch geordnet von Reiten bis Volleyball.

Reiten (Springreiten 75/davon 20 Teams – Dressur: 60/davon 15 Teams – Vielseitigkeit 65):

  • Österreich hat sich im Springreiten und in der Dressur mit je einem Dreierteam qualifiziert, womit das jeweilige Trio auch im Einzel antritt. In der Vielseitigkeit hat es wie schon für Tokio 2021 Lea Siegl auf einen Einzel-Startplatz geschafft. Für das Springreiter-Team gelten Max Kühner und Gerfried Puck als gesetzt. Als erste rot-weiß-rote Springreiterinnen zu Olympia könnten es Katharina Rhomberg und Alessandra Reich schaffen. Fünfsternevents Ende Mai in Rom und Anfang Juni in La Baule dienen der internen Qualifikation. Sehr gute Karten auf ihre sechste Olympiateilnahme hat Dressurreiterin Victoria Max-Theurer, auch Florian Bacher darf berechtigt hoffen.

Ringen (288/96 Frauen und 192 Männer):

  • Österreich hat noch eine Chance, einen Quotenplatz zu erringen. Nachdem es zuletzt beim kontinentalen Qualifikationsturnier nicht geklappt hatte, bleibt die Weltqualifikation im Mai in Istanbul. Hier werden pro Gewichtsklasse drei Quotenplätze vergeben. ÖOC-Hoffnungsträger sind vor allem Martina Kuenz, Aker Schmid und Markus Ragginger.

Rudern (502/251 Frauen und 251 Männer):

  • Magdalena Lobnig hat bei der WM 2023 in Belgrad einen Quotenplatz im Einer gelöst. Da sie noch bis Mai wegen einer Bandscheibenverletzung ausfällt, ist der angestrebte Qualifikationsplatz im Doppelzweier mit ihrer Schwester Katharina bei der Weltausscheidung von 19. bis 21. Mai auf dem Luzerner Rotsee kaum noch möglich. Der Achter wird dort sein Glück versuchen. Von 25. bis 28. April in Szeged steht für Österreichs LG-Doppelzweier bei Frauen (Louisa Altenhuber/Lara Tiefenthaler) und Männern (offen) zunächst auch noch die europäische Qualifikationsregatta auf einen Restplatz an.

Rugby (288/je 12 Teams/144 Frauen und 144 Männer):

  • Keine Qualifikationschance für Österreich

Schießen (340/170 Frauen und 170 Männer):

  • Weltmeister Alexander Schmirl im Kleinkaliber-Dreistellungsmatch und Martin Strempfl mit dem Luftgewehr haben die beiden einzigen ÖOC-Quotenplätze geholt. Chancen für Sylvia Steiner und Co. gibt es noch bis Freitag für Gewehr und Pistole in Rio de Janeiro sowie Ende Mai/Anfang Juni bei der Kleinkaliber-EM in Osijek. Mit Ende der am 9. Juni auslaufenden Qualifikationsphase sind je Disziplin noch je ein Quotenplatz über eine Qualifikationsrangliste zu haben.

Schwimmen (Langbahn 852 – Freiwasser 44/22/22 – Wasserspringen 136/68/68 – Synchronschwimmen 96 – Wasserball 242/132/110):

  • Mit Erbringung einer „Olympic Qualifying Time“ (OQT) haben Schwimmer ihr Langbahn-Fixticket. Bisher haben das Simon Bucher (100 Delfin), Martin Espernberger (200 m Delfin) und Felix Auböck (200, 400 und 800 m Kraul) geschafft. Auböck darf auch über 10 km Freiwasser antreten. Dafür hat sich Jan Hercog direkt qualifiziert. Eine Staffel-Qualifikation gelang den Männern über 4 x 100 m Lagen. Neben Bucher sind Valentin Bayer, Bernhard Reitshammer und Heiko Gigler die Kandidaten für die Staffelplätze. Im Synchronschwimmen sind die Weltmeisterinnen Anna-Maria und Eirini-Marina Alexandri fix dabei, im Turmspringen wartet Anton Knoll noch auf die erhoffte Bestätigung eines Quotenplatzes im Turm-Bewerb. Die Limitphase auf der Langbahn läuft noch bis 23. Juni, dem Ende der Belgrad-EM. Verbleibende Plätze auf den Einzel-Strecken werden danach unter den Aktiven mit einer „Olympic Selection Time“ (OST) vergeben. Im Wasserball besteht für Österreich keine Qualifikationschance.

Segeln (330/165 Frauen und 165 Männer):

  • Drei Boote mit Zweier-Besatzungen haben Quotenplätze für die Spiele geholt. Es sind das Lara Vadlau/Lukas Mähr im 470er, Benjamin Bildstein/David Hussl im 49er sowie Lukas Haberl/Tanja Frank im Nacra17. Ebenfalls ein Paris-Ticket für Österreich sicherte sich KiteFoil-Surfer Valentin Bontus. Die letzte Chance bietet sich ab 20. April bei der olympischen Woche vor Hyeres, dort will Alina Kornelli im Formula Kite noch zum Team stoßen.

Skateboard (88/44 Frauen und 44 Männer):

  • Alisa Fessl hat es in der über zwei Jahre laufenden Vorqualifikation in die Top 44 der Disziplin Park geschafft. Bei den finalen Events von 14. bis 19. Mai in Schanghai und 18. und 19. Juni in Budapest gilt es für sie nun, in einem Punktesystem in die erste Hälfte des Feldes zu kommen, um sich den Olympiatraum zu erfüllen.

Surfen (48/24 Frauen und 24 Männer):

  • Wie bei der Premiere in Tokio 2021 hat sich kein Österreicher für das Wellenreiten (Shortboard) qualifiziert. Die Konkurrenzen finden auf Tahiti im Südpazifik statt.

Taekwondo (128/64 Frauen und 64 Männer):

  • Keine Teilnahme von Österreich, nachdem Marlene Jahl beim entscheidenden Turnier den Kampf um ein Paris-Ticket verloren hat.

Tennis (172/86 Frauen und 86 Männer):

  • Insgesamt bis zu sechs Frauen und Männer dürfen in den fünf Bewerben pro Land aufgeboten werden: vier pro Einzel, zwei Teams pro Doppel und ein Team im Mixed. Entscheidend sind die ATP- und WTA-Ranglisten am Stichtag 10. Juni. 56 der 64 Plätze im Single gibt es direkt, weitere Positionen werden über eine Quali (4 Plätze) und über eine Wildcard (1) vergeben. Sebastian Ofner ist gut im Rennen, bis zur Deadline braucht er nicht mehr viele Punkte. Für Dominic Thiem wird es immer enger. Bleibt eine klare Steigerung aus, müsste er auf einen von zwei Plätzen für nicht direkt qualifizierte Olympiasieger oder Grand-Slam-Champions hoffen. Die nach einer Verletzung zurückgekehrte Julia Grabher könnte über ihr „protected ranking“ dabei sein, wenn sie sich nach ihrem jüngsten Comeback wieder gut in Schuss fühlen sollte. Im Doppel haben Alexander Erler/Lucas Miedler gute Chancen, bei einem Ausfall von einem der beiden würde der österreichische Verband Sam Weissborn vorschlagen.

Tischtennis (172/86 Frauen und 86 Männer):

  • Die Team-Qualifikation wurde bei Frauen und Männern verpasst. Zudem haben Sofia Polcanova/Robert Gardos das Direktticket im Mixed nicht geschafft, aber die Chancen über die Weltrangliste sind vorhanden. Da liegen mit dem dann gültigen Stichtag 18. Juni Polcanova, Daniel Habesohn und Andreas Levenko derzeit auch gut im Rennen auf Einzel-Tickets. Außerdem besteht noch bei der europäischen Einzel-Qualifikation von 15. bis 19. Mai in Sarajevo die Möglichkeit, Paris-Startplätze zu erobern.

Triathlon (110/55 Frauen und 55 Männer):

  • Die noch bis 27. Mai über ein zweijähriges Ranking laufende Qualifikationsphase verspricht Österreich bei Frauen und Männern je zwei Plätze. Derzeit liegen Julia Hauser und Alois Knabl auf sicheren Qualifikationsspots, für Tjebbe Kaindl und Lisa Perterer sieht es auch recht gut aus. Werden alle vier Plätze gehalten, ist auch die Teilnahme an der Olympiapremiere im Mixed-Team-Bewerb gesichert.

Turnen (Kunstturnen 192/96/96 – Rhythmische Gymnastik 96 Frauen – Trampolin 32/16/1):

  • Benny Wizani hat als erster Österreicher einen Quotenplatz im Trampolinspringen erreicht, nach einem im März erlittenen Kreuzbandriss kämpft er aber um sein Antreten. Sollte es nicht klappen, würde wohl Martin Spatt seinen Platz einnehmen. Im Kunstturnen hat es Charlize Mörz am Boden über eine Weltcup-Qualifikationsserie geschafft. Über die EM Anfang Mai in Rimini haben noch Selina Kickinger, Bianca Frysak und Leni Bohle die Chance, den einen Kontinental-Quotenplatz zu ergattern.

Volleyball (288/je 12 Teams/144/144 – Beach 96 / je 24 Teams/48/48):

  • In der Halle keine Teilnahme von Österreich. Im Beachvolleyball wird das Gros der Plätze über die Olympia-Rankings mit Stichtag 10. Juni vergeben. Für Julian Hörl/Alexander Horst sieht es sehr gut aus, Robin Seidl/Moritz Pristauz sowie Dorina und Ronja Klinger haben noch rechnerische Chancen. Ist das Maximum von zwei Teams pro Geschlecht und Nation noch nicht ausgeschöpft, bleibt noch die Möglichkeit über den kontinentalen Nations Cup.

Anmerkung: Das Internationale Olympische Komitee (IOC) fasst unter „Schwimmen“ auch Bewerbe in Synchronschwimmen, Wasserspringen und Wasserball zusammen, unter „Turnen“ auch Rhythmische Gymnastik und Trampolinspringen, unter „Volleyball“ auch Beachvolleyball und unter „Basketball“ auch 3x3.