Nadal hatte sich zuletzt in Monte Carlo noch einmal aus dem Turnier zurückgezogen und in Barcelona, wo er nicht weniger als zwölfmal den Titel geholt hat (zuletzt 2021), am Dienstag mit einem 6:2 6:3 über den Italiener Flavio Cobolli ein erfolgreiches Comeback gefeiert. Gegen den Weltranglistenelften de Minaur, der in Barcelona als Nummer vier gesetzt ist, war Nadal aber chancenlos. Der fehlende Rhythmus und gegen Ende auch die schwindende Kraft waren dem 37-Jährigen deutlich anzumerken.
Nadal leistete sich 42 unerzwungene Fehler und schlug lediglich elf Winner. De Minaur hatte relativ wenig Mühe, nach 1:51 Stunden mit dem ersten Matchball das Duell für sich zu entscheiden. Er ist der erste Australier, der Nadal auf Sand schlagen konnte. Das sei eine „herausragende Erfahrung“, sagte de Minaur hinterher. Sein Plan sei gewesen, das Match „physisch zu gestalten“ und seinen zwölf Jahre älteren Kontrahenten „zu bewegen, aber das ist gegen ihn nie leicht“.
Die zahlreichen Fans verabschiedeten den Spanier auf dem Pista Rafa Nadal mit aufmunterndem Applaus. Von der Unterstützung der spanischen Fans hatte Nadal schon nach seinem Auftaktmatch geschwärmt. „Das bedeutet mir viel, auf den Platz zu gehen und die Wärme und Unterstützung zu spüren an diesem sehr besonderen Ort“, sagte er: „Es ist so hilfreich und bedeutet mir sehr viel.“
French Open als Höhepunkt der Abschiedstournee
Wegen einer langwierigen Hüftverletzung nach den Australian Open im Jänner 2023 hatte Nadal alle Turnierteilnahmen abgesagt. Heuer hatte er vor dem ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres in Brisbane sein Comeback gegeben, sich dort aber erneut verletzt. Sportlicher Höhepunkt der Sandplatzsaison sind die French Open, die Ende Mai in Paris beginnen und bei denen Nadal mit 14 Titeln Rekordsieger ist. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Spanier angekündigt, dass 2024 sehr wahrscheinlich sein letztes Jahr auf der ATP-Tour sein werde.