Judo

Rumpfteam startet mit EM in Megasaison

Es geht Schlag auf Schlag in dieser Megasaison – innerhalb von nur 13 Wochen haben die Judokas ein enorm dichtes Programm an Großereignissen: Am Donnerstag beginnen in Zagreb die Europameisterschaften, vom 19. bis 24. Mai folgen in Abu Dhabi die Weltmeisterschaften und dann als großer Höhepunkt stehen die Olympischen Spiele in Paris auf dem Programm.

Österreichs Hoffnungen bei der EM trägt Shamil Borchashvili. Er laborierte vor der EM an einer Verkühlung, sollte aber rechtzeitig fit sein. Der Olympiabronzegewinner von Tokio ist in Zagreb als Nummer drei gesetzt, ihm fehlt noch eine EM-Einzel-Medaille.

Olympiasilbermedaillengewinnerin Michaela Polleres wird bei der EM wie geplant nicht starten, sie ist fix qualifiziert und wird in Paris gesetzt sein. Allerdings gibt es im österreichischen Team auch zwei weitere Ausfälle für Zagreb bzw. für längere Zeit. Aaron Fara (bis 100 kg) hat sich beim Grand Prix in Linz am Knie verletzt und er verzichtet im Hinblick auf die WM auf die kontinentalen Wettkämpfe in Zagreb.

„Ich habe vergangene Woche wieder angefangen und hatte sehr viel Therapie. Das hat mir überhaupt nicht getaugt“, sagte Fara. Er wird vor der WM noch den Grand Slam in Duschanbe (Tadschikistan) Anfang Mai bestreiten und hofft dort auch für eine mögliche Setzung bei Olympia anschreiben zu können. Thomas Scharfetter (bis 90 kg) hat sich bei einem Arbeitsunfall an der linken Hand die Strecksehne von Daumen und Zeigefinger durchtrennt und muss nach einer Operation bei allen drei Großereignissen zuschauen.

Thomas Scharfetter
GEPA/Christian Moser
Scharfetter muss nach einem Arbeitsunfall für die EM passen

Polleres gelassen

Der Olympiasilbermedaillengewinnerin von Tokio, Polleres, fiel die Streichung der EM nicht schwer. „Ich bin in voller Trainingsphase im Hinblick auf Olympia. Wir ändern noch einiges an Griffarten und Techniken, alles so Feinsachen“, verriet die 26-Jährige, die kürzlich in Antalya auch ihr zweites Grand-Slam-Turnier gewonnen hat.

Auf Paris freut sich die u. a. auch zweifache WM-Dritte schon sehr. Bronze und Silber hat sie schon, eine Medaille ist sozusagen das Minimalziel. „Auf jeden Fall oder noch besser“, sagte sie lachend. „In Tokio waren ja keine Zuschauer erlaubt, ich bin gespannt, wie das jetzt ohne Einschränkungen wird.“

Bis zum Grand Slam in Duschanbe und der WM in Abu Dhabi will Polleres an ihren Fehlern arbeiten. „Dass ich aggressiver kämpfe, ich den ersten Schritt mache und mir den Griff hole. Das war ein bisserl meine Schwäche, dass ich immer einen Schritt hinterher war und dadurch Bestrafungen gekriegt habe für Passivität“, erklärte Polleres. Das müsse sie „üben, üben, üben, damit ich es automatisiere und wirklich abrufen kann“.