Bundesliga

Hartberg schießt LASK in Stimmungstief

Der TSV Egger Glas Hartberg hat am Sonntag in der Meistergruppe der Admiral Bundesliga den ersten Sieg gefeiert und sich im Kampf um Platz drei zurückgemeldet. Die Auswahl von Coach Markus Schopp setzte sich beim LASK 3:1 (2:0) durch und liegt nur noch drei Punkte hinter den drittplatzierten Linzern bzw. einen hinter Rapid. Der LASK fiel damit zurück in ein Stimmungstief, auch weil einige Fans aus Protest auf eine Unterstützung verzichteten.

Jürgen Heil sorgte in der Linzer Raiffeisen Arena in der 22. Minute für die Führung der Gäste, kurz vor der Pause legte Maximilian Entrup den zweiten Treffer für die Hartberger nach. Florian Flecker gelang zwar in der 57. Minute der Anschlusstreffer, Dominik Prokop sorgte in der 75. Minute aber für die Entscheidung und traf zum 3:1. Für Hartberg war es der erste Sieg seit dem 2:1 am 24. Februar in Altach, danach hatten die Steirer nur zwei Punkte in sechs Runden geholt.

Für den LASK war es nach der Trennung von Chefcoach Thomas Sageder und den Turbulenzen um die kurzfristig nicht erhaltene Lizenz aufgrund des Trainerwechsels ein weiterer Rückschlag. Eine Woche nach dem erfolgreichen Debüt des Trainerduos Thomas Darazs und Maximilian Ritscher mit einem 3:1-Heimsieg über Red Bull Salzburg ist man wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgekehrt. Die Chance zur Revanche gibt es aber bereits am Mittwoch (18.30 Uhr) in Hartberg.

Transparent im LASK-Sektor mit der Aufschrift „Unbefristeter Stimmungsverzicht wegen unbefristeter Hausverbote“
GEPA/Daniela Moser
Die LASK-Fans sorgten mit einem Stimmungsboykott aus Protest gegen sechs Stadionverbote für Aufsehen

Hartberg brilliert mit Effizienz

Mit derselben Startelf wie am vergangenen Wochenende beim Sieg über Meister Salzburg dominierte der LASK das Spielgeschehen. Vor dem Tor fehlten aber Zielstrebigkeit und Durchsetzungskraft. Sinnbildlich dafür war die einzige große Chance in der ersten Halbzeit, als die „Athletiker“ nach einem Ballgewinn am Sechzehner zu umständlich agierten (5.).

Hartberg versuchte sich mit schnellen Gegenstößen, die oft Gefahr und dank Effizienz eine 2:0-Pausenführung brachten. Ein Schuss von Donis Avdijaj ging daneben (3.), der zweite Abschluss saß. Heil suchte mit einer Flanke Entrup, die der ÖFB-Stürmer nicht erreichte, der Ball drehte sich aber ins lange Eck (22.). Kurz vor der Pause legte Entrup nach, er ließ im Strafraum zwei Verteidiger ins Leere laufen und schoss trocken ein (44.).

LASK schöpft nur kurz Hoffnung

Eine unglückliche Aktion von Raphael Sallinger brachte dem LASK Hoffnung. Der TSV-Torhüter kam aus dem Tor, aber zu spät gegen Florian Flecker, der zum 1:2 einschoss (57.). Doch die Gäste aus der Steiermark blieben das gefährlichere Team. Entrup scheiterte an LASK-Torhüter Tobias Lawal (68.), ein Avdijaj-Weitschuss Richtung leeres Tor verfehlte das Ziel (73.), doch dann schlug ein Joker zu. 40 Sekunden nach seiner Einwechslung traf Dominik Prokop nach Frieser-Hereingabe aus kurzer Distanz (75.).

Der LASK, dessen Fans den angekündigten Stimmungsboykott wegen sechs unbefristeter Hausverbote aufgrund einer Protestaktion umsetzten, ist damit weiter seit Juni 2020 bzw. mittlerweile elf Spielen gegen Hartberg sieglos. Die Schwarz-Weißen liegen unverändert nur zwei Zähler vor Rapid auf Rang drei, der einen Platz in der Europa-League-Qualifikation bringt. Hartberg rückte mit dem ersten Sieg seit zwei Monaten bis auf einen Zähler an Rapid heran und mischt im Kampf um einen internationalen Startplatz wieder voll mit.

Stimmen zum Spiel:

Thomas Darazs (LASK-Trainer): „Leider, fast wie wenn ich es herbeigeschworen hätte, es sind uns wenige Ideen eingefallen, wie wir in den Strafraum kommen. Das hatte nichts mit Willen oder der Einstellung zu tun. Jetzt gilt es, gut zu regenerieren und zu schauen, wie wir mit unseren Mitteln am Mittwoch uns die drei Punkte zurückholen, die wir heute liegen gelassen haben.“

Markus Schopp (Hartberg-Trainer): „Es war ein richtig gutes Spiel von Sekunde eins weg, ich finde das Resultat in Ordnung. Die Mentalität der Mannschaft war auf Sieg ausgerichtet. Wir waren heute unglaublich flexibel. Ich möchte um den höchstmöglichen Platz mitreden, es wird ein ganz enges Rennen, da war es wichtig, ein Zeichen zu setzen. Dieser Moment ist toll und sollte Hunger für mehr wecken. Am Mittwoch sollten wir einen weiteren Schritt setzen, um von Größerem zu träumen.“

Admiral Bundesliga, 27. Runde, Meistergruppe

Sonntag:

LASK – Hartberg 1:3 (0:2)

Linz, Raiffeisen Arena, 10.300 Zuschauer, SR Barmaksiz

Torfolge:
0:1 Heil (22.)
0:2 Entrup (44.)
1:2 Flecker (57.)
1:3 Prokop (75.)

LASK: Lawal – Ziereis, Andrade, Luckeneder (81./Talowjerow) – Stojkovic, Jovicic (32./Horvath), Berisha (81./Taoui), Bello – Usor (64./Pintor), Ljubicic (81./Havel), Flecker

Hartberg: Sallinger – Heil, Komposch, Bowat, Pfeifer – Kainz (92./Diakite) – Frieser (84./Steinwender), Avdijaj (92./Brückner), Sangare (84./Halwachs), Fillafer (74./Prokop) – Entrup

Gelbe Karten: Bello, Ziereis, Horvath, Ljubicic, Trainer Darasz bzw. Komposch, Fillafer