Xavi war nach einem Treffen mit der Vereinsspitze am Mittwoch von seinem vor drei Monaten verkündeten vorzeitigen Abschied zum Ende dieser Saison endgültig abgerückt. Der zweifache Europameister und Weltmeister von 2010, der auch mit Barcelona große Erfolge feierte, will seinen bis 2025 laufenden Vertrag nun doch erfüllen. „Das Projekt ist noch nicht beendet“, sagte Xavi.
Auch die Reaktionen der Fans hätten ihn umgestimmt, ergänzte der vierfache Champions-League-Sieger. „Ich möchte ihnen für diese Unterstützung und Zuneigung danken.“ Clubpräsident Joan Laporta zeigte sich sehr zufrieden über die Rolle rückwärts des Coaches. Es sei „eine sehr gute Nachricht, dass Xavi weitermacht“, sagte Laporta: „Er achtet immer auf Barcas Interesse.“
„Nie eine Frage des Geldes oder Egos“
Xavi, der von 1991 bis 2015 für Barcelona spielte, hatte mit seinem ursprünglichen Entschluss, das Traineramt bei seinem Herzensclub am 30. Juni vorzeitig niederzulegen, damit begründet, Raum für einen notwendigen Kurswechsel schaffen zu wollen. Außerdem wolle er mehr Zeit für seine Familie haben. „Es war nie eine Frage des Egos oder des Geldes. Die Umstände haben sich geändert“, stellte Xavi klar.
In Madrid wurden die Neuigkeiten aus dem Lager des Erzrivalen zur Kenntnis genommen. Real-Trainer Carlo Ancelotti sagte: „Xavi hat in Barcelona einen guten Job gemacht, er kennt den Verein, und ich denke, dass seine Entscheidung, zu bleiben, richtig ist.“ Es sei legitim, seine Meinung zu ändern, so der Italiener. „Ich habe meine Meinung im Laufe meiner Karriere auch oft geändert.“
Der in finanziellen Schwierigkeiten steckende FC Barcelona hatte am vorigen Wochenende mit 2:3 bei Real Madrid verloren und die letzte Chance im Titelrennen verspielt. In der Champions League gab es zuvor das Aus im Viertelfinale gegen Paris Saint-Germain. Große Hoffnungen auf eine bessere Zukunft setzt der Club in die im November geplante Rückkehr ins Camp Nou, das aktuell umgebaut wird.