Selina Kickinger in Action
GEPA/Oliver Lerch
Turn-EM

Österreicherinnen mischen bei der Elite mit

Mit der Olympiaqualifikation in der Tasche und als Österreichs erste Weltcup-Gesamtsiegerin im Turnen steht Charlize Mörz bei den Europameisterschaften von Donnerstag bis Sonntag in Rimini im Fokus. Eine Finalteilnahme ist das Ziel. Aber im Idealfall könnten Mörz noch weitere Österreicherinnen wie Selina Kickinger von der italienischen Adria nach Paris folgen.

Neben der Burgenländerin, Tochter des ehemaligen Fußballnationalspielers Michael Mörz, haben auch Selina Kickinger und Leni Bohle Außenseiterchancen auf eine Teilnahme an den Sommerspielen. Ein Ticket für Paris wird bei der EM vergeben.

Es ist die letzte Stufe eines siebenteiligen Qualifikationsmodus. Die 22-jährige Kickinger ist vom heimischen Verband Turnsport Austria am aussichtsreichsten unterwegs. Bei den Weltmeisterschaften im Herbst in Antwerpen schrammte sie nach einem Faststurz hauchdünn am Olympiaticket vorbei.

Kickinger: „Ich bin ein Wettkampftyp“

„Ich bin ein Wettkampftyp. Ich brauche diesen positiven Stress im Wettkampf. Es tut mir gut, ich kann dann noch mehr meine Leistung bringen“, gab die Mehrkampf-EM-18. 2023 an. Zuletzt stand bei Kickinger die Stabilität im Vordergrund, vor ein paar Wochen ging zudem der Schwierigkeitsgrad der Übungen nach oben.

Für eine erfolgreiche EM brauche es ein „gesundes Risiko“, wie sie meint. „Wenn man wirklich nur versucht, ‚safe‘ seine Übungen zu turnen, wird es schwierig.“ Die Chancen seien mit einem höheren Ausgangswert größer. Bianca Frysak, die sich ebenfalls noch Hoffnungen auf Paris macht, fällt wegen eines Fußproblems aus. Für den Teambewerb fehlt auch die ebenfalls verletzte Carina Kröll.

„Man kann noch einiges von ihr erwarten“

Mörz geht mit dem Ausgangswert und damit der Schwierigkeit eher defensiv um. „Es ist nicht unbedingt wichtig, einen guten Ausgangswert zu haben“, erklärte Nationaltrainerin Gabriele Frehse bei einer Pressekonferenz. „Eher eine gute Ausführung als ein hochwertiges Element, das mehr Punkte bringt.“

Turnerin Charlize Mörz
GEPA/Patrick Steiner
Charlize Mörz hat laut ihrer Trainerin noch eine große Zukunft vor sich

Von Mörz hält die Deutsche viel. „Ich wusste, dass Charlize sehr talentiert ist, aber das ging schneller als erwartet. Man kann noch einiges von ihr erwarten.“ Von sich selbst erwartet die 18-jährige Athletin das Erreichen des EM-Finales am Boden. Routine bei Finalen hat sie mittlerweile bereits, aber nicht bei Europameisterschaften.

„Es wäre das erste Mal, dass ich mich bei kontinentalen Titelkämpfen für die Top Acht qualifiziere. Das wird definitiv ein schwieriges Unterfangen – aber ich habe zuletzt bewiesen, dass ich zu dieser Elite dazugehöre, und bin positiv, mein Ziel dort zu erreichen.“ Die EM-Qualifikation der Österreicherinnen ist für Donnerstagnachmittag angesetzt, die Gerätefinale für Samstag.