Spieler und Fans auf dem Platz
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Fußball

Club jubelt zweimal irrtümlich über Aufstieg

Der niederländische Zweitligist Roda JC aus Kerkrade hat gleich zweimal fälschlicherweise den Aufstieg in die höchste Spielklasse bejubelt. Beim ersten Mal war die Freude der Roda-Fans zu früh, da das Spiel von Konkurrent Groningen noch nicht beendet war. Beim zweiten Mal irrte sich der Roda-Stadionsprecher. Besonders bitter dabei ist, dass der Aufstieg in der letzten Runde ausgerechnet in Groningen noch scheitern könnte.

Roda war mit einem Punkt Vorsprung auf Groningen als Zweiter von einem direkten Aufstiegsplatz aus in die vorletzte Runde gegangen. Direkt nach dem 2:0-Heimsieg gegen Cambuur Leeuwarden liefen Fans jubelnd auf den Platz, weil Groningen bei Velsen 0:1 zurücklag und die Partie kurz vor dem Abpfiff stand. Doch Spieler und Trainer Bas Sibum wehrten die Fans ab, standen beisammen, um die letzten Sekunden des Groningen-Spiels zu verfolgen. In der 95. Minute glich Groningen zum 1:1 aus – Frust und kein Aufstieg für Kerkrade.

Doch rund zwei Minuten später brach erneut Jubel aus. Fans stürmten den Rasen, Roda-Spieler fielen einander in die Arme, Kapitän Matisse Didden wurde von einem Anhänger auf den Schultern getragen, schwenkte ausgelassen sein Trikot. Fälschlicherweise hieß es, dass Velsen das 2:1 erzielt habe. Das glaubte Kerkrades Stadionsprecher und verkündete die Nachricht via Mikrofon.

Matisse Didden wird auf Schultern getragen
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Die Freude von Roda-Kapitän Matisse Didden und den Fans währte nicht lange

„Die Spieler kamen aus der Kabine. Plötzlich fingen alle an zu jubeln und zu springen. Dann sagte jemand zu mir: ‚Velsen hat ein Tor geschossen.‘ Neben mir haben Leute geweint, alle haben gefeiert. Da dachte ich: Das muss so sein“, sagte Stadionsprecher Wim Frijns. Doch nach und nach wurde allen bewusst, dass es eine Falschinformation war. Die Spieler schlichen mit hängenden Köpfen in die Kabine, die Fans verließen ebenfalls ungläubig den Rasen.

„Freude dauerte nur 20 Sekunden“

„Ich mache das schon seit Jahrzehnten und bin auch nur ein Mensch. Es kann immer etwas schiefgehen“, sagte Frijns. Abwehrspieler Didden erlebte deshalb die volle Bandbreite der Emotionen. „Nach dem Ausgleich von Groningen haben die Leute geschrien, dass es 2:1 für Velsen steht. Dann bin ich völlig verrückt geworden. Leider dauerte diese Freude nur 20 Sekunden. Jetzt müssen wir es nächste Woche zu Ende bringen“, sagte der 22-jährige Kapitän.

Und viel brisanter könnte das Saisonfinale nicht sein. Kerkrade braucht zwar nur noch einen Punkt für den endgültigen Aufstieg, allerdings tritt man in Groningen an. Der Absteiger könnte mit einem Sieg Kerkrade noch überholen. Tabellenführer Willem II Tilburg mit ÖFB-Legionär Raffael Behounek steht bereits als Aufsteiger fest.