Ingrid Syrstad Engen (Norwegen) und Julia Hickelsberger-Fuller (Österreich)
Reuters/Bernadett Szabo
Fußball-EM

Österreich im EM-Viertelfinale

Österreich besiegt Norwegen zum Abschluss der EM-Gruppenphase in England mit 1:0 (1:0) und steht als Gruppenzweiter damit wie 2017 im Viertelfinale. Dort treffen die ÖFB-Damen am Donnerstag (21.00 Uhr, live in ORF1) auf Deutschland. Den entscheidenen Treffer gegen die Norwegerinnen erzielte Nicole Billa in der 37. Spielminute.

Online seit 15. Juli 2022, 17.15 Uhr
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Norwegen trotz Abfuhr Favorit

Auch nach dem 0:8-Debakel der Norwegerinnen gegen England und der deutlich besseren Ausgangslage für Österreich, sieht Teamchefin Irene Fuhrmann ihr Team nicht in der Favoritenrolle. Denn Norwegen ist als Nummer elf der Welt fünf Plätze vor Österreich klassiert. In fünf Duellen war bisher ein Remis der größte rot-weiß-rote Erfolg „Insofern sind die Rollen ganz klar verteilt, aber das ist auch das, was uns wieder liegt. In dieses Spiel zu gehen, den Gegner zu fordern und ärgern. Es wäre einfach schön, wenn es nicht das letzte wäre“, so Fuhrmann.

Teamchefin Fuhrmann im Interview

Sonniger Tag in Brighton

Die mitgereisten österreichischen Fans konnten einen sonnigen Tag am Meer verbringen. Brighton, ein 270.000-Einwohner-Urlaubsort zwei Autostunden südlich von London, bietet das größte Seebad Großbritanniens, bei knapp über 20 Grad Außen- und knapp unter 20 Grad Wassertemperatur trauten sich auch einige ins Wasser.

Impressionen aus Brighton vor dem EM-Match Österreich – Norwegen
ORF.at/Bernhard Kastler

Österreich gewinnt Fan-„Song Contest“

Zu Mittag war am Fanfest im Stadtzentrum noch nicht so viel los, nach einigen Auftritten lokaler Musikerinnen war dann „Song Contest“ angesagt. Österreich gewann diesen mit 12:10-Punkten gegen Norwegen mit „Hey Baby“. Papa Wienroither war dabei „Man of the Match“.

Impressionen aus Brighton vor dem EM-Match Österreich – Norwegen
ORF.at/Bernhard Kastler

Ausgangslage im Spiel

Die Ausgangslage ist klar: Österreich darf nicht verlieren. Bei einem Unentschieden wäre die Mannschaft von Irene Fuhrmann als Gruppenzweiter fix im Viertelfinale. Dort würde am Donnerstag ein Duell mit Deutschland warten.

Rund 800 Fans aus Österreich dabei

Man darf gespannt sein, wie viele es letztlich wirklich ins Stadion schaffen. Von 13.000 war vorab vonseiten der UEFA der Rede, das wäre eine würdige Kulisse. Vielleicht kommen zu diesem „Finale“ sogar mehr. In jedem Fall haben sich 800 ÖFB-Fans angekündigt. Familien und Freunde sind wieder groß vertreten. Sarah Zadrazil meinte vorab: „Wir können ihnen mit diesen Erlebnissen etwas zurückgeben.“

Impressionen aus Brighton vor dem EM-Match Österreich – Norwegen
ORF.at/Bernhard Kastler

Schauplatz des „Aufstiegsfinales“

Das ist das Community Stadium, das 2011 eröffnet wurde und ein Fassungsvermögen von zirka 30.000 Zuschauerinnen und Zuschauern hat. Gespielt wird konkret in Falmer, das nördlich von Brighton & Hove liegt. Gegenüber kann in der University of Sussex studiert werden. Der hiesige Club heißt Brighton & Hove Albion und spielt in der Premier League. Für die „Seagulls“ agierte einst auch Ex-Teamspieler Markus Suttner, den Brighton-Fans hier in guter Erinnerung halten.

Impressionen aus Brighton vor dem EM-Match Österreich – Norwegen
ORF.at/Bernhard Kastler

Feiersinger und Wienroither zurück

Laura Feiersinger und Laura Wienroither sind im ÖFB-Team wieder dabei. Die Mittelfeldspielerin wurde zuletzt gegen Nordirland (2:0) eine Hälfte geschont, Wienroither fehlte so wie nun Katharina Naschenweng CoV-positiv. Marie-Therese Höbinger und Katharina Schiechtl nehmen damit wieder auf der Bank Platz, bei Norwegen gibt es drei Veränderungen gegenüber dem 0:8-Debakel gegen England.

Norwegen mit Rücken zur Wand

Österreich ist gewarnt. Die Norwegerinnen wollen diesmal ein anderes Gesicht zeigen als beim Debakel gegen England. „Da geht einem viel durch den Kopf, wir konnten viel aufarbeiten, vielleicht nicht alles. Aber nichts hält uns jetzt auf, wir müssen vor nichts Angst haben, sondern einfach nur alles geben“, sagte Trainer Martin Sjögren. Vor allem in der Defensive gibt es für sein Team allerdings viel Verbesserungspotenzial.

Norwegen-Trainer Trainer Martin Sjögren
AP/Cal Sport Media/Paul Terry

ÖFB-Präsident im Stadion

Der ÖFB-Präsident drückt im Stadion die Daumen. „Ich bin wirklich nervös. Es geht diesmal darum, dass wir uns trauen, eine neue Geschichte im Fußball zu schreiben. Wir haben bisher eine gute EURO gespielt. Ich freue mich richtig auf das Spiel. Der Aufstieg wäre eine tolle Geschichte. Ich bin zuversichtlich“, sagte Gerhard Milletich im ORF-Interview.

Mit Pressing zum Erfolg

Teamchefin Irene Fuhrmann will Norwegen mit Pressing aus dem Konzept bringen. „Die Arbeit gegen den Ball wird wichtig, dadurch werden wir das Spiel offen gestalten. Wir wollen so lange wie möglich das 0:0 halten. Da wird viel Laufarbeit notwendig sein. Wir wollen das Unmögliche möglich machen.“

Anpfiff in Brighton

Und los geht’s. Die ukrainische Schiedsrichterin Kateryna Monzul hat die Partie soeben angepfiffen. Der Anstoß erfolgte durch Norwegen. Österreich spielt in der ersten Halbzeit von links nach rechts.

Norwegen um Kontrolle bemüht

Norwegen versucht das Spiel an sich zu reißen und unter Kontrolle zu bringen. Die Österreicherinnen halten dagegen. Gefährliche Chancen gab es in den ersten Minuten auf beiden Seiten nicht. Ein mögliches Foul an Nicole Billa im norwegischen Strafraum wurde nicht geahndet. Der folgende Eckball landete in den Händen von Norwegens Torfrau Guro Pettersen.

Intensiv ohne Torchancen

Es ist intensives Spiel mit vielen Zweikämpfen und bisher ohne Torchancen. Österreich soll das recht sein. Mit einem 0:0 wäre der Aufstieg fixiert – so das Wunschszenario. Allerdings sind erst zehn Minuten absolviert. Einen Vorteil konnte sich bisher keines der beiden Teams erarbeiten.

Spielszene bei Österreich – Norwegen
Reuters/Bernadett Szabo

Topchance für Feiersinger

Nach einem Freistoß für Österreich holt Sarah Puntigam einen Eckball heraus. Nach einem Geplänkel zieht Laura Feiersinger von der Strafraumgrenze ab. Pettersen kann den Ball gerade noch an die Latte lenken, wirkte dabei nicht allzu souverän (13.).

Spiel nimmt Fahrt auf

Die Österreicherinnen haben Lunte gerochen, drängen nun auf das gegnerische Tor. Doch nach einem Konter kommen die Norwegerinnen erstmals vor das ÖFB-Tor, Caroline Graham Hansen vergibt die Chance nach einem Dribbling im Strafraum aus kurzer Distanz und spitzem Winkel (17.).

Spielszene bei Österreich – Norwegen
Reuters/Bernadett Szabo

Bernhard Kastler aus Brighton (20.)

Es läuft bislang nach dem Geschmack der Österreicherinnen. Der erwartete Sturmlauf der Norwegerinnen zu Beginn blieb aus, man hat defensiv alles unter Kontrolle und ist auch gefährlicher als die nach dem 0:8 gegen England noch offenkundig verunsicherten Skandinavierinnen. Feiersinger hat mit ihrem Lattentreffer Pech, aber Österreich das Spiel auch dank guten Pressings soweit im Griff. Die Bank fiebert mit und feuert jede Aktion an.

Sjögren wirkt ein bisschen ratlos

Norwegens Teamchef Sjögren wirkt am Spielfeldrand ein bisschen ratlos. Er steht ebenso unter Druck wie seine Spielerinnen, die bisher auch gegen Österreich hinter den eigenen Erwartungen blieben. Das ÖFB-Team lässt sich die Schneid nicht abkaufen. Die Hälfte der ersten Halbzeit ist geschafft.

Chance für Hanshaw

Die Defensivarbeit der Österreicherinnen ist stark. Kaum Platz für die Norwegerinnen und somit keine Chancen. Das Konzept scheint aufzugehen. Dem Führungstreffer waren die Österreicherinnen näher. Eine weitere gute Chance vergab Verena Hanshaw (28.). Ihr Schuss ging über das linke Kreuzeck.

Feiersingers Schuss an die Latte

Billa mit Topchance

Vorstoß von Billa auf der rechten Seite, zum Abspielen stand niemand bereit, also probierte sie es selbst. Mit letztem Einsatz konnte Pettersen den Ball parieren und aus der Gefahrenzone lenken (35.). Auf eine vergleichbare Chance warten die Norwegerinnen bisher vergeblich.

Tor für Österreich – 1:0 (37.)

Nach einer Flanke von Hanshaw steht Billa im Strafraum diesmal goldrichtig und versenkt den Ball per Kopf zur Führung des ÖFB-Teams. Norwegens Torfrau Pettersen streckte sich diesmal vergeblich.

Die norwegische Torfrau Guro Pettersen streckt sich vergebens nach dem Ball
Reuters/Peter Cziborra

Hickelsberger zieht ab

Österreich drängt weiter. Julia Hickelsberger-Fuller kommt im Strafraum an den Ball und zieht ab. Diesmal besteht Pettersen die Prüfung. Doch im Moment spricht wenig für den Aufstieg der Norwegerinnen, die dafür jedenfalls zwei Treffer benötigen.

Das Tor zum Nachschauen

Halbzeit in Brighton

Die erste Halbzeit ist nach drei Minuten Nachspielzeit vorbei. Auch die letzte Aktion der ersten Hälfte gehörte den Österreicherinnen, die völlig verdient als Führende in die Pause gehen.

Bernhard Kastler aus Brighton (Halbzeit)

Eine erste Hälfte fast aus dem Lehrbuch. Österreich hat das Spiel völlig unter Kontrolle, lässt gegen die norwegische Offensive mit reifem (Defensive) und mutigem (Pressing) Spiel praktisch nichts zu und dann hat sich Nicole Billa auch noch einen sehr guten Zeitpunkt für ihr erstes EM-Tor ausgesucht. Erst musste ihr Kopf viel einstecken, dann trifft sie damit nach Hanshaw-Maßflanke. Norwegen braucht zwei Tore in 45 Minuten, doch aktuell ist Österreich ganz klar auf Viertelfinal-Kurs. Das sehen auch die lautstarken ÖFB-Fans so, die norwegischen Anhänger in Überzahl hört man in Brighton nicht mehr.

Anpfiff zur zweiten Hälfte

Schiedsrichterin Monzul hat die Partie freigegeben. Mit unveränderten Formationen sind beide Teams im Einsatz. Ob die Norwegerinnen noch einmal das Comeback schaffen? Die Österreicherinnen werden dagegen halten, so viel ist sicher. Die bisherige Leistung gibt berechtigen Anlass zur Zuversicht – der Aufstieg ins Viertelfinale ist zum Greifen nah.

Österreich dominiert

Von wegen Vorsprung verwalten – das ÖFB-Team drängt weiter und setzt sich in den ersten Minuten in der gegnerischen Hälfte fest, wenngleich sich bisher keine Chancen ergaben. Beruhigend: Auch nicht für Norwegen.

Spielszene bei Österreich – Norwegen
Reuters/Peter Cziborra

Chance für Hickelsberger

Nach einem schnellen Vorstoß auf der rechten Seite kommt Hickelsberger zum Schuss, findet aber in Pettersen ihre Meisterin (50.).

Alles unter Kontrolle

Norwegen findet offenbar kein Rezept gegen das aggressive und mutige Spiel der Österreicherinnen, die mit dosiertem Risiko das Match unter Kontrolle haben. Genau genommen hatten die Norwegerinnen noch keine einzige Torchance im Verlauf der Partie.

Spielszene bei Österreich – Norwegen
AP/Alessandra Tarantino

Versuch von Hegerberg

Nach einem Gedrängel im Strafraum kommt Ada Hegerberg an den Ball, sie zieht den Ball aber weit am rechten Pfosten vorbei – irgendwie symptomatisch für die bisherige Leistung der Norwegerinnen (58.).

Dunst wird vorstellig

Barbara Dunst wird vor dem norwegischen Tor vorstellig, platziert den Ball aber direkt in die Hände von Pettersen – kein Problem für die norwegische Torfrau (61.). Davor hatte eine gefährliche Flanke von Hanshaw im Strafraum keine Abnehmerin gefunden.

ÖFB-Abwehr steht sicher

Österreichs Abwehr steht weiter kompakt und lässt für Norwegen keine Chancen zu. Beim Ballbesitz liegen die Norwegerinnen knapp voran, bei den Toren die Österreicherinnen. Bei den Torchancen führen die ÖFB-Damen sogar mit 13:2.

Noch 20 Minuten

Noch 20 Minuten sind in der regulären Spielzeit zu absolvieren. Das Viertelfinale rückt für Österreich immer näher. Erneut war es Billa, die gerade gefährlich vor dem Tor der Norwegerinnen auftauchte, den Ball diesmal aber nicht unterbrachte.

Riesenchance für Makas

Lisa Makas, die für Hickelsberger-Füller ins Spiel gekommen ist, erzielt eine Riesenchance auf das 2:0 für Österreich. Nach Flanke von Dunst kommt die 30-Jährige ungedeckt im Strafraum aus kurzer Distanz zum Abschluss, mit letzter Mühe und viel Glück kann Pettersen allerdings klären (72.).

Bernhard Kastler aus Brighton (75.)

Auch nach der Pause hat Österreich das Spiel weiter unter Kontrolle. Man lässt es etwas ruhiger angehen, um nicht ins offene Messer zu laufen. Auch das zeugt von Reife. Makas vergab die große Chance auf das 2:0, dann wäre alles klar gewesen. Aber vor 12.667 Zuschauerinnen und Zuschauern braucht Norwegen immer noch zwei Tore – und das in 15 Minuten. No(r)-way möchte man meinen…

Erster Eckball für Norwegen

In der 80. Minute freuen sich die Norwegerinnen über den ersten Eckball. Beim folgenden Versuch von Hegerberg ist ÖFB-Torfrau Manuela Zinsberger zur Stelle.

Norwegische Drangphase

Mit aller Vehemenz versuchen die Norwegerinnen noch einmal für den Umschwung zu sorgen. Mehr als Teilerfolge sind bisher nicht drin. Auf der Gegenseite bleiben die Österreicherinnen und vor allem Makas gefährlich. Noch acht Minuten bleiben in der regulären Spielzeit.

Spielszene bei Österreich – Norwegen
AP/Alessandra Tarantino

Zeit spielt für Österreich

Mit jeder Sekunde rückt das Viertelfinale für Österreich näher. Bei Norwegen macht sich langsam Resignation breit. Ein Rezept gegen die kompakte Mannschaftsleistung der Österreicherinnen blieben sie bisher schuldig.

Billa holt sich Applaus ab

Torschützin Billa holt sich den verdienten Applaus ab. Für die Stürmerin darf sich in den letzten Minuten noch Abwehrspielerin Marina Georgieva beweisen.

Zinsberger wehrt ab

Nach einer schönen Aktion von Hegerberg und dem folgenden Schuss von Celin Bizet Ildhusoy kann sich ÖFB-Torfrau Zinsberger auszeichnen. So knapp waren die Norwegerinnen am Ausgleich noch nicht dran. Vier Minuten Nachspielzeit werden angezeigt.

ÖFB-Damen unter Druck

In den letzten Minuten der Partie geraten die ÖFB-Damen erstmals unter Druck. Dank Zinsberger steht das 1:0 aber noch.

Österreich im Viertelfinale

Österreich besiegt Norwegen zum Abschluss der EM-Gruppenphase in England mit 1:0 (1:0) und steht als Gruppenzweiter damit wie 2017 im Viertelfinale. Dort treffen die ÖFB-Damen am Donnerstag (21.00 Uhr, live in ORF1) auf Deutschland.

Jubel der ÖFB-Spielerinnen
GEPA/Michael Zemanek

„Kann es noch nicht glauben“

„Wahnsinn. Ich kann es noch nicht glauben. Die 90 Minuten haben viel Kraft gekostet. Wir haben alles gegeben. Einfach geil. Wir wollten auf Sieg spielen und haben uns für den großen Aufwand selbst belohnt. Die Teamleistung geht bei uns über alles“, sagte Torschützin Billa im ORF-Interview.

Jubel von ÖFB-Torschützin Nicole Billa
APA/Georg Hochmuth

Kommentar der Teamchefin

„Wir sind überglücklich, die Sensation geschafft zu haben. Fantastische Leistung vor allem in der ersten Halbzeit. Wir konnten auch in der zweiten Halbzeit unter Druck den Kasten sauber halten. Den Sieg haben wir uns hart erarbeitet. Wir haben gut verteidigt und hatten eine gute Balance im gesamten Spiel“, sagte Teamchefin Irene Fuhrmann.

ÖFB-Teamchefin Irene Fuhrmann
GEPA/Michael Zemanek

Nächster Gegner Deutschland

Nach der erfolgreichen Gruppenphase treffen die Österreicherinnen am Donnerstag (21.00 Uhr, live in ORF1) im Viertelfinale in London-Brentford auf Deutschland.