Schmid und Tviberg holen Parallel-Gold
Zum zweiten Mal in der Geschichte von alpinen Weltmeisterschaften wurde am Mittwoch Edelmetall in den Parallelbewerben vergeben. Während sich Alexander Schmid die erste WM-Goldmedaille für Deutschlands Herren seit 1989 holte und bei den Damen die Norwegerin Maria Therese Tviberg gewann, eroberte Dominik Raschner Silber für Österreich. Für Adrian Pertl blieb nur „Blech“.
Durchwachsene Qualifikation
In der Qualifikation für den Parallelbewerb haben die ÖSV-Läufer Dominik Raschner und Adrian Pertl jeweils die Bestzeit erzielt. Daneben sicherte sich am Dienstag bei den Frauen Franziska Gritsch die Teilnahme am Hauptbewerb am Mittwoch (12.00 Uhr, live in ORF1, Übertragungsbeginn 11.30 Uhr).
Auf der Strecke blieben Titelverteidigerin Katharina Liensberger, Ricarda Haaser, Katharina Huber, Fabio Gstrein sowie die ausgeschiedenen Julia Scheib und Stefan Brennsteiner, der in Courchevel stürzte.
Die Paarungen bei den Damen
Die Duelle bei den Herren
Neuer Kurs auf alter Strecke
Nach Diskussionen mit den Organisatoren wurde der Kurs auf der Strecke des Teambewerbs doch noch umgesetzt. Die Veranstalter wollten den identischen Kurs, der keinem Teilnehmer einen Vorteil bot, beibehalten. Doch die Mannschaftstrainer sprachen sich dagegen aus, weil so in den Spuren des gestrigen Rennens hätte gefahren werden müssen. Doch nicht alle Athleten waren mit der Umsetzung einverstanden.
Die Damen machen den Anfang
Guter Auftakt für Gritsch
Franziska Gritsch gewinnt mit einer guten Fahrt und der bis dahin zweitbesten Laufzeit ihren ersten Vergleich mit der Norwegerin Kristin Lysdahl auf der blauen Piste mit dem Maximalvorsprung von 0,5 Sekunden. Für den zweiten Lauf im Achtelfinale ist die Österreicherin damit Favoritin für den Aufstieg.
Herren-Achtelfinale mit zwei Österreichern
Raschner und Pertl auf Viertelfinal-Kurs
Dominik Raschner und Adrian Pertl, die in der Qualifikation am Dienstag jeweils die Bestzeit auf ihren Kursen hatten, sind auch im Wettkampf gut in Form und auf dem Weg ins Viertelfinale. Raschner setzt sich im ersten Lauf des Achtelfinales gegen den Schweden Mattias Rönngren auf dem roten Kurs mit 0,08 Sek. Vorsprung durch. Pertl ist um 0,17 Sek. schneller als der US-Amerikaner River Radamusj, der sich am Dienstag mit dem Team Gold geholt hat.
Viertelfinalistinnen werden ermittelt
Gritsch ist eine Runde weiter
Franziska Gritsch schafft den Einzug unter die besten acht Läuferinnen. Die 25-jährige Tirolerin gewinnt auch ihr zweites Achtelfinal-Duell gegen die Norwegerin Kristin Lysdahl mit 0,18 Sekunden Vorsprung. Ihre nächste Gegnerin ist die Französin Marie Lamure, die sich überraschend gegen die Italienerin Marta Bassino durchsetzte.
Entscheidung im Herren-Achtelfinale
Raschner und Pertl weiter, Pinturault out
Dominik Raschner und Adrian Pertl haben sich im Achtelfinale ihre Vorsprünge aus dem ersten Lauf nicht mehr nehmen lassen und stehen im Viertelfinale. Raschner gewinnt auch den zweiten Vergleich mit dem Schweden Mattias Rönngren klar mit 0,61 Sekunden Vorsprung. Pertl hielt den US-Amerikaner River Radamus ebenfalls wieder in Schach. Pertl trifft damit im Viertelfinale auf den Italiener Luca de Aliprandini, Raschner duelliert sich mit Steen Olsen. Ausgeschieden ist hingegen Frankreichs Medaillenhoffnung Alexis Pinturault, der sich dem Norweger Alexander Steen Olsen beugen musste.
Viertelfinal-Auftakt mit Gritsch
Lamure schneller als Gritsch
Franziska Gritsch verliert in ihrem ersten Duell mit Marie Lamure im Achtelfinale auf dem blauen Kurs 0,17 Sekunden. Die junge Französin macht den agileren Eindruck als die Tirolerin. Der Einzug ins Halbfinale ist damit für Gritsch ein Stück weiter weg gerückt.
Start zum Herren-Viertelfinale
Pertl vorn, Raschner hinten
Adrian Pertl fährt 0,19 Sekunden vor seinem italienischen Gegner Luca de Aliprandini über die Ziellinie und hat damit die Tür zum Semifinale bereits einen Spalt geöffnet. Dominik Raschner muss in seinem zweiten Viertelfinal-Lauf gegen den Norweger Alexander Steen Olsen hingegen 0,22 Sekunden für eine erfolgreiche Qualifikation für die Top Vier aufholen.
Kampf um Halbfinal-Einzug bei den Damen
Gritsch scheitert an Lamure
Franziska Gritsch beißt sich auch im zweiten Viertelfinal-Lauf an der jungen Französin Marie Lamure die Zähne aus. Lamure macht keinen Fehler, wirkt spritziger als die Österreicherin und gewinnt mit 0,24 Sekunden Vorsprung. Damit geht die Medaillenentscheidung bei den Damen ohne ÖSV-Beteiligung über die Bühne.
Entscheidung im Herren-Viertelfinale
Halbfinale mit Pertl und Raschner
Österreichs Herren haben fix eine Medaille im Parallelbewerb. Das zweite Semifinale neben dem Norweger Timon Haugan und dem Deutschen Alexander Schmid lautet Adrian Pertl gegen Dominik Raschner. Damit gibt es auf alle Fälle Silber für das ÖSV-Team. Pertl hielt Luca de Aliprandini in zwei Läufen souverän in Schach, Raschner profitierte in einem spannenden zweiten Lauf auch von einem Fehler von Alexander Steen Olsen.
Damen-Halbfinale ohne ÖSV-Beteiligung
Herren-Halbfinale mit ÖSV-Duell
Erstes Duell geht an Raschner
Das erste ÖSV-Duell im Semifinale der Männer geht an Dominik Raschner, der mit einer konstanten Fahrt 0,15 Sekunden Vorsprung herausfährt. Adrian Pertl kommt im Mittelteil ein wenig aus dem Rhythmus, kann jedoch im unteren Teil den Abstand wieder verkürzen. Noch ist nicht entschieden, wer Österreich im Finale vertreten wird.
Die Finalistinnen werden ermittelt
Die Viertelfinale der Österreicher
Adrian Pertl (AUT) vs. Luca De Aliprandini (ITA)
Alexander Steen Olsen (NOR) vs. Dominik Raschner (AUT)
Tviberg und Holdener kämpfen um Gold
Die Schweizerin Wendy Holdener, die damit ihre zweite Medaille bei dieser WM fix hat, und die Norwegerin Marie Therese Tviberg kämpfen bei den Damen um die Goldmedaille. Thea Louise Stjernesund und die Französin Marie Lamure machen sich Bronze untereinander aus.
Erste Chance auf Medaille für Raschner und Pertl
„Der Schnellere soll gewinnen“
ÖSV-Trainer Marko Pfeifer verhält sich im ORF-Interview vor dem ÖSV-internen Duell neutral: „Es sind beide super Burschen, da verhalte ich mich neutral. Es ist natürlich eine super Sache, dass wir eine Medaille fix haben, hoffentlich holen wir zwei Medaillen. Der Schnellere soll gewinnen.“
Dramatisches Semifinale
Nach einem dramatischen zweiten Semifinal-Lauf steht Dominik Raschner im Finale. Zuerst verliert Adrian Pertl gleich beim Start einen Stock, schafft nach einem Schnitzer von Raschner im Mittelteil jedoch wieder den Anschluss. Im Kopf-an-Kopf-Rennen hat Raschner jedoch im Ziel wieder um 0,08 Sekunden die Nase vorn. Sein Gegner im Kampf um Gold wird der Deutsche Alexander Schmid sein, der bisher mit seiner guten Mischung aus Tempo und Risikoabwägung überzeugte.
Adrian Pertl (AUT) vs. Dominik Raschner (AUT)
Erste Finalläufe bei den Damen
Erste Finalläufe bei den Herren
Schmid hängt Raschner ab, Pertl mit Bronze-Chance
Alexander Schmid hängt im ersten Finallauf um Gold den Österreicher Dominik Raschner klar ab und geht mit dem Maximalvorsprung von 0,5 Sekunden in die Entscheidung. Raschner verliert nach kleineren Fehlern im Mittelteil die Linie. Mit dem Minimalrückstand von 0,01 Sekunden geht Adrian Pertl in den „Retourlauf“ um Bronze gegen den Norweger Timon Haugan. Haugan ist im oberen Teil klar schneller, doch der Vorarlberger holt im unteren Teil stark auf.
Damen-Medaillen werden vergeben
Tviberg gewinnt Gold bei den Damen
Die Norwegerin Maria Therese Tviberg kürt sich im Vergleich mit der Schweizerin Wendy Holdener zur Weltmeisterin im Parallelbewerb. Nachdem der erste Lauf ein „totes“ Rennen gebracht hat, zieht Tviberg nach einem Superstart auf und davon und ist nicht mehr zu bremsen. Bronze holt sich die Norwegerin Thea Louise Stjernesund im Duell mit der französischen Überraschungsläuferin Marie Lamure, die im zweiten Lauf einen Ski verliert.
Entscheidung um Gold und Bronze bei den Herren
Silber für Raschner, „Blech“ für Pertl
Der Deutsche Alexander Schmid holt sich souverän das erste WM-Gold für die deutschen Ski-Herren seit 1989, als Hansjörg Tauscher die Abfahrt gewonnen hat. Für Österreich erobert Dominik Raschner, der in den beiden Finalläufen gegen Schmid chancenlos war, Silber. Adrian Pertl vergibt seine kleine Chance auf die Bronzemedaille im Zweikampf mit dem Norweger Timon Haugan durch einen Innenskifehler im Mittelteil und bekommt nur „Blech“. Nach dem ersten Lauf war nur eine Hundertstelsekunde zwischen den beiden Athleten gelegen.
Pertl: „Sehr bitter“
Adrian Pertl hadert im ORF-Interview ein wenig mit dem vierten Platz: „Für mich sehr bitter, wieder ein vierter Platz für Österreich. Zum Schluss bin ich nicht mehr so sauber gefahren. Ein kleiner Hakler und man ist schon hinten. Es freut mich für den Raschi, er hat eine super Leistung gezeigt. Ich wäre gerne mit ihm auf dem Podium gestanden.“
Die beiden Finalläufe der Österreicher
Großes Finale: Dominik Raschner (AUT) vs. Alexander Schmid (GER)
Kleines Finale: Adrian Pertl (AUT) vs. Timon Haugan (NOR)
Raschner: „Es ist ein Traumtag“
Der 28-jährige Tiroler Dominik Raschner freut sich im ORF über seine erste Medaille bei Großereignissen: „Es ist ein Megaerlebnis. Es ist ein Traumtag für mich mit der Medaille. Für den Adi tut es mir leid, nur knapp an einer Medaille vorbei. Wir haben uns aber gegenseitig gepusht. Das Finale war von mir nicht optimal, aber ich bin mega happy mit der Silbermedaille.“
Der Blick auf den Medaillenspiegel
Zusätzlich hat der ÖSV bereits sechs vierte Plätze eingefahren.
Mandl trauert besserem Resultat nach
Herbert Mandl, der sportliche Leiter des ÖSV, trauert im ORF-Interview einem besseren Resultat nach: „Wir haben uns solide für den Parallelbewerb vorbereitet. Eine Medaille entlohnt uns, aber leider haben wir dann beide Finale verloren, weil die Burschen fehlerhaft geworden sind. Gestartet sind sie heute sehr gut.“