David Alaba (AUT) und Guido Burgstaller (AUT)
APA/Roland Schlager
ÖFB

Österreich bezwingt Schweden

Im siebenten Spiel unter dem deutschen Teamchef Franco Foda hat das österreichische Nationalteam am Donnerstag den sechsten Sieg gefeiert. Im insgesamt mäßig attraktiven Testmatch gegen den WM-Viertelfinalisten Schweden kam die effektiv und kompakt agierende ÖFB-Auswahl in Wien zu einem letztlich verdienten 2:0-Erfolg.

Ein Eigentor von Filip Helander (11. Minute) brachte die Österreicher vor 11.100 Zuschauern in der neuen Generali Arena der Wiener Austria in Führung. In der zweiten Hälfte sorgte der starke David Alaba (64.) mit einem sehenswerten Treffer für das 2:0. Der Bayern-Legionär war mit einer scharfen Flanke auch am ersten Tor maßgeblich beteiligt.

Die Skandinavier dagegen enttäuschten über weite Strecken. Wenn sie gefährlich wurden, war der starke ÖFB-Goalie Heinz Lindner auf dem Posten. Für Foda war es nach Siegen über Uruguay, Slowenien, Luxemburg, Russland und Deutschland ein weiterer Erfolg. Bisher musste sich der Nachfolger von Marcel Koller mit seiner Mannschaft nur im Test gegen Brasilien geschlagen geben. Das erste Pflichtspiel folgt am Dienstag zum Nations-League-Start in Bosnien-Herzegowina.

Österreich geht glücklich in Führung (11.)

Ein Eigentor nach Tormannfehler bringt Österreich das frühe 1:0.

Kurioses Eigentor bringt frühe Führung

Was die Startelf des ÖFB-Teams betraf, hatte sich Foda für das erste Länderspiel im Austria-Stadion den einen oder anderen nicht unbedingt zu erwartenden Zug einfallen lassen. So fand sich Aleksandar Dragovic zu Beginn auf der Ersatzbank wieder. In der defensiven Dreierkette standen nämlich Martin Hinteregger, Sebastian Prödl und Stefan Ilsanker. Auch für Valentino Lazaro und Marcel Sabitzer, der vor dem Spiel noch den Pokal für seine Wahl zum Fußballer des Jahres 2017 erhalten hatte, hieß es Platz nehmen.

Vor doch etwas enttäuschender Kulisse in Wien-Favoriten bildeten Peter Zulj und Florian Grillitsch den zentralen Mittelfeldpart in Fodas 3-4-3-System. Die Außenbahnen besetzten Stefan Lainer (rechts) und David Alaba. Im Angriff wurde Speerspitze Guido Burgstaller von Marko Arnautovic (links) und Alessandro Schöpf unterstützt. Vorne tat sich im Spiel der Österreicher am Anfang allerdings herzlich wenig. Die Schweden starteten aggressiv und körperlich gewohnt robust. Goalie Lindner musste in der siebenten Minute einen schönen Weitschuss von Emil Krafth entschärfen. Diese Parade war das Highlight der ersten zehn Minuten, doch dann war den Gastgebern das Glück hold.

Alaba schlug in der elften Minute eine scharfe Flanke an den Fünfer, wo Schweden-Keeper Kristoffer Nordfeldt den Ball wegfausten wollte. Stattdessen traf er jedoch seinen im Zweikampf mit Burgstaller herangeeilten Teamkollegen Helander – und von dessen Oberkörper fand der Ball schließlich den weg ins Netz. Ein Eigentor mit Slapstick-Faktor brachte also die glückliche Führung für die Foda-Elf. Die Skandinavier waren daraufhin einigermaßen bedient. Österreich genügte eine kompakte, solide, aber keinesfalls berauschende Darbietung, um das 1:0 sicher in die Halbzeit zu bringen.

ÖFB-Spieler jubeln
APA/Roland Schlager
Die Österreicher durften sich über eine gelungene Generalprobe für die Nations League freuen.

Lindner setzt zweite Großtat

Arnautovic (33.) und Alaba (34.) gaben zumindest noch zwei ansatzweise gefährliche Schüsse in Richtung schwedisches Tor ab. Dazu war Arnautovic mit Gelb für ein rüdes Einsteigen in der Nachspielzeit sehr gut bedient. Die gute Nachricht zum Seitenwechsel: Das Match konnte eigentlich nur besser werden. Den ersten von sechs angekündigten Spielerwechseln hatte Foda gleich durchgeführt. Statt Prödl brachte der Teamchef nun Dragovic in die Abwehr. Abgesehen davon begann die zweite Hälfte wie die erste – nämlich mit einer Glanzparade von Lindner (49.), diesmal bei einem herrlich angeschnittenen 25-Meter-Traumschuss von Marcus Rohden.

Wie Lindner diesen praktisch aus dem Kreuzeck fischte, war sensationell anzusehen. Aber auch sonst gewann die Partie nun an Tempo und Attraktivität. Zulj (50.) hämmerte den Ball auf der anderen Seite aus vollem Lauf vom Sechzehner über die Latte. Beide Teams suchten und fanden mehrmals den direkten Weg in den Strafraum. Als Michael Gregoritsch und Lazaro nach einer Stunde für Schöpf und Burgstaller ins Match kamen, hatte Österreich aber wieder die Kontrolle über das Geschehen erlangt. Und das sollte sich bald auch in Zählbarem manifestieren.

Alaba trifft zur Entscheidung (64.)

Der frei stehende Alaba trifft nach Zuspiel von Marko Arnautovic von der Strafraumgrenze zum 2:0 perfekt ins lange Eck.

Alaba krönt seinen starken Auftritt

Kein Zufall, dass es Alaba war, der die Österreicher in der 64. Minute endgültig auf die Siegerstraße brachte. Der sehr bemühte und lauffreudige ÖFB-Star krönte seine starke Leistung mit einem sehenswerten Treffer zum 2:0. Nach Vorarbeit von Arnautovic zog Alaba aus etwa zehn Metern Entfernung mit links ab und traf genau in die rechte lange Ecke. Damit war die Partie gelaufen, Schweden hatte in der Folge nichts mehr zuzusetzen. Der eingewechselte Andreas Ulmer (80.) hätte vielmehr noch auf 3:0 erhöhen können. Sehr ansehnlich war das Spiel nicht, doch der Aufwärtstrend unter Foda hielt an, ehe es nach Zenica geht.

Freundschaftliches Testspiel

Donnerstag:

Österreich – Schweden 2:0 (1:0)

Wien, Generali Arena, 11.100, SR Gil/POL

Tore:

1:0 Helander (11./Eigentor)
2:0 Alaba (64.)

Österreich: Lindner – Ilsanker, Prödl (46./Dragovic), Hinteregger – Lainer, Grillitsch (80./Schlager), Zulj, Alaba (65./Ulmer) – Schöpf (59./Lazaro), Burgstaller (59./Gregoritsch), Arnautovic (65./Sabitzer)

Schweden: Nordfeldt (46./Johnsson) – Krafth, Jansson, Helander, Hult – Sema (67./Claesson), Svensson (78./Seb. Larsson), Hiljemark (62./Sam Larsson), Rohden – Quaison, Thelin (46./Guidetti)

Gelbe Karten: Arnautovic bzw. keine