Dominic Thiem (AUT)
APA/Erwin Scheriau
Davis-Cup

Thiem freut sich auf „offene Partie“

Der Platz ist in perfektem Zustand, der erste Spieltag mit 6.000 Fans ausverkauft. Nun liegt es an Österreichs Davis-Cup-Team, den Heimvorteil zu nutzen. Dominic Thiem eröffnet im Play-off gegen Australien am Freitag (11.00 Uhr, live ORF Sport +) gegen Jordan Thompson.

Das war am Donnerstag die größte Überraschung bei der Auslosung im Gemeinderatssaal des Grazer Rathauses für das Weltgruppen-Play-off gegen die Mannschaft von Kapitän Lleyton Hewitt: John Millman, der nach seinem Sieg über Roger Federer erst im Viertelfinale der US Open am späteren Champion Novak Djokovic gescheitert war, ist nach New York erkrankt und spielt vorerst nicht.

Papierform im ersten Spiel ist klar

Thiem ist gegen die Nummer 111 im ATP-Ranking im Auftaktmatch klarer Favorit. ÖTV-Kapitän Stefan Koubek hat sich für Dennis Novak als zweiten Einzelspieler entschieden. Novak spielt im Anschluss am Freitag gegen den nun als australische Nummer eins fungierenden Alex de Minaur. Im Doppel vertreten Oliver Marach und Jürgen Melzer die Gastgeber, die erstmals seit 2013 in die Weltgruppe aufsteigen wollen.

Dominic Thiem (AUT) und Jordan Thompson (AUS)
GEPA/Christian Walgram
Dominic Thiem und sein erster Gegner im Weltgruppen-Play-off gegen Australien, Jordan Thompson

Der Sieger der Begegnung spielt 2019 in der Weltgruppe, der Verlierer könnte nach der Reform ebenfalls in der höchsten Spielklasse antreten. Gespielt wird auf dem Grazer Messegelände im Freien auf Sand. Thiem, der als Nummer acht der Welt der Star dieses Länderkampfes ist, hat sich bereits wieder gut auf seinen Lieblingsbelag umgestellt.

„Ich freue mich richtig drauf und habe meine Form gut halten können. Ich habe am Montag begonnen zu trainieren und gleich richtig gut gespielt“, meinte Thiem, der gegen Thompson bisher einmal (2017 Australian Open/zweite Runde) gespielt und in vier Sätzen gewonnen hat. „Die Bedingungen sind wirklich geil, ein bisserl ähnlich wie in Paris.“ Vor allem die Roland-Garros-Bälle erfreuen Thiem, der bei den French Open sein bisher einziges Grand-Slam-Endspiel erreichte.

Vorfreude auf großartige Kulisse

Dass Millman erkrankt ist, bringt Thiem keinesfalls aus dem Konzept. „Thompson ist ziemlich gleichwertig, der fühlt sich auch wohl auf Sand. Er serviert sehr gut, was wichtig ist bei dem Platz und den Bällen. Deshalb wird es keine leichtere Aufgabe.“ Für Thiem hat sich die Ausgangslage nicht verändert, Österreich ist für ihn nicht der Favorit. „Es ist eine komplett offene Partie. Ich hoffe, dass der Heimvorteil und die ausverkaufte Kulisse da die letzten Prozente dazu beitragen kann, dass wir die Partie gewinnen.“

Sein spektakuläres, letztlich aber verlorenes Viertelfinale bei den US Open gegen Rafael Nadal hat ihm international viel Lob eingebracht. „Die Art, wie ich aufgetreten bin, und wie ich den Level der Konzentration und körperlich gehalten habe, das war richtig gut. Jetzt heißt es, dass ich das bei jedem Turnier, das ich spiele, genau so rüberbringe wie in dem einen Match“, hofft Thiem.

Davis-Cup-Team bereit für Australien

Österreichs Tennis-Ass Dominic Thiem wird das Davis-Cup-Ländermatch gegen Australien eröffnen.

Koubek unterschätzt niemanden

Für Thiem wird es ebenso wie für Novak der bisher wichtigste Davis-Cup, vor der bisher größten Publikumskulisse zu Hause. „Die Vorfreude ist unglaublich groß“, meinte Novak, der sich auf den ausverkauften Freitag freut. „6.000 Leute, die nur für uns sind. Das ist etwas ganz Besonderes und ich freue mich extrem drauf.“ De Minaur, die 19-jährige Nummer 38 der Welt, kennt Novak nur als Zuschauer von einem Duell gegen Thiem. „Ich bin auf jeden Fall bereit.“

Auf eine Spekulation, ob er am Sonntag gegen Thompson oder doch gegen Millman möglicherweise um den entscheidenden Punkt spielt, lässt sich Novak nicht ein. „Ich hoffe, dass es nicht so weit kommen wird und wir es vorher gewonnen haben“, meinte er schmunzelnd. ÖTV-Kapitän Stefan Koubek zeigte sich „ein bisserl überrascht“ über die Erkrankung Millmans. „Die Australier haben ein dichtes Team, unterschätzen darf man niemanden. Einfach wird’s nicht.“

Weltgruppen-Play-off

Graz (Sand, Freiluft):
Österreich Australien 3:1
Dominic Thiem Jordan Thompson 6:1 6:3 6:0
Dennis Novak Alex de Minaur 3:6 6:2 6:3 6:2
Oliver Marach / Jürgen Melzer Lleyton Hewitt / John Peers 1:6 4:6 6:3 5:7
Dominic Thiem Alex de Minaur 6:4 6:2 3:6 6:4

Halbfinale

Lille (Hardcourt, Halle):
Frankreich Spanien 3:2
Benoit Paire Pablo Carreno Busta 7:5 6:1 6:0
Lucas Pouille Roberto Bautista Agut 3:6 7:6 (7/5) 6:4 2:6 6:4
Julien Benneteau / Nicolas Mahut Marcel Granollers / Feliciano Lopez 6:0 6:4 7:6 (9/7)
Richard Gasquet Albert Ramos Vinolas 6:1 4:6 12:14
Nicolas Mahut Marcel Granollers 7:6 (7/2) 3:6 11:13
Zadar (Sand, Freiluft):
Kroatien USA 3:2
Borna Coric Steve Johnson 6:4 7:6 (7/4) 6:3
Marin Cilic Frances Tiafoe 6:1 6:3 7:6 (7/5)
Ivan Dodig / Mate Pavic Mike Bryan / Ryan Harrison 5:7 6:7 (6/8) 6:1 7:6 (7/5) 6:7 (5/7)
Marin Cilic Sam Querrey 7:6 (7/2) 6:7 (6/7) 3:6 4:6
Borna Coric Frances Tiafoe 6:7 (0/7) 6:1 6:7 (11/13) 6:1 6:3