Darko Todorovic (Salzburg) und Manuel Haas (St. Pölten).
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Bundesliga

Salzburg dreht Schlager in St. Pölten

Red Bull Salzburg hat sich schon in der siebenten Bundesliga-Runde von der Konkurrenz abgesetzt. Der Meister gewann am Samstag auch das Spitzenduell in St. Pölten mit 3:1 (1:1) und liegt nun schon sieben Punkte voran. Den besseren Start erwischten zunächst jedoch die Niederösterreicher.

St. Pölten ging in der NV Arena vor 5.511 Zuschauern und Zuschauerinnen durch ein Eigentor von Marin Pongracic in der 25. Minute in Führung. Xaver Schlager kurz vor der Pause (45.) sowie Hannes Wolf (66.) und Fredrik Gulbrandsen (97.) bescherten den Salzburgern aber noch den siebenten Sieg im siebenten Spiel.

Jubel der Salzburg-Spieler
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Salzburg steht auch nach der siebenten Runde mit einer Weißen Weste an der Tabellenspitze

Mit dem Punktemaximum von 21 Zählern liegt der Titelverteidiger nun klar vor St. Pölten (14) und dem LASK (13). Die Linzer können den Rückstand am Sonntag (14.30 Uhr) beim Gastspiel in Mattersburg aber noch verkürzen. Auf Rang vier folgt SK Puntigamer Sturm Graz (13), der sich bei FC Flyeralarm Admira mit 3:2 (1:1) durchsetzte.

Salzburg schafft Rekord

Salzburg hat einen neuen Klubrekord aufgestellt. Mit dem 3:1 Erfolg bei St. Pölten gewinnt der Meister die ersten sieben Ligaspiele in Serie und hat vor den Sonntag-Spielen schon sieben Punkte Vorsprung.

Salzburg findet zunächst kein Rezept

Die Partie in St. Pölten begann wie erwartet, die Salzburger schnürten die extrem tief stehenden Hausherren in der eigenen Hälfte ein. Die Gäste hatten allerdings große Probleme damit, den Abwehrriegel zu knacken. St. Pölten verteidigte aber nicht nur geschickt, sondern ging aus dem Nichts heraus in Führung. Nach einem Haas-Kopfball kam Pak Kwang-Ryong im Strafraum nicht zum Abschluss, dafür beförderte Pongracic den Ball unglücklich ins eigene Netz.

Erst danach kamen die klar feldüberlegenen Salzburger zu ihren ersten richtigen Chancen, Goalie Christoph Riegler nahm Wolf den Ball vom Fuß (25.) und parierte einen Dabbur-Kopfball (27.). Kurz vor dem Pausenpfiff musste sich der 26-Jährige aber doch erstmals geschlagen geben – wegen eines Missverständnisses. Pak verlängerte eine Yabo-Ecke unmittelbar vor dem herausfliegenden Riegler, und der goldrichtig stehende Schlager vollendete aus kürzester Distanz.

St. Pölten traut sich mehr zu

Nach dem Wiederbeginn trauten sich die Hausherren etwas mehr zu und hätten auch neuerlich in Führung gehen können. Nach einem Konter und einer idealen Pak-Hereingabe schoss Daniel Luxbacher am Fünfer in die Wolken, anstatt ins leere Tor (51.). In der Folge hatte der Meister, bei dem erstmals in der laufenden Ligasaison Alexander Walke das Tor hütete, ein klares Chancenübergewicht. Dabbur schoss daneben (57.), und Andreas Ulmer hatte bei einer Direktabnahme mit einem Lattentreffer Pech (65.).

Das leistungsgerechte 1:2 war nur aufgehoben. Eine Minute später konnte der starke Riegler zwar vor Schlager retten, war gegen den Abstauber von Wolf aber machtlos. Dabbur (84.), Gulbrandsen (91.), der in der Schlussphase zu seinem Comeback kam, und Takumi Minamino (95.) hätten noch erhöhen können. Das 1:3 fiel schließlich noch in der letzten Aktion. Nach Wolf-Vorlage bezwang Gulbrandsen den chancenlosen Riegler mit einem Lupfer.

St. Pölten verlor damit nach zwölf Pflichtspielen ohne Niederlage wieder einmal. Gegen Salzburg war es die neunte Liganiederlage im neunten direkten Duell. Österreichs Meister schaffte damit eine gelungene Generalprobe vor dem Europa-League-Gruppenstart beim deutschen Topclub RB Leipzig am Donnerstag.

Stimmen zum Spiel:

Dietmar Kühbauer (St.-Pölten-Trainer): „Der Ausgleichstreffer mit dem Pausenpfiff hat uns nicht in die Karten gespielt. Dadurch hat das Spiel praktisch zur Pause wieder bei 0:0 begonnen. Es war klar, dass man Salzburg nicht völlig ausschalten kann in der Offensive. Es ist schade, dass es nicht für einen Punkt gereicht hat, aber die Spieler können trotzdem mit der Leistung sehr zufrieden sein.“

„Die Partie war bis zum Schluss eigentlich offen. Was mich gestört hat, war, dass wir nach dem Führungstor nicht noch engagierter nach vorne gespielt haben. Wir haben auch nach der Pause einige Pässe nicht so gespielt, wie ich mir das gewünscht hätte, aber es ist auch wahnsinnig schwer gegen eine Mannschaft wie Salzburg, die so dominant spielt. Es ist klar, dass gegen so einen starken Gegner irgendwann auch Fehler passieren, die zu Gegentoren führen.“

Marco Rose (Salzburg-Trainer): „Es war ein hitziges Spitzenspiel. Es war sehr wichtig, dass wir gewonnen haben, weil es ein sehr schwieriges Spiel war. St. Pölten hat uns alles abverlangt, es war ein gutes Spitzenspiel von beiden Mannschaften. Wir haben es verabsäumt, den Sack früher zuzumachen. Beide Teams stehen zu Recht in der Tabelle dort, wo sie stehen. Es ist wichtig für einen Stürmer (Gulbrandsen, Anm.), wenn er im ersten Spiel nach einer Pause mit einem Tor nach Hause fahren kann, es ist auch wichtig für die Mannschaft, dass er wieder zur Verfügung steht.“

Tipico-Bundesliga, siebente Runde

Samstag:

St. Pölten – Red Bull Salzburg 1:3 (1:1)

St. Pölten, NV Arena, 5.511 Zuschauer, SR Heiß

Torfolge: 1:0 Pongracic (25./Eigentor) 1:1 X. Schlager (45.) 1:2 Wolf (66.) 1:3 Gulbrandsen (97.)

St. Pölten:Riegler – Ingolitsch, Meisl, Luan, Drescher, Haas – Fountas, Mislov, R. Ljubicic (69./Balic), D. Luxbacher (85./Ouedraogo) – Pak (74./Gartler)

Salzburg:Walke – Todorovic, Ramalho, Pongracic, Ulmer – Samassekou, Haidara (85./Mwepu), X. Schlager – Wolf, Dabbur (89./Gulbrandsen), Yabo (71./Minamino)

Gelbe Karten: Ingolitsch, Gartler, Haas bzw. Ramalho, Samassekou, Pongracic, Mwepu

Die Besten: Pak, Fountas bzw. Haidara, Schlager, Wolf