Lionel Messi
Reuters/Albert Gea
Champions League

Jubelstürme für Messis „Konzert“

Nach der Nichtnominierung für die Top Drei der Wahl zum Weltfußballer des Jahres hat Lionel Messi zum Auftakt der Champions League eine Glanzleistung geboten. Das 4:0 des FC Barcelona im Auftaktspiel gegen PSV Eindhoven besorgte er mit drei Toren fast im Alleingang.

Für den 31-Jährigen war es der bereits achte Triplepack in der Königsklasse. Damit ist er in dieser Wertung die Nummer eins. Der argentinische Superstar überflügelte seinen ewigen Rivalen Cristiano Ronaldo, dem dieses Kunststück siebenmal gelungen ist. Der von Real Madrid zu Juventus gewechselte Portugiese hat dafür in der ewigen Torschützenliste des Bewerbs mit 120 Treffern die Führung inne. Mit den Toren 101 bis 103 kam Messi dem 33-Jährigen aber auch da näher.

„Der beste Spieler der Welt“

„Messi, Messi, Messi“, titelte die Zeitung „Mundo Deportivo“, und sogar das in Madrid erscheinende Fachblatt „AS“ lobte den 31-Jährigen und sprach von einem „Konzert“. Der Matchwinner blieb wie gewohnt der Interviewzone fern, ließ lieber andere sprechen. „Messi macht außergewöhnliche Dinge und lässt es so aussehen, als wäre alles Routine“, sagte Barca-Coach Ernesto Valverde. Messi leitete den Sieg im Estadio Camp Nou in der 32. Minute mit einem herrlichen Freistoß ein. Nach dem 2:0 von Ousmane Dembele (75.) ließ er im Finish zwei weitere Tore (77., 87.) folgen.

Lionel Messi
APA/AFP/Lluis Gene
Slalom durch die gegnerischen Reihen ist eine von Messis Spezialdisziplinen

„Wenn er einmal aufhört, wird es schwierig sein, jemanden wie ihn zu finden. Es ist eine große Hilfe, wenn du ihn im Team hast, und ein Alptraum, wenn du ihn als Gegner hast“, so Valverde. Dem konnte auch der unterlegene PSV-Trainer Mark van Bommel nur zustimmen. „Für mich ist er der beste Spieler der Welt. Es ist eigenartig für mich, dass er nicht jedes Jahr als Weltfußballer ausgezeichnet wird“, sagte der 41-Jährige. Für Messi war es ein gelungener erster Champions-League-Auftritt als Barca-Kapitän, nachdem er im Sommer vom abgewanderten Andres Iniesta die Schleife übernommen hatte.

„Messi liefert immer ab“

Der fünffache Weltfußballer hat nun in 14 CL-Saisonen in Folge Treffer erzielt, womit er mit dem zuvor alleinig führenden Ex-Real-Stürmer Raul gleichzog. In der Gruppenphase traf er in 64 Spielen 63-mal. In der aktuellen Pflichtspielsaison hält er bei einem ähnlichen Torschnitt nach sieben Treffern in sechs Partien. „Messi liefert immer ab“, sagte Tormann Marc-Andre ter Stegen. Der Deutsche vergaß aber auch den Rest des Teams nicht: „Wir haben auch noch zehn andere Spieler, die auch ihren Beitrag für den Erfolg geleistet haben.“

Die Katalanen, bei denen Samuel Umtiti in der 79. Minute Gelb-Rot kassierte, bauten mehrere Serien aus. Spaniens Meister ist seit 27 Champions-League-Heimspielen ungeschlagen und hat weiterhin seit 1993 (1:3 bei Dynamo Kiew) kein Europacup-Auftaktspiel verloren. Dank des 4:0 ist Barca erster Tabellenführer in der Gruppe B vor Inter Mailand, das über einen 2:1-Heimsieg gegen Tottenham jubeln durfte.

Der Aufstieg in die K.-o.-Phase ist für den Favoriten nur ein Zwischenziel. Der letzte Barca-Titel liegt mit 2015 schon etwas zurück. In den letzten drei Auflagen, die allesamt Real gewann, war das Viertelfinale das Höchste der Gefühle. „Ich verspreche, dass ich alles machen werde, um die Trophäe zurückzuholen“, hatte Messi den Barcelona-Fans erst kürzlich versprochen. Seit seinem Debüt 2004 hat Messi die Königsklasse mit den Katalanen viermal gewonnen.