Thomas Müller
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Champions League

Bayern wollen zurück zur Normalität

Der zweite Spieltag in der Champions League wartet am Dienstag zwar nicht mit dem Duell zweier Großclubs auf, hat für zwei Titelanwärter aber trotzdem Brisanz. Bayern München empfängt nach zwei sieglosen Ligaspielen in Serie Ajax Amsterdam. Manchester City ist nach der Heimpleite im CL-Auftakt gegen Lyon bei Hoffenheim schon unter Zugzwang.

Die Bayern mussten in der Meisterschaft nach dem 1:1 gegen Augsburg und der 0:2-Heimpleite gegen Hertha die Tabellenführung an Borussia Dortmund abgeben. „Vor einer Woche hatte man noch den Eindruck, wir sind unbesiegbar. Jetzt hat uns bisschen die Realität eingeholt“, sagte Thomas Müller. Auf die Bayern ist der Druck gestiegen, gegen Ajax, das zum Auftakt AEK Athen mit 3:0 besiegt und damit die Führung in Gruppe E übernommen hat, einen Sieg abzuliefern. 

Die Königsklasse soll für David Alaba und Co. nun die richtige Plattform sein, um mit einem Sieg zurück zur Normalität zu finden und früh Kurs aufs Achtelfinale zu nehmen. „Die, die den FC Bayern kennen, wissen, dass wir uns das nicht gefallen lassen und wir alles tun werden, damit wir wieder erfolgreich sind“, betonte Coach Niko Kovac.

 Niko Kovac
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Nach zwei sieglosen Partien wird es für Coach Niko Kovac und seine Bayern wieder Zeit für einen vollen Erfolg

Kovac erhofft sich Reaktion

Der Bayern-Coach erwartet daher ein entsprechendes Auftreten gegen den niederländischen Vizemeister. „Ich wünsche und erhoffe mir eine Reaktion. Wir spielen zu Hause in der Allianz Arena, und wir sind der FC Bayern. Wir wollen dem Spiel unseren Stempel aufdrücken“, erklärte Kovac, der keinen Anlass für große Sorge sieht. „Es war nicht alles eitel Sonnenschein nach sieben Siegen, und es wird nach zwei Spielen mit einem Punkt nicht alles so schlecht sein, dass man alles hinterfragen muss“, sagte der 46-Jährige. „Das ist eine Momentaufnahme, die wir so hinnehmen, aber wir werden das schon besser machen.“

Kovac setzt gegen Ajax vor allem auf eine bessere Chancenverwertung. „Es geht um Kleinigkeiten, die wir besser machen müssen“, sagte der Coach, vor dem insgesamt neunten Aufeinandertreffen mit den Niederländern in der Champions League. Die letzten Duelle liegen aber schon länger zurück. In der Saison 2004/05 siegten die Münchner in der Gruppenphase zu Hause mit 4:0 und spielten in Amsterdam 2:2. „Ich freue mich, dass es zu so einem tollen Spiel kommt. Das sind zwei ganz große Clubs“, freute sich Kovac auf das Kräftemessen.

Guardiola muss mit ManCity liefern

Auf einen ganz großen Club trifft auch Hoffenheim in seinem ersten Heimspiel der Clubgeschichte in der Königsklasse. Mit Manchester City gastiert Englands Meister beim deutschen Bundesligisten, wobei der Druck nach der 1:2-Heimniederlage gegen Lyon ganz bei den „Citizens“ liegt. Alles andere als ein Sieg für das Team von Starcoach Josep Guardiola wäre eine Enttäuschung und würde überdies in Gruppe F den Aufstieg in die nächste Runde schon in Gefahr bringen.

Pep Guardiola
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In der Premier League steht Josep Guardiola mit seinem Team an der Spitze

Obwohl ManCity aufgrund der Ausgangslage entsprechend motiviert, aber wohl ohne seinen angeschlagenen Torjäger Sergio Agüero in die Partie gehen wird, träumt Hoffenheim-Coach Julian Nagelsmann von der Sensation. „Wenn wir denn gewinnen sollten, was wir natürlich auch bei diesem Spiel versuchen, hätte das eine große Bedeutung“, sagte Nagelsmann, in dessen Startelf die beiden ÖFB-Legionäre Stefan Posch und Florian Grillitsch erwartet werden.

Außerdem hätte Hoffenheim nach dem 2:2 beim ukrainischen Meister Schachtar Donezk dann bereits vier Punkte in der Gruppe F auf dem Konto. Damit das gelingt, hat Nagelsmann längst eine „grundsätzliche Idee“, wie er es gegen Guardiola angehen will. „Trotzdem wird es natürlich extrem schwer, gegen dieses Ensemble zu gewinnen“, betonte der 31-Jährige. Schließlich sei City eine der wenigen Mannschaften, „wo der Kaderwert auf über eine Milliarde hochgeht“.

Juventus ohne Ronaldo gegen Basel

In der Gruppe H wartet indes auf die in der heimischen Meisterschaft ohne Punktverlust überlegen an der Spitze stehenden Young Boys aus Bern (mit Thorsten Schick im Kader) nach der 0:3-Heimniederlage gegen Manchester United mit dem Gastspiel bei Italiens Serienchampion Juventus Turin die nächste Mammutaufgabe. „Juve“ fehlt allerdings Superstar Cristiano Ronaldo, der beim 2:0-Erfolg in Valencia ausgeschlossen wurde.

Titelverteidiger Real Madrid tritt in der Gruppe G beim russischen Vizemeister ZSKA Moskau an. Nach dem 3:0-Heimsieg über AS Roma ist diesmal der in der Vorwoche als Weltfußballer ausgezeichnete Luka Modric besonders gefordert, da neben dem geschonten Real-Kapitän Sergio Ramos auch Stürmerstar Gareth Bale wegen einer Leistenblessur nicht nach Russland mitreiste. Für den 33-Jährigen ist es zugleich die Rückkehr an den Schauplatz des WM-Finales, das er vor zweieinhalb Monaten mit Kroatien 2:4 gegen Frankreich verlor. Diesmal will der Kroate das Luschniki-Stadion als Sieger verlassen.