Dietmar Kühbauer
GEPA/Christian Ort
Bundesliga

Kühbauer garantiert besseren Rapid-Auftritt

Nach seinem Einstand in der Europa League wird es für Dietmar Kühbauer mit Rapid auch in der tipico-Bundesliga ernst. Die Hütteldorfer empfangen am Sonntag (14.30 Uhr) den SV Mattersburg, müssen dabei die Strapazen des 1:3 gegen die Rangers abschütteln und unbedingt drei Punkte einfahren, um in der Tabelle nicht den Anschluss zu verlieren.

Von einem Platz in der Meistergruppe sind die achtplatzierten Grün-Weißen derzeit vier Zähler entfernt – die Folge von zuletzt drei Liganiederlagen en suite. Der Abwärtstrend soll gestoppt werden. „Ein Sieg ist notwendig, damit wir dort hinkommen, wo wir hinkommen wollen“, sagte Kühbauer, der auf seinen Heimatverein trifft.

Mit welchem Personal das gelingen soll, ließ der 47-Jährige offen. „Die Leute, die auf dem Platz stehen werden, werden das machen, was man braucht, um als Sieger vom Platz zu gehen“, versprach Kühbauer. Mateo Barac wird nicht dazu zählen – nach der Attacke von Alfredo Morelos trat der kroatische Innenverteidiger am Freitag die Heimreise aus Glasgow mit einem verbundenen linken Auge an.

Kühbauer dementiert Kritik an Vorgänger Djuricin

Die Hütteldorfer lecken ihre Wunden – und werden dennoch gegen Mattersburg mit großem Einsatz bei der Sache sein, wie der Coach ankündigte. „Wir müssen in die letzte Zone kommen, da muss Dampf dahinter sein.“ Der Burgenländer hatte nach dem Rangers-Match gemeint, dass ein „körperliches Problem“ erkennbar gewesen sei.

Dass es sich dabei – wie von mancher Seite interpretiert – um eine Kritik an seinem Vorgänger Goran Djuricin gehandelt habe, wies Kühbauer entschieden zurück. „Es geht um die physische Präsenz in den Duellen, das ist ein Unterschied zur konditionellen Verfassung.“

Gerade gegen einen Gegner wie die Mattersburger kommt der Zweikampfstärke eine besondere Bedeutung zu. „Der Trainerwechsel greift, sie haben ein System gefunden. Aber ich glaube schon, dass wir die größere Qualität haben“, sagte Kühbauer. Davon war beim erzitterten Cupaufstieg vor eineinhalb Wochen im Pappelstadion wenig zu sehen. „Aber so wie in diesem Match werden wir nicht mehr auftreten, das kann ich garantieren“, betonte Kühbauer.

Die Statistik spricht für diese Ankündigung. Die Hütteldorfer sind gegen Mattersburg seit elf Ligapartien ungeschlagen. Zudem verlor von den vergangenen acht Rapid-Trainern nur einer – Damir Canadi – sein Meisterschaftsdebüt.

Tipico-Bundesliga, 10. Runde

Sonntag, 14.30 Uhr:

Rapid – Mattersburg

Allianz Stadion, SR Hameter

Mögliche Aufstellungen:

Rapid: Strebinger – Potzmann, Sonnleitner, Dibon, Bolingoli – D. Ljubicic, Schwab – Murg, Knasmüllner, Berisha – Pavlovic

Mattersburg: Kuster – Erhardt, Malic, Mahrer – Höller, Jano, Hart, Renner – Erthlthaler – Pusic, Gruber

Schmidt kalkuliert Trainereffekt ein

Kapitän Stefan Schwab wünscht sich eine Fortsetzung dieses Trends. „Ein Erfolgserlebnis gegen Mattersburg wäre wichtig, damit wir mit einem positiven Gefühl in die Länderspielpause gehen. Dann werden wir sicher die Handschrift des neuen Trainers vermittelt kriegen. Er wird das eine oder andere Schrauberl drehen, das uns helfen wird“, sagte der Mittelfeldspieler.

Mattersburg-Betreuer Klaus Schmidt hat schon für Sonntag einen gewissen Trainereffekt einkalkuliert. „Bei jedem Trainerwechsel ist es so, dass eine Mannschaft danach anders auftritt, und davon gehen wir auch jetzt aus“, erklärte der Steirer, der selbst erst seit wenigen Wochen im Amt ist und zuletzt zwei Ligasiege holte.

Dazwischen gab es das unglückliche Cup-Aus gegen Rapid. „Aber immerhin waren wir da auf Augenhöhe, das ist wichtig fürs Selbstvertrauen“, merkte Schmidt an. Als Vorteil für den SVM könnte sich auch Rapids kräftezehrender Glasgow-Trip erweisen. „Doch das Stadion mit 20.000 Zuschauern wird ihnen sicher über eventuell auftretende physische Probleme drüberhelfen“, sagte der Coach.

Wacker will rechtzeitig aus der Krise heraus

Wacker Innsbruck ist indes in der Bundesliga noch nicht wirklich angekommen. Nach neun Runden hat der Aufsteiger erst sechs Zähler auf dem Konto. Rang elf, nur einen Punkt vor Schlusslicht Altach lautet die Zwischenbilanz. Nun wartet mit dem LASK am Sonntag (14.30 Uhr) ein Gegner, der in Form anreist. Die Linzer mussten sich nach acht Pflichtspielsiegen in Folge zuletzt zwar mit einem 0:0 gegen Sturm Graz begnügen, ihr Selbstvertrauen sollte aber ungebrochen sein.

„Sie sind richtig gut drauf, das sieht man“, urteilte Karl Daxbacher über den Tabellendritten. Während die Oberösterreicher ihr System gefunden haben, schraubte der Trainer in den vergangenen Spielen an jenem der Innsbrucker. Mit mäßigem Erfolg, dazu kam zuletzt eine Partie, in der alles schieflief. Vier der jüngsten fünf Ligaspiele haben die Tiroler verloren, nur daheim gegen Hartberg wurden drei Zähler gesammelt. „Wir haben Schwierigkeiten, das ist nicht zu übersehen“, gestand Daxbacher. So fehle auch das Spielglück in Situationen, wo man einen Punkt hätte mitnehmen können. „Aber das müssen wir hinbekommen und schauen, dass Hunger und Biss bleiben.“

Tipico-Bundesliga, 10. Runde

Sonntag, 14.30 Uhr:

Wacker Innsbruck – LASK

Tivoli-Stadion, SR Harkam

Mögliche Aufstellungen:

Innsbruck: Knett – Hupfauf, Maranda, Maak, Vallci – Kerschbaum – Dieng, Henning, Gabriele, Durmus – Eler

LASK: A. Schlager – Ramsebner, Trauner, Wiesinger – Ranftl, Holland, Michorl, Ullmann – Goiginger, Otubanjo, Joao Victor

Das Programm hat es für den Aufsteiger in sich. Nach der Länderspielpause geht es in der Liga gegen Salzburg (a), die Austria (h) und Sturm Graz (a). „Das ist heftig, aber wir wollten Bundesliga spielen“, betonte Daxbacher.

Glasner in prominenten Spuren

Mit drei, vier Zählern mehr auf der Habenseite habe man dennoch gerechnet, gab der 65-Jährige zu. Die Rückendeckung vom Verein sei noch gegeben, auch wenn Daxbacher die Mechanismen im Geschäft kennt: „Der logische Werdegang ist, dass man über den Trainer nachdenkt, wenn Erfolge ausbleiben.“ Gegen die LASK-Offensive muss Wacker in der Innenverteidigung improvisieren. Neben dem gesperrten Stefan Meusburger fallen auch die verletzten Stefan Peric und Dominik Baumgartner aus. Stürmer Zlatko Dedic steht nach seinem Muskelfaserriss wieder im Kader.

Ist gegen den LASK die mit 19 Gegentreffern bisher zu durchlässige Defensive der Hausherren gefordert, haben die Gäste diesbezüglich den Topwert der Liga vorzuweisen. Erst fünfmal musste sich Alexander Schlager im Tor der Linzer in dieser Saison geschlagen geben. „Wir fahren überall hin mit dem Vorsatz, dass wir dort gewinnen und mit drei Punkten heimfahren. Aber wir werden genau die gleiche Leistung brauchen wie in den anderen Spielen“, sagte Trainer Oliver Glasner, der auf Markus Wostry (Knieprobleme) verzichten muss.

Wacker habe in dieser Saison durchaus gute Leistungen gebracht, urteilte Glasner: „Die Ergebnisse spiegeln das nicht wider. Aber davon werden wir uns nicht täuschen lassen.“ Der 44-Jährige wandelt als LASK-Betreuer in prominenten Spuren. Die Linzer sind acht Meisterschaftsrunden ungeschlagen. Das gelang den Athletikern zuletzt im Herbst 1998 unter Otto Baric.