Ein Rapid-Fan mit einem bengalischen Feuer
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Fußball

Rapid bittet Randalierer zur Kasse

Rapid Wien bittet die Unruhestifter beim Wiener Derby am 4. Februar zur Kasse. Die Hütteldorfer verschickten am Dienstag an zwölf identifizierte Personen Briefe mit Vergleichsangeboten, wie der Club mitteilte. Damit macht Rapid die Ankündigung vom Frühjahr wahr.

Der Club will sich mit den Vergleichsangeboten an die Verursacher von Strafen und Verdienstentgängen, die Rapid nach Fan-Vorfällen im Wiener Derby am 4. Februar zu verzeichnen hatte, schadlos halten. Rapid habe an die zwölf betreffenden Personen Briefe geschickt, sagte Kommunikationschef Peter Klinglmüller am Dienstag der APA.

110.000 Euro gefordert

Die von den Personen eingeforderte Gesamtsumme belaufe sich demnach auf rund 110.000 Euro. Rapid war von der Bundesliga wegen der Vorfälle – unter anderem waren Wurfgegenstände geflogen sowie kurz vor Spielende zwei Flitzer auf das Spielfeld gelaufen – letztinstanzlich zu 53.000 Euro Geldstrafe verurteilt worden. Dazu kam wegen einer folgenden Teilsektorsperre für ein Heimspiel laut Clubangaben der Verdienstentgang bei Ticketverkäufen und in der Gastronomie.

Raphael Holzhauser (A.Wien)
GEPA/Christian Ort
Austria-Kapitän Raphael Holzhauser musste im Derby vor Wurfgeschoßen geschützt werden

Die „Kronen Zeitung“ hatte am Dienstag berichtet, dass einem der betroffenen Platzstürmer, einem 19-jährigen Schüler, ein Brief mit dem Angebot einer Ausgleichszahlung von 18.000 Euro zugestellt worden sei. „Wir haben jedem, den wir bei Fehlverhalten identifizieren konnten, einen Brief geschrieben. Die Beträge sind in unterschiedlicher Höhe, übersteigen zusammengerechnet aber natürlich nicht die Schadensgesamtsumme“, sagte Klinglmüller. Der Club werde sich keinesfalls an den Fans bereichern.

Geldstrafe nach jüngstem Derby

Auch das jüngste Derby am 16. September schlägt sich in der Ausgabenbilanz der Hütteldorfer nieder. Rapid muss eine Geldstrafe von 30.000 Euro bezahlen. Diese Sanktion fällte der Strafsenat der Fußball-Bundesliga bereits am Montag. Rapid wurde „wegen Verletzung der Veranstaltungsbestimmungen und missbräuchlicher Verwendung von Pyrotechnik“ belangt.

Rapid wird gegen das Urteil Einspruch einlegen. Das gab Clubpräsident Michael Krammer am Montagabend bekannt. Die Fehlleistung des Vereins würde er sich in der Langfassung des Urteils gerne ansehen, sagte Krammer. Der Verein sei sich keiner Schuld bewusst, die Strafe sei „unverhältnismäßig“. „Deshalb werden wir auch gegen die Strafhöhe berufen.“ Gegen die Anhänger werde es Strafen geben, hielt Krammer fest. „Wir kennen diese Menschen. Es wird ganz sicher Sanktionen geben.“

Nach dem 1:0-Auswärtssieg der Austria gingen die Wogen wieder einmal hoch. Eine Viertelstunde nach Schlusspfiff stürmten rund 30 Rapid-Fans über das Spielfeld zum Gästesektor und lieferten sich verbale Scharmützel mit den Austria-Fans, auch ein pyrotechnischer Gegenstand flog Richtung Tribüne. Erst nach einigen Minuten beruhigte sich die Lage durch das Eingreifen der Exekutive.