Bevor es in Wien gegen Bosnien-Herzegowina (15. November) und in Belfast gegen Nordirland (18. November) geht, will Teamchef Franco Foda noch einmal Erkenntnisse für die kommenden Monate gewinnen, aber auch ein positives Resultat einfahren. „Dieses Match hat die gleiche Wertigkeit wie ein Nations-League-Spiel. Dänemark ist ein starker Gegner, doch wir wollen gut performen“, kündigte der Deutsche an.
Testspiel
Dienstag, Beginn 20.45 Uhr:
Live in ORF eins
Dänemark – Österreich
Herning, MCH Arena, SR Nilsen (NOR)
Dänemark: Schmeichel – Ankersen, Vestergaard, Kjaer, Knudsen – Lerager, Höjbjerg, Christensen, Sisto – Dolberg, Poulsen
Österreich: Strebinger – Dragovic, Prödl, Hinteregger – Lazaro, Schöpf, Schlager, Ulmer – Sabitzer, Burgstaller, Schaub
Rotation in Startelf
Dass einige prominente Spieler wie David Alaba, Marko Arnautovic und Julian Baumgartlinger nicht zur Verfügung stehen, ist für den Coach kein großes Thema. „Wir haben viele Ausfälle, aber trotzdem genügend Qualität, um zu bestehen. Wir werden eine schlagkräftige Mannschaft aufbieten“, versprach Foda für sein zehntes Länderspiel.
Wie heftig die Rotation im Vergleich zum 1:0 gegen Nordirland ausfallen wird, ließ der zunächst 52-Jährige offen. Dennoch ist klar, dass die Anfangself in Herning wenig mit jenen der vergangenen Länderspiele zu tun haben wird und viele Reservisten eine Chancen bekommen werden. „Jeder, der gegen Dänemark spielt, hat die Möglichkeit, sich zu zeigen und für weitere Aufgaben zu empfehlen“, sagte Foda.
Die Bezeichnung „B-Elf“ wies der Deutsche allerdings entschieden zurück. „Alle Spieler im Kader haben bei ihren Clubs gezeigt, dass sie zu Recht im Nationalteam sind, niemand muss sich beweisen. Alle, die hier sind, haben die Berechtigung zu spielen“, sagte Foda und brach eine Lanze für die Spieler der zweiten Reihe.
Foda rechnet mit Räumen für Offensivspiel
Wie auch immer die ÖFB-Startformation aussehen wird, bekommt sie es laut Foda mit einem hochwertigen Gegner zu tun. „Die Dänen sind defensiv kompakt und stabil und versuchen schnell umzuschalten.“ Im Gegensatz zu Nordirland werde man diesmal auf einen offensiveren Kontrahenten treffen. „Sie werden vor eigenem Publikum versuchen das Spiel in die Hand zu nehmen. Dadurch werden sich für uns Räume ergeben, die wir nützen wollen“, sagte der Nationaltrainer.
So wie Fodas Truppe fehlen auch den Dänen prominente Spieler wie etwa Tottenham-Legionär Christian Eriksen, zudem dürfte Teamchef Aage Hareide drei Tage nach der Nullnummer in der Nations League in Irland ebenfalls einige Stammkräfte schonen. „Trotzdem sie haben genug andere Spieler mit hoher Qualität“, sagte Foda.
Für diese These spricht nicht nur Dänemarks Weltranglistenplatz zehn. „Danish Dynamite“ verlor von den jüngsten 22 Länderspielen nur zwei – im WM-Achtelfinale gegen den späteren Finalisten Kroatien im Elfmeterschießen und zuletzt im September im Testmatch in der Slowakei mit 0:3. Damals war Dänemark wegen des Spielerstreiks jedoch mit einer Notelf aus Unterhaus- und Futsal-Kickern angetreten.
Ein Auswärtsspiel macht Sinn
Das Duell mit dem Europameister von 1992 könnte für eineinhalb Jahre das letzte Testspiel für das ÖFB-Team sein. Sollte man im Dezember in der EM-Qualifikation in eine Sechsergruppe gelost werden, steigen 2019 ausnahmslos Qualipartien. Sofern Österreich dann auch noch im Nations-League-Play-off im März 2020 dabei ist, würden die nächsten Tests erst Ende Mai/Anfang Juni 2020 anstehen. „Das ist doch schön. Wir lieben es, wenn es um etwas geht“, sagte Foda.
Der Deutsche freut sich auch darüber, dass man diesmal einen Probegalopp auf fremdem Terrain absolviert. „Das macht schon einen Unterschied, insofern ist es ein wichtiges Spiel“, sagte Foda. Der Coach hatte nach dem 0:1 in Bosnien-Herzegowina bemängelt, dass man zu oft vor eigenem Publikum getestet hatte. „Man hat beim 0:1 in Bosnien gesehen, dass uns mehr Auswärtsspiele guttun könnten“, sagte Kainz und ist von der Wichtigkeit des Tests überzeugt.
Dänen schauen auf eigene Stärken
Dänemarks Teamchef Hareide zeigte vor dem Testspiel jedenfalls Respekt vor der ÖFB-Auswahl. „Wir haben sie beobachtet. Sie haben zuletzt gut gespielt und einige starke Spieler in ihren Reihen“, sagte der Norweger. Dass die Österreicher bei Weitem nicht in Bestbesetzung antreten werden, ist Hareide bewusst. „Es wird bei ihnen viele Änderungen geben, deshalb ist es wichtig, vor allem auf die eigene Mannschaft zu schauen und ihre Stärken herauszuarbeiten“, sagte der 65-Jährige.