Die Augen werden aber vor allem auf das Camp Nou gerichtet sein, wo Barca versucht, den Ausfall des an einem Knochenbruch im rechten Arm laborierenden Messi zu kompensieren. „Leos Verletzung ist ein schwerer Schlag, jeder weiß, wie wichtig er für uns ist. Aber jetzt müssen eben andere einspringen“, sagte Trainer Ernesto Valverde.
Messis Ersatzmann dürfte Ousmane Dembele sein, der nach einem vielversprechenden Saisonstart zuletzt nicht mehr überzeugen konnte. Die Personalprobleme der Katalanen sind aber nicht nur auf die Offensive beschränkt – derzeit stehen mit Gerard Pique und Clement Lenglet nur zwei fitte Innenverteidiger zur Verfügung.
„Nerrazzurri“ im Aufwind
Auch deshalb wittert Inter die Chance auf eine Überraschung wie 2010, als man Barcelonas damaliges Starensemble im CL-Semifinale rauswarf und anschließend den Titel holte. Von einem ähnlichen Erfolg waren die „Nerazzurri“ danach weit entfernt, nun befinden sich die Mailänder wieder im Aufwind. Die letzten sieben Pflichtspiele wurden alle gewonnen, in der Gruppe B liegt Inter mit sechs Punkten aus zwei Partien nur aufgrund der schlechteren Tordifferenz hinter Barcelona.
Coach Luciano Spalletti muss zwar Radja Nainggolan und wohl auch Ivan Perisic und Marcelo Brozovic vorgeben, kann aber auf Mauro Icardi setzen. Der im Barcelona-Nachwuchs ausgebildete argentinische Stürmer hält in dieser Saison bei sechs Toren und zwei Assists, zuletzt erzielte er das viel umjubelte 1:0-Goldtor im Derby gegen AC Milan.
Dortmund hofft auf Torjäger Alcacer
Auch bei Borussia Dortmund ruhen die Hoffnungen auf einem Torjäger. Paco Alcacer traf in seinen ersten 126 Minuten in der deutschen Bundesliga gleich siebenmal und präsentierte sich zudem auch in der Champions League und im spanischen Nationalteam treffsicher. „Dass wir mit ihm über alle Maßen zufrieden sind, steht außer Frage“, sagte BVB-Boss Hans-Joachim Watzke über die Barcelona-Leihgabe.
Hinter dem Einsatz des Spaniers gegen Atletico steht allerdings noch ein Fragezeichen. Der 25-Jährige war am vergangenen Samstag beim 4:0 in Stuttgart zur Halbzeit wegen einer Oberschenkelverhärtung vorsichtshalber ausgewechselt worden. Vor einer Rückkehr in den Kader steht Shinji Kagawa, der seine Probleme am Sprunggelenk überwunden hat und wieder mit der Mannschaft trainiert.
Atletico als echte Reifeprüfung
Mit einem Sieg könnte der BVB die Tabellenführung in der Gruppe A vor dem derzeit punktegleichen Team aus Madrid ausbauen. Nach Einschätzung von Kapitän Marco Reus ist die Partie gegen den Champions-League-Finalisten von 2014 und 2016 eine echte Reifeprüfung: „Es wird wichtig sein, Geduld zu haben. Atletico kann extrem gut verteidigen. Wir werden nur wenig Torchancen bekommen. Deshalb ist es wichtig, sie zu nutzen.“
Ähnlich groß ist die Wertschätzung von BVB-Trainer Lucien Favre für den Gegner: „Atletico ist seit sieben, acht Jahren eine der besten Mannschaften in Europa. Sie sind konstant und haben sich in diesem Jahr sehr, sehr gut verstärkt.“ Auf nationaler Ebene lief es für Atletico aber noch nicht nach Wunsch. Nach dem 1:1 am Samstag in Villarreal liegen Antoine Griezmann und Co. in La Liga nur an fünfter Stelle.
Sowohl die Deutschen als auch die Spanier fuhren in Gruppe A zwei Siege aus ihren ersten zwei Partien ein, was Thierry Henry bei seinem Champions-League-Debüt auf der Trainerbank von AS Monaco unter Zugzwang bringt. Die Monegassen stehen vor dem Gastspiel beim zuletzt von einem Betrugsskandal erschütterten Club Brügge so wie die Belgier noch ohne Punkte da.
Schalke gastiert bei Galatasaray
In Gruppe C wartet auf Spitzenreiter Napoli (vier Punkte) das schwierige Auswärtsmatch gegen Paris Saint-Germain (drei). Im Parallelspiel an der Anfield Road ist Liverpool (drei) gegen Salzburg-Bezwinger Roter Stern Belgrad (ein Punkt) klarer Favorit.
Schalke 04 könnte unterdessen mit einem Sieg bei Galatasaray einen großen Schritt in Richtung Achtelfinale machen, muss dabei aber auf Goalie Ralf Fährmann und Abwehrchef Naldo verzichten. Einsatzbereit ist Guido Burgstaller, der auf ein Ende der Schalker Offensivflaute hofft. „Wenn du kein Tor schießt, kannst du nicht gewinnen“, stellte der ÖFB-Teamspieler vor dem Abflug nach Istanbul fest.