Salzburg-Trainer Marco Rose
GEPA/Mathias Mandl
Europa League

Rosenborg flößt Salzburg Respekt ein

Zwei Spiele, zwei Siege lautet die makellose Bilanz des FC Salzburg in der UEFA Europa League. Am Donnerstag (18.55 Uhr) kann die Mannschaft von Marco Rose gegen das noch sieglose Rosenborg Trondheim die Tür zur K.-o.-Runde weit aufstoßen. Dass die Norweger sportlich angeschlagen sind, macht sie laut Rose noch gefährlicher.

„Fußball funktioniert ein bisschen anders: Rosenborg ist eine Mannschaft mit Qualität, die im Moment vielleicht ein bisschen Probleme hat, aber genau das kann sie gefährlich machen. Sie werden alles probieren, um uns in die Knie zu zwingen“, sagte der Deutsche über den 25-fachen norwegischen Meister.

EL-Gruppe B, dritter Spieltag

Donnerstag (18.55 Uhr):

Salzburg – Rosenborg

Wals-Siezenheim, SR Peljto (BIH)

Mögliche Aufstellungen:

Salzburg: Walke – Lainer, Ramalho, Pongracic, Ulmer – Haidara, Samassekou, Junuzovic/Wolf, X. Schlager – Gulbrandsen, Dabbur/Minamino

Rosenborg: Hansen – Hedenstad, Reginiussen, Hovland, Gersbach – Denic, Konradsen, Jensen – Levi, Bendtner, de Lanlay

Dieser befindet sich derzeit in einem kleinen Tief, holte nur zwei Punkte aus den jüngsten drei Ligaspielen und läuft Gefahr, vier Partien vor Saisonende noch von der Tabellenspitze verdrängt zu werden. Am Sonntag steht das Auswärtsduell mit Brann Bergen an, das nur zwei Punkte hinter Rosenborg lauert. In der Europa-League-Gruppenphase gab es ein 0:1 bei Celtic Glasgow sowie ein 1:3 gegen Leipzig.

Sieg nur mit harter Arbeit

Der Druck auf das fußballerische Aushängeschild Norwegens sei groß, sagte Salzburgs Norweger Fredrik Gulbrandsen. „Man erwartet von ihnen, dass sie jedes Spiel gewinnen. Und weil das zuletzt nicht so ganz einwandfrei funktioniert hat, heißt es sofort, dass sie Probleme haben“, sagte der Stürmer. Persönlich hat Gulbrandsen „gute Erinnerungen“ an Spiele gegen Rosenborg: „Ich habe (in der norwegischen Liga, Anm.) zweimal gegen sie getroffen.“

Es werde aber „zweifellos ein schwieriges Match, denn sie haben eine technisch starke und eingespielte Mannschaft. Den möglichen Sieg müssen wir uns hart erarbeiten.“ Daher werden laut Trainer Rose „Aufmerksamkeit und Wachsamkeit“ der Schlüssel zum Erfolg gegen Rosenborg sein, das von 1995 bis 2007 elfmal in der Gruppenphase der Champions League vertreten waren.

Aufpassen auf „Skandalstürmer“

Dazu gilt es am Donnerstag auch, Rosenborgs „Skandalstürmer“ Nicklas Bendtner unter Kontrolle zu bekommen. Der 30-jährige ehemalige Teamakteur Dänemarks, der in seiner Karriere unter anderem für Arsenal und Juventus Turin spielte und wiederholt für Negativschlagzeilen abseits des Platzes sorgte, schoss Rosenborg 2017 mit 19 Toren zum Titel.

Heuer läuft es weitaus nicht so gut, im September rückte er aufs Abstellgleis, kehrte am vergangenen Wochenende beim 0:0 gegen Lilleström aber zurück. „Natürlich kann er den Unterschied ausmachen. Wir werden uns aber nicht nur um ihn kümmern“, meinte Rose, der seine wichtigsten Kicker alle zur Verfügung hat. Nur Jasper van der Werff, Patrick Farkas, Darko Todorovic und Kilian Ludewig fehlen mit Blessuren.

Nicklas Bendtner (Rosenborg) und Kristoffer Ajer (Celtic)
APA/AFP/Ole Martin Wold
Bendtner (l.) ist der große, aber nicht pflegeleichte Star im Kader von Rosenborg

Erster Punkteverlust kein Beinbruch

Sorgen macht sich Rose aber keine: „Meine Mannschaft hat das in den letzten Monaten aber hervorragend gemacht. Daher habe ich vollstes Vertrauen.“ Das gilt auch nach dem jüngsten Heim-1:1 gegen Wacker Innsbruck, dem ersten Punkteverlust in der laufenden Bundesliga-Saison. „Es hat sich komisch angefühlt, weil wir einfach verwöhnt worden sind“, sagte Rose, „aber wir können das sehr gut einordnen.“

Mit norwegischen Teams hat bisher weder Salzburg noch Rose Erfahrungen gesammelt. Allerdings hatte der nunmehrige Coach als Aktiver die Chance, in den Norden zu wechseln. Sein Landsmann Uwe Rösler, 2005 und 2006 Trainer in Lilleström, habe ihn damals diesbezüglich kontaktiert. „Es wäre etwas gewesen für mich: Wenig Fußball, viel Laufen, viel Grätschen und schlechtes Wetter“, scherzte Rose angesichts der Stereotype über den skandinavischen Kick, entschuldigte sich aber im selben Atemzug: „Auch in Norwegen wird guter Fußball gespielt.“