Austria-Trainer Thomas Letsch
GEPA/Philipp Brem
Bundesliga

Heikle Aufgabe für Austria in Innsbruck

Mit leisen Tönen ist die Wiener Austria zum Bundesliga-Auswärtsspiel bei Wacker Innsbruck aufgebrochen. Trainer Thomas Letsch berichtete zwar von einer „sehr guten Trainingswoche“, die andauernden Verletzungsprobleme lassen bei den Violetten aber Erinnerungen an die vergangene Saison aufkommen. Wacker ist vor dem Heimauftritt am Samstag (17.00 Uhr) außerdem selbstbewusst wie nie in dieser Saison.

1:0 gegen den LASK und 1:1 bei den schier unschlagbaren Salzburgern – die Innsbrucker haben das sportliche Tief mit zwei Überraschungen scheinbar überwunden. In der Tabelle hat sich Wacker als Zehnter zwar nicht weit vorgearbeitet, der Anschluss an die Top Sechs ist aber wieder hergestellt. Die Austria ist derzeit Vierter, wird jedoch von einer Torflaute in der Offensive geplagt. Elf Tore in elf Runden sind kein Ruhmesblatt. Mit Kapitän Alexander Grünwald fehlt der gefährlichste Mann der „Veilchen“ nun voraussichtlich bis Winter.

„Innsbruck hat gegen den LASK und Salzburg gezeigt, dass sie gegen Topteams bestehen können. Wir sind deshalb gewarnt“, sagte Letsch. Den Aufsteiger erwartet der Deutsche unverändert. Selbst könne man den an der Schulter verletzten Grünwald nicht eins zu eins ersetzen. „Aber wir haben andere Ideen, wie wir den Ausfall kompensieren können, und werden die Systematik in unserem Spiel entsprechend verändern“, verriet der 50-Jährige vor der heiklen Aufgabe in Tirol.

Tipico-Bundesliga, 12. Runde

Samstag, 17.00 Uhr:

Wacker – Austria

Innsbruck, Tivoli Stadion Tirol, SR Ciochirca, Saisonergebnis: 1:2 (a)

Mögliche Aufstellungen:

Wacker: Knett/Hankic – Meusburger, Maak, Hupfauf – Schimpelsberger, Henning, Kerschbaum, Harrer, Vallci – Dedic, Dieng

Austria: Pentz – Klein, Schoissengeyr, Igor, Cuevas – Jeggo, Matic – Ewandro, Prokop, Venuto – Friesenbichler

Nicht nur Grünwald fehlt der Austria

Neben Grünwald fehlen der Austria auch weiterhin Abwehrchef Michael Madl sowie die Stürmer Bright Edomwonyi und Alon Turgeman. „Das macht es nicht leichter“, sagte Letsch. Ideen in der Offensive sind gefragt, mehr „Mut und Wille zum Abschluss“, wie Sportdirektor Ralf Muhr diese Woche anmerkte. Dominik Prokop, Ewandro oder Lucas Venuto sind gefordert, Kevin Friesenbichler hatte beim 1:1 gegen Sturm Graz zuletzt ein Erfolgserlebnis.

Das 2:1 gegen Innsbruck zum Auftakt in Wien sehen die Austrianer nicht als Gradmesser. Wacker habe sich seither stabilisiert, merkte Letsch an. Sein Gegenüber Karl Daxbacher dürfte mit dieser Meinung übereinstimmen. Die Austria-Legende auf der Betreuerbank der Tiroler hat seiner Mannschaft ein kompaktes Auftreten verpasst, vorne sorgte der Senegalese Cheikhou Dieng mit zwei Kontertoren zuletzt für Zählbares.

„Es scheint notwendig zu sein, hinten kompakt zu sein. Vorne sind wir immer für ein Tor gut“, so Daxbacher. Sieben Ligaspiele in Folge hat sein Team zumindest ein Tor erzielt. Eigentlich sei er ein Verfechter des Offensivfußballs, merkte der 65-Jährige nach dem Unentschieden in Salzburg an. Mit Wacker seien mit Blick auf das Punktekonto aber andere Taktiken gefragt. Die Austria ist seit 16 Bundesligaspielen gegen Wacker ungeschlagen. Den letzten Sieg im Duell holten die Tiroler 2010 mit einem 3:0 in Wien. Austria-Trainer war damals Karl Daxbacher.

Hartberg will im Steirerderby nachlegen

Nach dem jüngsten 3:0-Triumph über Rapid steht für Hartberg nun gleich das nächste große Heimspiel auf dem Programm. Der Aufsteiger empfängt am Samstag (17.00 Uhr) den Lokalrivalen Sturm Graz zum Steirerderby. „Ich freue mich sehr auf diese Partie“, sagte Hartberg-Coach Markus Schopp vor dem Duell mit seinem Ex-Club, für den er jahrelang gespielt und auch als Trainer gearbeitet hatte.

Zakaria Sanogo (Hartberg) und Dario Maresic (Sturm)
GEPA/Michael Riedler
In der ersten Bundesliga-Runde setzte sich Sturm gegen Hartberg mit Mühe 3:2 durch

Während der Tabellenachte Hartberg zuletzt mit den Siegen in Wolfsberg (4:3) und zu Hause gegen die Wiener seine Ausbeute auf zwölf Punkte verdoppelte, holte Sturm (14) aus den vergangenen vier Partien nur zwei Zähler. Deshalb steht die Mannschaft von Heiko Vogel lediglich auf Rang sechs. Und Hartberg könnte nun mit dem dritten Sieg in Folge sogar zur steirischen Nummer eins avancieren und Sturm in die untere Tabellenhälfte verdrängen.

Tipico-Bundesliga, 12. Runde

Samstag, 17.00 Uhr:

Hartberg – Sturm

Hartberg, Profertil Arena, SR Hameter, Saisonergebnis: 2:3 (a)

Mögliche Aufstellungen:

Hartberg: Swete – Blauensteiner, Huber, Siegl, Rasswalder – Flecker, Ljubic, Kröpfl/Ilic – Sanogo, Tadic, Rep/Kröpfl

Sturm: Siebenhandl – Koch, Spendlhofer, Maresic, Schrammel – P. Zulj, Lackner, Kiteishvili, Grozurek – Huspek, Hosiner

„Vor ein paar Wochen hätte niemand gewagt, solche Worte in den Mund zu nehmen“, erinnerte Schopp daran, dass Hartberg zu Beginn ein Aufsteiger war, „an dem alle gezweifelt haben“. Doch mittlerweile habe sich „dieses Bild verändert“. Spätestens seit letzten Samstag wisse man, wie „konkurrenzfähig“ seine Mannschaft sei. „Wir haben gegen einen extrem starken Gegner bewiesen, dass wir nicht nur mit und gut spielen, sondern diesem auch wehtun können.“

Sturm lobt Arbeit beim Lokalrivalen

Das ist auch Vogel nicht entgangen, dessen Team im ersten Duell einen harterkämpften 3:2-Heimsieg erreicht hatte. „Markus Schopp leistet in Hartberg hervorragende Arbeit. Der Club hat sich in der Liga zwischenzeitlich akklimatisiert“, so der Deutsche und sprach von einem „sehr, sehr gefährlichen Gegner“, vor dem man „gewarnt“ sei. „Hartberg hat gegen Rapid 90 Minuten konsequent durchgespielt, wenig zugelassen und die Möglichkeiten, die sich ihnen geboten haben, im Stile einer Spitzenmannschaft eiskalt ausgenützt.“

Hartberg hofft auf eine Wiederholung am Samstag. „Dafür müssen wir aber wieder eine Leistung wie gegen Rapid bringen und an unsere Grenzen gehen“, weiß Schopp um die Schwere der Aufgabe gegen den amtierenden Cupsieger. „Wir wissen, was auf uns zukommt: richtig viel Qualität mit einem Peter Zulj, der sich seiner Höchstform wieder nähert. Da müssen wir unsere Mittel erneut extrem gut und gezielt einsetzen, um Sturm alles abzuverlangen“, so Schopp.

Altach sinnt in Mattersburg auf Revanche

Der Tabellenvorletzte Altach hat wie Salzburg sieben Punkte aus den jüngsten drei Partien geholt. Dieser Aufwärtstrend soll am Samstag (17.00 Uhr) in Mattersburg fortgesetzt werden. „Wir wollen die Punkte, die uns in Runde eins abgeluchst wurden, zurückholen“, sagte Trainer Werner Grabherr in Erinnerung an die 2:3-Heimniederlage.

Tipico-Bundesliga, 12. Runde

Samstag, 17.00 Uhr:

Mattersburg – Altach

Mattersburg, Pappelstadion, SR Gishamer, Saisonergebnis: 3:2 (a)

Mögliche Aufstellungen:

Mattersburg: Kuster – Erhardt, Malic, Ortiz – Höller, Jano, Hart, Renner – Varga, Pusic, Gruber

Altach: Kobras – Chr. Gebauer, Piesinger, Zech, Luckeneder, Schreiner – Fischer, Müller, S. Nutz – Dobras, Mwila

Mattersburg hat sich mit drei Siegen in den vergangenen vier Ligapartien – lediglich bei Rapid unterlag man 0:1 – auf Platz sieben vorgeschoben, nur ein Zähler fehlt auf Sturm. „Die ganze Leistung hat in den letzten vier Runden gestimmt. Wir haben dreimal gewonnen, nur einmal unglücklich verloren. Wir zeigen aufsteigende Tendenz und hoffen auf einen Punktegewinn“, sagte SVM-Coach Klaus Schmidt.

„Sie sind schwer ausrechenbar“

Gleichzeitig warnte der 51-jährige Steirer vor den Altachern: „Sie haben zuletzt dem LASK ein Remis abgerungen, das muss man erst einmal schaffen. Sie sind schwer ausrechenbar und haben im Umschaltspiel ihre Stärken.“ Schmidt verwies zudem auf die Standardstärke seines Ex-Clubs, der mit acht Toren diesbezüglich das Topteam der Liga ist.

Das 1:1 beim LASK hat Altach einen zusätzlichen Schub gegeben. „Der Punkt war wichtig, um unsere kleine Serie aufrechterhalten zu können. Die Richtung stimmt und macht uns zuversichtlich für Mattersburg“, bekräftigte Grabherr vor der „schwierigen Aufgabe“ im Burgenland. „Es erwarten uns schlechte Platzverhältnisse und ein sehr aggressiver Gegner, der uns alles abverlangen wird“, so der 33-Jährige.