Real-Madrid-Trainer Julen Lopetegui
Reuters/Juan Medina
Fussball

„Clasico“ ein Finale für Real-Coach Lopetegui

Erstmals nach einem knappen Jahrzehnt wird am Sonntag (16.15 Uhr) der „Clasico“ zwischen dem FC Barcelona und Real Madrid ohne die beiden Superstars Cristiano Ronaldo und Lionel Messi stattfinden. Im Mittelpunkt steht diesmal der viel kritisierte Real-Trainer Julen Lopetegui, für den das Gastspiel bei Barca bereits ein echtes Finale ist.

Der Job des 52-Jährigen beim kriselnden Champions-League-Seriensieger „hängt am seidenen Faden“, schrieb am Freitag die Madrider Sportzeitung „AS“. Nach fünf sieglosen Pflichtspielen in Folge kamen die „Königlichen“ zwar am Dienstag in der Champions League zu einem 2:1-Heimerfolg gegen Viktoria Pilsen, hinterließen aber erneut einen schwachen Eindruck. Die Fans im Bernabeu-Stadion verabschiedeten ihr Team mit einem gellenden Pfeifkonzert.

Titelverteidiger Barcelona befindet sich dagegen wieder in der Erfolgsspur. Nach zuvor vier sieglosen Ligapartien feierten die Katalanen einen 4:2-Heimerfolg im Spitzenduell mit Sevilla und übernahmen damit die Tabellenführung. Allerdings schied Messi, der das erste Tor vorbereitet und das zweite dann selbst erzielt hatte, wegen eines Bruchs des Speichenknochens im rechten Arm früh aus.

Barcelona auch ohne Messi erfolgreich

Rund drei Wochen muss der 31-jährige Argentinier deswegen pausieren und kann den 272. „Clasico“ deshalb nur von der Tribüne aus verfolgen. Aber auch ohne Messi setzte Barca seinen Siegeszug in der Champions League mit einem 2:0 im Heimspiel gegen Inter Mailand fort. „Natürlich vermissen wir ihn, aber wir wollen ihn vermissen, während wir gewinnen“, so Trainer Ernesto Valverde.

Lionel Messi mit Armbinde auf der Tribüne
APA/AFP/Lluis Gene
Barcelona-Superstar Lionel Messi muss auch noch die nächsten Spiele auf der Tribüne verfolgen

Real vermisst dagegen den im Sommer zu Juventus abgewanderten Rekordtorjäger Ronaldo schmerzlich und steht schon gehörig unter Druck. Denn sollte es die dritte Liganiederlage in Folge setzen, würden die aktuell nur auf Platz sieben stehenden Madrilenen mit dann bereits sieben Punkten Rückstand auf Barca in der Tabelle weiter abstürzen. Real sei „auf der Intensivstation“, urteilte „AS“. Mittelfeldspieler Toni Kroos beruhigte: „Wir sind nicht nervös. Wir haben schon andere komplizierte Situationen durchgemacht.“

„Wir wollen alle, dass er bleibt“

Nur einen einzigen Punkt – beim 0:0 zu Hause im Derby gegen Atletico – hat der Rekordmeister (33 Titel/zuletzt 2017) in den jüngsten vier Ligapartien geholt. Zuletzt blamierte sich Real mit einem 1:2 zu Hause gegen Levante. Lopetegui, der als spanischer Teamchef wegen seiner Einigung mit Real kurz vor Beginn der WM vor die Tür gesetzt worden war, droht deshalb der zweite Rauswurf binnen viereinhalb Monaten. „Er versucht zur Zeit alles“, sagte Marcelo. „Wir wollen alle, dass er bleibt. Er ist ein guter Trainer“, so Kroos im „AS“-Interview.

La Liga, zehnte Runde

Freitag, 26. Oktober:
Real Valladolid Espanyol Barcelona 1:1
Samstag, 27. Oktober:
Girona Rayo Vallecano 2:1
Atletic Bilbao Valencia 0:0
Celta Vigo Eibar 4:0
Levante Leganes 2:0
Atletico Madrid Real Sociedad 2:0
Sonntag, 28. Oktober:
Getafe Betis Sevilla 2:0
FC Barcelona Real Madrid 5:1
Alaves Villarreal 2:1
FC Sevilla Huesca 2:1

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