Snowboarderin Gasser, die sich im Big Air in Pyeongchang Olympiagold und in Aspen den X-Games-Titel gesichert hatte, setzte sich eindrucksvoll vor Ivona Dadic (Leichtathletik), Anna Veith (Ski alpin), Vanessa Herzog (Eisschnelllauf) und Jessica Pilz (Klettern) durch.
„Ich hätte mir am Anfang meiner Karriere nie gedacht, dass das als Snowboard-Freestylerin überhaupt möglich sein könnte. Meine Eltern haben nicht einmal gewusst, welchen Sport ich mache, als ich damit angefangen habe. Das ist nicht nur für mich, sondern für die ganze Sportart ganz etwas Besonderes, dass ich diesen Preis gewonnen habe“, erklärte die 27-jährige Kärntnerin.
Auszeichnung stellvertretend für alle Sportler
Eine Wahl habe nicht immer nur etwas mit der sportlichen Leistung zu tun, meinte Hirscher, der mit seiner fünften Auszeichnung zum Rekordhalter unter den Sportlern des Jahres wurde. „Ich würde nicht behaupten, dass meine Leistung besser war als die von einem Dominic Thiem oder einem Matthias Walkner oder von anderen Sportlern, die einfach weniger Medienpräsenz in Österreich haben. Der Skisport hat in Österreich schon einen guten Stellenwert, das ist auch schon sehr viel wert bei so einer Wahl."
Die Auszeichnung runde eine „perfekte Saison“ ab, erklärte der Doppelolympiasieger und siebenfache Gesamtweltcup-Sieger. Er sehe sie stellvertretend für alle Sportler in Österreich. „Dankeschön für das, was wir alle in Österreich miteinander zusammenbringen“, sagte der 29-Jährige. Der Sieg sei angesichts „all der Leistungen in diesem kleinen Land“ nicht selbstverständlich und eine „wahnsinnige Wertschätzung“. Doppelgold bei Olympia werde ihm wohl sehr geholfen haben, meinte er.
Daumendrücken auch für Freund Walkner
Mit fünf Titeln ist Hirscher nun meistgeehrter männlicher Athlet vor Hermann Maier (4), nur bei den Frauen hat Annemarie Moser-Pröll mit sieben mehr. Aus ihren Händen erhielt Hirscher auch die „Hero“ genannte Trophäe, hatte deutlich vor Dominic Thiem (Tennis), David Gleirscher (Rodeln), Matthias Walkner (Motorsport) und Matthias Mayer (Ski alpin) gewonnen.
„Ich habe zwei Daumen, einen habe ich gedrückt in der Hoffnung, den Preis selbst nochmals zu gewinnen, den anderen sicherlich für Matthias Walkner“, beantwortete Hirscher eine entsprechende Frage. Mit dem Gewinner der Motorradwertung der Rallye Dakar ist Hirscher eng befreundet. Gratulationen für Hirscher kamen aus Paris vom dort beim ATP-1000-Turnier engagierten Thiem. „Vielen Dank an alle, die für mich gevotet haben. Marcel hat es natürlich komplett verdient als Doppelolympiasieger und absolut sensationell für ihn. Ich kann ihm nur gratulieren“, sagte der Niederösterreicher.
Hirscher zum letzten Mal ausgezeichnet?
Thiem freute sich jedenfalls, wieder an die zweite Stelle zurückgekehrt zu sein. „Mal schauen, wie es nächstes Jahr wird.“ Diese Frage stellte sich auch Hirscher. „Mit großer Wahrscheinlichkeit bin ich das letzte Mal auf dieser Bühne gestanden“, so Hirscher. Wann Hirscher die Sportbühne verlassen wird, ist unklar, nach Hochzeit und Geburt des Sohnes spricht er aber von „verschobenen Wertigkeiten“.
„Ich habe es klar kommuniziert: den bedingungslosen Einsatz für den Sport wird es nicht mehr geben, dementsprechend werden die Leistungen nicht mehr so außerordentlich sein wie in den letzten Jahren. Das lässt sich nicht verbinden“, sagte er und warf sich „nach dem Pflichtprogramm auf der Gala“, gleich ins Auto. Sportlich wartet nach der Absage des Sölden-Riesentorlaufs am 18. November (10.15 Uhr, live in ORF eins) der Levi-Slalom.