Janine Flock (AUT)
GEPA/Christian Walgram
Skeleton

Flock legt Fokus voll auf Olympia

Die nächsten Olympischen Winterspiele finden zwar erst 2022 in Peking statt, für Janine Flock startet die Vorbereitung darauf jedoch schon jetzt. Die Tirolerin legt ihren Fokus voll auf die Spiele in vier Jahren und nimmt dafür auch schlechte Ergebnisse in den kommenden Saisonen in Kauf.

Platz vier wie heuer bei den Spielen in Pyeongchang soll es 2022 in Peking nicht wieder geben, dafür nimmt die zweifache Ex-Europameisterin auch eine eventuell zwischenzeitliche Resultatskrise im Skeleton-Weltcup hin. Denn Vorrang hat bei Flock vorerst die Entwicklung auf dem Materialsektor.

MCR-Tech heißt ihr neuer Schlitten, gefertigt von ihrem Lebensgefährten Matthias Guggenberger sowie Clemens Berauer gemeinsam mit der Firma Rathgeber. „Dieses Gerät ist genau auf mich abgestimmt“, sagte die ehemalige Vizeweltmeisterin Flock im Vorfeld ihres Saisoneinstiegs diesen Donnerstag und Freitag (jeweils ab 9.30 Uhr) auf Intercontinentalcup-Ebene in Igls. „Ich fahre mit meinen eigenen, mir vertrauten Kufen.“

Deutlich weniger Trainingsfahrten

Damit sei sie nicht mehr von Standardgeräten der britischen Firma Bromley abhängig. Das soll einen wichtigen Schritt in Richtung Olympia 2022 bringen. „Damit wir in Peking mit einem besseren, schnelleren Material am Start stehen“, meinte die Innsbruckerin. Den Weltcup-Auftakt Anfang Dezember in Sigulda lässt die frühere Gesamtweltcup-Siegerin aus, sie steigt erst in der Woche darauf in Winterberg ein.

Janine Flock (AUT)
GEPA/Mathias Mandl
Bei den Spielen in Pyeongchang fiel Flock im entscheidenden Lauf aus den Medaillenrängen

Mehr an das Material und weniger an das aktuelle Abschneiden zu denken, fällt der Heeressportlerin schwer. „Weil ich am liebsten jedes Rennen gewinnen würde. Aber das wird es heuer nicht spielen. Es ist echt schräg, aber mit so wenig Trainingsfahrten bin ich überhaupt noch nie in eine Saison gegangen“, so Flock. Statt wie üblich an die 40 sind es diesmal nur rund 15.

Differenzen ausgeräumt

Zumindest aber kann sich die 29-Jährige wieder ganz auf den Sport konzentrieren. Guggenberger pausiert diese Saison und coacht u. a. seine Janine, und auch die nach der vergangenen Saison aufgekommenen Querelen mit dem heimischen Verband sind ausgeräumt. Die davor zu kurz gekommene Kommunikation zwischen den Parteien hat Wunder gewirkt.

Flock hatte dem Verband u. a. vorgeworfen, sich für Olympia den Physiotherapeuten selbst bezahlt haben zu müssen. Der Konter von Christian Auer war inklusive der Androhung von Konsequenzen heftig, der Ex-Aktive ist nach wie vor Sportdirektor des Österreichischen Bob- und Skeletonverbands (ÖBSV). Zur Beruhigung beigetragen hat die Bestellung des bisher beim Rodelverband tätigen Reinhard Poller. Die anvisierte Fusion von Bob- und Skeleton- mit dem Rodelverband ist derzeit nicht aktuell.