Dominic Thiem
Reuters/Action Images/Tony O’Brien
Tennis

Thiem zieht positive Saisonbilanz

Nach dem Aus in der Gruppenphase der ATP-Finals in London am Donnerstag kann Dominic Thiem auf eine erfolgreiche Saison zurückblicken. Trotz des erneut verpassten Halbfinales in der O2 Arena kann sich die Bilanz des 25-jährigen Niederösterreichers, der die Saison wohl als Nummer acht abschließen wird, sehen lassen.

Er beendet seine fünfte volle Saison auf der kräfteraubenden ATP-Tour mit 54 Siegen bei 20 Niederlagen. Heuer standen das erste Major-Finale bei den French Open, Turniersiege in Buenos Aires, Lyon und sein erster Indoor-Titel in St. Petersburg sowie das Endspiel beim Masters-1000-Turnier in Madrid ebenso zu Buche wie das erste Viertelfinale bei den US Open und im Finish das 1000er-Halbfinale in Paris-Bercy. All das hat Thiem zum dritten Mal en suite zum Masters nach London gebracht.

„Ich bin mit 2018 glücklich. Es war mein bisher bestes Jahr, und ich habe die meisten Punkte in meiner Karriere gemacht“, konstatierte Thiem letztlich zufrieden. „Ich habe bei den Grand Slams gut gespielt, das einzige schlechte waren die Masters-1000, auch wenn das Semifinale in Paris-Bercy alles ein bisschen besser gemacht hat.“ All das motiviere ihn sehr, „für das nächste Jahr hart zu arbeiten und noch besser zu performen“.

Major-Titel bleibt „das ultimative Ziel“

Ziele gibt es noch viele, der erste Grand-Slam-Titel ist für Thiem „das ultimative Ziel“. „In Roland Garros zu gewinnen, ist ein Kindheitstraum, und natürlich wäre das toll, wenn der Traum wahr werden würde.“ Thiem will sich aber diesbezüglich nicht auf 2019 festlegen. „Ich glaube, dass ich zumindest acht bis zehn mehr Jahre habe. Es ist nicht nötig, dass es nächstes Jahr passiert“, sagte er, „aber es würde mich sehr freuen, wenn ich bei den 1000ern besser spielen würde, weil ich dort die meisten Punkte holen könnte.“

Dominic Thiem und Rafael Nadal
Reuters/Benoit Tessier
In Paris musste sich Thiem heuer erst im Finale dem elffachen Sieger Rafael Nadal geschlagen geben

Zunächst steht für den elffachen Turniersieger nun aber ein bisschen Ausspannen auf dem Programm. Eine Woche auf den Malediven ist nicht lang, reicht Thiem aber. Dann hat er noch ein paar Tage zu Hause, ehe es vom 1. bis 21. Dezember auf Teneriffa wieder mit beinhartem Training weitergeht. Als fast wichtigsten Teil der Saison bezeichnet der Lichtenwörther die Saisonvorbereitung.

Service und Return im Mittelpunkt

Thiem weiß auch, woran er am meisten arbeiten wird. „Das Wichtigste bei mir ist immer noch der Aufschlag und der Return, vor allem auf Hartplatz. An dem werde ich auch richtig arbeiten. Das sind die zwei Sachen, die ich am intensivsten angehe“, sagte Thiem. Es sei auch völlig normal, dass er ein wenig von seinem Fitnesslevel verloren hat. Weitere Punkte sind „noch mehr Schlagsicherheit, noch mehr Tempo“.

Auf Teneriffa wird Thiem mit Dennis Novak, Sebastian Ofner und u. a. mit David Goffin, Philipp Kohlschreiber und Jan-Lennard Struff trainieren. Auch Bruder Moritz macht die Vorbereitung auf der größten kanarischen Insel wieder mit.

Vorfreude auf ATP-Cup

Das Turnierjahr 2019 beginnt für Thiem wie in diesem Jahr in Doha, seinem einzigen Vorbereitungsturnier auf die Australian Open. Dann folgt der Heim-Davis-Cup in Salzburg gegen Chile. Ein Jahr darauf wird dann erstmals der ATP-Cup, ein wiederbelebter, aber weit größer aufgezogener Team-Bewerb der ATP gleich zu Jahresbeginn in Australien ausgetragen.

Thiem kann dem viel abgewinnen, nicht zuletzt wegen der bis zu 750 ATP-Punkte, die es zu gewinnen gibt. „Der Termin ist gut und in Australien, eine gute Sache. Wenn ich mit Dennis (Novak, Anm.) oder ein paar anderen Österreichern spielen kann, macht das richtig Spaß und ist sicher eine gute Vorbereitung für Melbourne.“