Ein Turner
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Turnen

Revolution durch 3-D-Technik

Dem Turnsport steht hinsichtlich der Ergebnisfindung eine Revolution ins Haus. Eine von einem japanischen Konzern entwickelte 3-D-Lasertechnik zur Bewertung von Übungen wird bei der Turn-WM 2019 in Stuttgart (4. bis 13.10.) zum Einsatz kommen. Das teilte der Weltturnverband (FIG) am Dienstag mit.

Die moderne Technologie soll laut dem japanischen FIG-Präsidenten Morinari Watanabe mehr Fairness und Gerechtigkeit für die Athleten bringen. Das System soll in der am Wochenende beginnenden Weltcup-Serie nochmals getestet werden und später im Geräteturnen wie auch in der Rhythmischen Sportgymnastik eingesetzt werden.

Mit Hilfe von drei Kameras wird eine Übung in Tausende Einzelbilder zerlegt. Die Folge ist ein plastisches, dreidimensionales Bild einer Übung. Jeder Winkel, jede noch so geringfügige Abweichung von einer Norm wird exakt berechnet. So soll der Ausgangswert – der Schwierigkeitsgrad einer Übung – technisch bestimmt werden können.

Referees werden nicht ersetzt

Die Zusammenarbeit des Verbandes mit dem Konzern Fuji begann im Vorjahr mit dem Ziel, ein System zur Unterstützung von Kampfrichtern zu implementieren. Bei der Turn-WM 2017 in Montreal waren zahlreiche Wettbewerbsdaten erfasst worden, bei der diesjährigen WM in Doha wurde intern eine technische Überprüfung des Systems durchgeführt.

Momentan ist nicht vorgesehen, Referees komplett durch Computer zu ersetzen. Im ersten Schritt soll die Technologie genutzt werden, um besser auf Einsprüche reagieren zu können. Kritik gibt es, weil die Technik sehr teuer ist und im Breitensport nicht finanzierbar scheint.