ÖSV-Fahererin Stephanie Brunner
Reuters/Lisi Niesner
Ski alpin

Brunner und Co. nehmen wieder Anlauf

Die Speed-Damen müssen sich noch gedulden – nach dem Riesentorlauf in Sölden und dem Slalom in Levi setzen die Läuferinnen ihre Weltcup-Saison in Nordamerika mit je einem Rennen dieser Disziplinen in Killington fort. Der bisher letzte Sieg einer Österreicherin in einem technischen Bewerb ist in der Saison 2015/16 zu finden, Grund zu neuer Hoffnung gab allerdings der vielversprechende Saisonstart.

Genau genommen waren die Österreicherinnen im Riesentorlauf das bisher letzte Mal am 7. März 2016 in Jasna auf dem Podest, als Eva-Maria Brem gewann. Im Slalom ist der jüngste Podestplatz mit Rang drei durch Bernadette Schild in Finnland erst ein paar Tage alt, das bisher letzte Mal ganz oben stand Nicole Hosp am 30. November 2014 in Aspen.

Zum dritten Mal in Folge bestreiten die Skidamen ihre Technik-Rennen in den USA in Killington (Vermont), das 2016 Aspen (Colorado) ablöste. Anders als in Levi gibt es an der Ostküste dieser Tage reichlich Schnee, die Temperaturen bewegen sich im zweistelligen Minusbereich. Die bisherigen zwei Riesentorläufe dort gingen an die Französin Tessa Worley und die Deutsche Viktoria Rebensburg, im Slalom triumphierte jeweils Lokalmatadorin Mikaela Shiffrin.

Stephanie Brunner im RTL von Sölden
GEPA/Andreas Pranter
Stephanie Brunner nimmt in Killington ihren Weltcup-Podestplatz ins Visier

ÖSV-Damen in Außenseiterrolle

Worley ist nach ihrem Sieg in Sölden vor der Italienerin Federica Brignone, Shiffrin und Rebensburg auch für den Riesentorlauf am Samstag (15.45 bzw. 19.00 Uhr MEZ, live in ORF eins) zu favorisieren. Aussichtsreichste Österreicherin dürfte die Fünfte von Sölden, Stephanie Brunner, sein, die auf ihren ersten Stockerlplatz im Weltcup noch wartet. Auf den Rängen 16 bis 24 folgten gleich sieben ÖSV-Läuferinnen, da soll es jeweils den einen oder anderen Schritt nach vorne gehen.

ÖSV-Damen greifen in Killington an

Am Samstag starten die ÖSV-Damen mit einem Riesentorlauf in Killington ihre Nordamerikatournee. Auch Anna Veith ist wieder dabei.

„Nach einer Verletzung ist es immer schwierig. Es geht bergauf, bergab, man hat ja die Trainingstage nicht beieinander, die die anderen haben. Es heißt einfach kontinuierlich weiterarbeiten, und wenn ich das umsetzen kann, was ich im Training gezeigt habe, dann passt das schon“, sagte die Tirolerin Brunner, die in Sölden ihr Comeback nach dem im März zugezogenen Kreuzband- und Meniskusriss gegeben hatte. „Ich weiß, dass ich auf dem Hang sehr schnell Ski fahren kann. Das stimmt mich positiv. Oben geht es gleich steil weg, da kommt man auf Speed, das hilft mir. Im Mittelteil kann man schön ziehen, das liegt mir alles sehr gut.“

Wie Platz 24 in Sölden zeigte, ist Brem noch weit von ihrer früheren Form entfernt. Das Training in Copper Mountain sei nun allerdings ein Traum und sie damit sehr zufrieden gewesen. „Es sind wieder ein paar Schritte weitergegangen. Samstag ist ein neues Rennen. Ich freue mich darauf, um wieder einen Status quo zu haben.“ Die Gewinnerin der kleinen Kristallkugel 2015/2016 weiß, dass sie sich technisch nicht verstecken müsse, auch körperlich sei alles in bester Ordnung. „Es geht jetzt einfach darum, sich das wieder zu erarbeiten, das ist ein großer Brocken.“

Respekt vor dem Slalom-Hang

Im Slalom am Sonntag (16.00 bzw. 19.00 Uhr MEZ, live in ORF eins) soll von den Österreicherinnen wieder kräftig das Podest attackiert werden, nach besiegtem Levi-Fluch will Schild auch in Killington wieder ganz vorne mitmischen. Als Dritte hatte sie im Vorjahr 2,67 Sekunden Rückstand auf Shiffrin, auch die zweitplatzierte Slowakin Petra Vlhova lag weit hinter der Triumphatorin. In Levi gab es das namentlich gleiche Ergebnis, Schild lag allerdings nur 0,79 hinter Platz eins.

Jubel von Bernadette Schild
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Schild zeigte vor dem Slalom in Killington Respekt

„Es ist ein schwerer Hang, das muss man sagen“, sagte die Salzburgerin Schild. „Es braucht ein bisschen Mut, dass man den Ski doch gehen lässt. Letztes Jahr war Mika die Einzige, die den Ski freigelassen hat. Ich war glückliche Dritte, aber weit hinten. Alle anderen haben einfach gehalten. Es ist mein Ziel, dass ich den Ski einfach gehen lasse.“

Auch die Levi-Siebente Katharina Gallhuber hat an Killington „gute Erinnerungen“, mit der vierten Laufzeit verbesserte sie sich im Vorjahr von Rang 13 auf sieben. „Wenn ich es mir auch im Steilhang zutraue, dann steht einem guten Rennen eigentlich nichts im Wege“, meinte die Niederösterreicherin.