Zlatko Junuzovic (Salzburg) und Rajko Rep (Hartberg)
GEPA/Andreas Pranter
Bundesliga

Winterkrone liegt für Salzburg bereit

Salzburg kann sich am Samstag (17.00 Uhr) mit einem Punktegewinn in Hartberg schon die Winterkrone aufsetzen. Die „Bullen“ hätten damit nach Abschluss der 15. Runde der Bundesliga zumindest zehn Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger, vor der Winterpause sind dann noch drei Runden zu spielen, also neun Zähler zu holen.

Ganz anders sieht die Ausgangslage für die Austria aus, die im Kampf um den Einzug ins Meister-Play-off einen Sieg bei Schlusslicht Admira benötigt. Auch die zehntplatzierten Mattersburger stehen beim Tabellendritten WAC unter Druck.

Eine einfache Aufgabe ist der Punktegewinn aber auch für Salzburg nicht. In der Steiermark wartet ein laut Website längst ausverkaufter „Hartberger Hexenkessel“ auf den Tabellenführer sowie nach der jüngsten Erfolgsserie eine gehörige Portion Euphorie aufseiten der Gastgeber.

Hartberg mit viel Selbstvertrauen

„In Wahrheit hat es keiner erwartet, dass wir im November mit 21 Punkten dastehen würden“, sagte Trainer Markus Schopp über die bisherige Bilanz. Das Gastspiel des Meisters ist für den Verein eine Belohnung, für den Coach ein „Prüfstein“: „Ich bin sehr gespannt darauf zu sehen, ob wir für den nächsten Schritt bereit sind.“ Der ehemalige Red-Bull-Profi hofft darauf, dass seine Elf respektloser als noch beim 0:2 in Salzburg auftritt. „Da waren die Eindrücke bombastisch, einfach gewaltig.“ Seither hat Hartberg 18 Punkte und Selbstvertrauen gewonnen.

Tipico-Bundesliga, 15. Runde

Samstag, Beginn 17.00 Uhr

Hartberg – Salzburg -:- (-:-)

Profertil-Arena, SR Ouschan

Mögliche Aufstellungen:

Hartberg: Swete – Blauensteiner, Rotter, Siegl, Rasswalder – Flecker, Ljubic, Sittsam – Sanogo, Tadic, Rep

Red Bull Salzburg: Stankovic – Lainer, Ramalho, Pongracic, Ulmer – X. Schlager, Samassekou, Wolf, Junuzovic – Dabbur, Gulbrandsen

Salzburg habe, sagte Schopp, „so viele Waffen. Du kannst nicht alle entschärfen.“ Überforderung auf hohem Niveau scheint nicht ausgeschlossen. „Es sind so viele Dinge zu behirnen.“ Der Glaube an die eigene Spielidee sei wichtig: „Es ist zwar Salzburg, und wir sind der TSV Hartberg. Aber wir müssen den Mut haben, müssen aktiv spielen und auf den Endzweck aus sein.“

Rose warnt vor dem Aufsteiger

Salzburg-Betreuer Marco Rose ist von den bisher gezeigten Leistungen des Gegners angetang, sprach von einem „mutigen Fußball“ und „selbstbewussten“ Auftreten: „Mit dem Ball können sie ein hohes Maß an Wucht entwickeln. Wenn wir da nicht gut verteidigen und konsequent agieren, werden wir Probleme haben. Sie sind gefährlich im Tempodribbling und haben Dynamik im Spiel“, sagte Rose.

Dem Deutsche gehe es grundsätzlich aber immer um die eigene Leistung. „Wir wollen so schnell wie möglich wieder in Form kommen und uns dort gut präsentieren.“ Natürlich nehmen die Salzburger die Favoritenrolle an. „Es wird eine große Herausforderung und eine schwierige Aufgabe, der wir uns allerdings gerne stellen.“

Austria auf Punktezuwachs aus

Für die Austria zählt beim Auswärtsspiel bei der Admira nur ein Sieg. „Es geht jetzt mehr denn je darum, Punkte zu holen“, sagte Austria-Trainer Thomas Letsch, dessen Mannschaft u. a. hinter dem WAC, St. Pölten und Hartberg nur an der sechsten Stelle liegt – mit den Verfolgern Sturm Graz und Rapid im Nacken. Sportchef Ralf Muhr sagte, dass es nun weniger darum gehe, „Dinge zu erkennen, die wir langfristig aufbauen, sondern kurzfristig Punkte einzufahren und Resultate zu bringen“.

Tipico-Bundesliga, 15. Runde

Samstag, Beginn 17.00 Uhr

Admira – Austria -:- (-:-)

BSFZ-Arena, SR Ciochirca

Mögliche Aufstellungen:

Admira: Leitner – Zwierschitz, Thölke, Vorsager – Soiri, L. Malicsek, Toth, Hjulmand, Maier – Sahanek, Jakolis

Austria: Pentz – Klein, Schoissengeyr, Igor, Cuevas – Jeggo – Ebner, Matic, Sax – Monschein, Edomwonyi

Zuversichtlich stimmt die Wiener, dass die Personaldecke wieder dicker ist. In der Länderspielpause kehrten Michael Madl, Alon Turgeman und Christoph Martschinko ins Mannschaftstraining zurück. Für Turgeman kommt das Spiel bei der Admira noch zu früh, Martschinko wird heuer in der Bundesliga wohl nicht mehr zu sehen sein. „Wir haben jetzt deutlich mehr Auswahl, haben zuletzt wieder mit 21 Feldspielern trainiert, das ist eine perfekte Situation“, sagte Letsch.

Admiraner arbeiten „fleißig“

Gegen die Admira siegte die Austria Mitte August zu Hause etwas schmeichelhaft mit 4:0 und holte damit den bis dato höchsten Saisonsieg. Fast ein Drittel der bisher im Saisonverlauf erzielten Treffer (13) gelangen den Violetten damals. Die Südstädter warten seit bereits sechs Runden auf einen Sieg und liegen zwei Punkte hinter Altach auf dem letzten Platz.

Trainer Reiner Geyer arbeitete in der Länderspielpause an den physischen Grundlagen und im taktischen Bereich. „Ich bin zuversichtlich, meine Jungs arbeiten fleißig. Wir freuen uns auf das Spiel“, meinte der Nachfolger von Ernst Baumeister vor seinem dritten Ligaspiel. Keine Räume lassen und zielstrebig Richtung Tor agieren wolle man gegen die Gäste. Die Lage der Austria tangiert Geyer nicht wirklich. „Wir wollen auf uns schauen und wissen, dass vor dem Ergebnis 90 Minuten Arbeit stehen. Aber natürlich wollen wir uns auch belohnen.“ Zu Hause gelang das in dieser Saison noch nicht.

WAC setzt auf „guten Flow“

Im Gegensatz zu den vorherigen beiden Clubs war für den WAC die Länderspielpause weder nötig noch verlief sie gut: Fast die halbe Mannschaft war zwischenzeitlich krank. Laut Trainer Christian Ilzer wurde der „gute Flow“ der Kärntner, die zuletzt Austria und Rapid schlugen, durch die zweiwöchige Pause aber nicht gestört. Ein Heimsieg über den Zehnten Mattersburg wäre der nächste Schritt Richtung Meistergruppe.

Tipico-Bundesliga, 15. Runde

Samstag, Beginn 17.00 Uhr

WAC – Mattersburg -:- (-:-)

Lavanttal-Arena, SR Schüttengruber

Mögliche Aufstellungen:

WAC: Kofler – Novak, Sollbauer, Rnic, Gollner – Wernitznig, M. Leitgeb, Liendl, Ritzmaier – Orgill, Schmerböck

Mattersburg: Kuster – Hart, Erhardt, Malic, Ortiz, Renner – Höller, Jano, Salomon, Gruber – Pusic

„Wir wissen, was wir können und wozu wir imstande sind. Es macht keinen Unterschied, gegen wen wir spielen. Sehr wichtig ist, wieder gut in den Rhythmus zu kommen“, meinte Ilzer. Seine Marschroute bis zur Winterpause: „Nicht schauen, was man schon hat. Sondern nach vorne blicken und die Spiele gewinnen.“

Mattersburg will sich neu orientieren

Bei den Burgenländern, die im letzten Duell mit dem WAC ein 0:6-Debakel erlebten, das Trainer Gerald Baumgartner den Job kostete, ist der Blick ebenso nach vorne gerichtet. Vier Punkte fehlen derzeit auf die sechstplatzierte Austria. Dass auch Sturm und Rapid nach vorne streben, macht die Sache nicht leichter. „Wir müssen uns mit Siegen neu orientieren“, sagte Trainer Klaus Schmidt. Die Chance auf den Sprung in die Meistergruppe sei dank kleinen Abständen im Tabellenmittelfeld noch gegeben.

„Bis vor dem Hartberg-Spiel hatten wir die klare Devise, so lange wie möglich dabei zu sein, um um die ersten sechs Plätze noch ein Wörtchen mitzureden“, sagte Schmidt. „Das hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht.“ Mut macht die Statistik: In Wolfsberg hat Mattersburg seit drei Bundesliga-Spielen nicht verloren.