Marco Rose (Salzburg)
GEPA/Florian Ertl
Europa League

Rose verhandelt nur mit seiner Tochter

Die Vorbereitung von Salzburg-Trainer Marco Rose auf das Europa-League-Spiel am Donnerstag (18.55 Uhr) gegen RB Leipzig ist wieder einmal von Medienspekulationen beeinträchtigt gewesen. Auf der Pressekonferenz am Mittwoch distanzierte sich der 42-Jährige ganz klar von einem Bericht der „Bild“, die am Montag ohne Quellenangabe über konkrete Verhandlungen von Rose mit 1899 Hoffenheim berichtet hatte.

„Ich will, dass jeder respektiert und mir auch glaubt, dass ich mit 120 Prozent bei der Aufgabe bin, bei meiner Mannschaft bin“, so Salzburgs Trainer. Verhandlungen gebe es nur im familiären Bereich. „Das einzige, über das ich momentan verhandle, ist, ob meine Tochter zu Weihnachten ein neues Handy bekommt oder nicht. Und das wiederum ist davon abhängig, ob sie gute Noten nach Hause bringt bis Weihnachten oder nicht. Alles andere ist zu 100 Prozent die Aufgabe Red Bull Salzburg“, erläuterte der Deutsche.

Hoffenheim benötigt kommenden Sommer aufgrund des dann stattfindenden Wechsels von Julian Nagelsmann zu Leipzig einen neuen Trainer. Rose soll laut mehreren Medienberichten in den letzten Wochen ein heißer Kandidat sein. Laut „Bild“ wird über einen Dreijahresvertrag verhandelt.

„Ich kann versuchen, es zu entkräften“

Rose hat gelernt, mit den Gerüchten zu leben, damit umzugehen. „Es ist euer Job, es ist einfach spannend und gehört dazu. Es stört mich nicht, ich akzeptiere und respektiere das“, sagte der Leipziger. „Ich kann versuchen, es zu entkräften, ich kann viel probieren, am Ende des Tages wird morgen oder übermorgen wieder irgendein Medium was schreiben“, sagte Rose.

Das war auch in der Vergangenheit schon oftmals der Fall gewesen. „Es hat sich noch niemand bei mir entschuldigt, dass vor dem Sommer ständig Gerüchte aufgekommen sind, und wie man sieht, bin ich noch immer hier“, erinnerte Rose. Er ist seit Sommer 2017 Chefcoach der „Bullen“. Sein Vertrag wurde erst im Mai vorzeitig bis 2020 verlängert, beinhaltet allerdings eine Ausstiegsklausel.

Keine Lust auf „Finalspiel“ in Glasgow

Rose versuchte auch am Mittwoch den Fokus auf das Duell mit Leipzig zu lenken. Nach dem 3:2-Erfolg von Österreichs Tabellenführer in Deutschland zum Europa-League-Start treffen die beiden von Red Bull gesponserten Teams nun in Wals-Siezenheim aufeinander.

Salzburgs Bilanz könnte mit 41 von 45 möglichen Punkten in der Bundesliga und vier gewonnenen Partien in der Europa League nicht viel besser sein. Ungewöhnlich ist, dass trotz dieser Bilanz ein Ticket für die K.-o.-Phase noch nicht fix ist. „Es ist schon recht ungewöhnlich, dass wir trotz der vier Siege noch nicht durch sind. Und weil keiner von uns auf ein Finalspiel in der letzten Runde in Glasgow aus ist, wollen wir den Aufstieg am Donnerstag fixieren“, gab Mittelfeldspieler Xaver Schlager die Marschroute vor.

Stürmer Hannes Wolf ergänzte: „Wir wollen alles klarmachen und in der Europa League überwintern, weil wir diese Spiele brauchen.“ Der vorzeitige Aufstieg wäre auch ganz nach dem Geschmack von Rose, der aber warnte: „Wir haben jede Menge Selbstvertrauen und uns eine Topausgangsposition geschaffen, wissen aber auch, dass noch nichts entschieden ist.“ Theoretisch könnten die Salzburger neben Leipzig auch noch von Celtic Glasgow, das ebenfalls sechs Zähler Rückstand auf Rang eins hat, überholt werden.

Leichte Vorteile für Salzburg

Die aktuelle Form spricht leicht für Salzburg. Die zweitplatzierten Leipziger kassierten zuletzt mit dem 0:1 bei Wolfsburg in der deutschen Liga einen Rückschlag, fielen auf Rang vier zurück und müssen zudem auf die angeschlagenen Ex-Salzburger Kevin Kampl (Knöchel) und Marcel Sabitzer (Wade) verzichten. Dayot Upamecano (Knie) ist fraglich.

„Wir brauchen aber eine außergewöhnliche Leistung“, war sich Schlager bewusst. Auch Österreichs Meister kann nicht aus dem Vollen schöpfen. Mit Amadou Haidara ist ausgerechnet jene Stütze verletzt, die mit einem Winter-Transfer nach Leipzig in Verbindung gebracht wird. Auch Reinhold Yabo muss weiterhin verletzt passen.