Edinson Cavani (Paris) gegen Trent Alexander-Arnold (Liverpool)
Reuters/Carl Recine
Champions League

PSG droht gegen Liverpool vorzeitiges Aus

In der „Todesgruppe“ C der Champions League wackeln die Schwergewichte. Paris Saint-Germain steht vor dem Heimspiel am Mittwoch (21.00 Uhr) gegen Liverpool bereits enorm unter Druck, den Franzosen droht das vorzeitige Aus im für sie wichtigsten Bewerb. Neben Liverpool könnte auch SSC Napoli den Einzug ins Achtelfinale fixieren.

Zuletzt rutschte Liverpool mit einem 0:2 bei Salzburg-Bezwinger Roter Stern Belgrad aus. In der englischen Premier League läuft es für den Vorjahresfinalisten aber weiter hervorragend: Zehn Siege und drei Remis in 13 Runden ließen die „Reds“ mit breiter Brust nach Paris reisen. Gewinnen die Engländer, die bei sechs Punkten halten, in der französischen Hauptstadt, wäre der Aufstieg perfekt. Sollte auch Napoli (sechs) gegen Belgrad (vier) gewinnen, wäre mit PSG (fünf) bereits vor dem letzten Gruppenspieltag ein Titelanwärter eliminiert.

Für den erst im Sommer verpflichteten Thomas Tuchel könnte es dann bereits eng mit seinem Traineramt werden. Zwar ist der Club in der französischen Ligue 1 nach 14 Runden noch ohne Punkteverlust überlegener Tabellenführer, doch für die katarischen Besitzer zählt vor allem Großes in der Königsklasse. Im Vorjahr war für PSG im Achtelfinale gegen Seriensieger Real Madrid Endstation.

Hoffen auf Neymar und Mbappe

Im Parc des Princes dürften die zuletzt verletzt fehlenden Superstars Neymar und Kylian Mbappe immerhin mithelfen, das drohende Aus zu vermeiden. „Ich denke, sie werden spielen können. Es wird von Tag zu Tag besser“, hatte Tuchel am Wochenende zum Gesundheitszustand des Brasilianers und des französischen Weltmeisters gesagt.

Kylian Mbappe und Neymar (Paris)
Reuters/Eric Gaillard
Mbappe und Neymar könnten am Mittwoch ihr Comeback nach Verletzungspausen geben

Liverpool, im Hinspiel zum Auftakt im September 3:2-Sieger, setzt natürlich auf sein Angreifertrio Mohamed Salah, Roberto Firmino und Sadio Mane – und den Glauben an das Kollektiv. Nur fünf Gegentore in 13 Ligaspielen spiegeln eine defensive Stabilität wider. „Alles, was wir tun, machen wir zusammen“, verriet Mane. PSG sei ein harter Brocken, so der pfeilschnelle Ex-Salzburger. „Aber bei uns ist alles möglich.“

Dortmund und Atletico vor Aufstieg

In der Gruppe A sind die Aufstiegsplätze schon fast sicher an Borussia Dortmund und Atletico Madrid verteilt. Beide halten bei neun Punkten und könnten in Heimspielen gegen Club Brügge und AS Monaco jeweils den vierten Sieg im fünften Spiel einfahren. Ein Remis würde dem Duo aber ebenfalls bereits zum Weiterkommen reichen.

Nachdem der BVB vor drei Wochen mit einem 0:2 bei Atletico die erste Chance verspielt hat, will man nun die zweite nutzen. Eine Zitterpartie beim Finale am 11. Dezember in Monaco soll vermieden werden. „Es wäre wichtig, dass wir das Ding zumachen“, sagte Kapitän Marco Reus. Erinnerungen an das Hinspiel in Belgien schärfen die Sinne zusätzlich. Nur mit Glück setzten sich die Deutschen dank eines späten Tores von Christian Pulisic mit 1:0 durch. „Brügge ist ein unangenehmer Gegner. Wir hatten viele Probleme“, sagte Reus, verwies aber auf die Fortschritte des in der Bundesliga noch ungeschlagenen Spitzenreiters. „Wir sind ein, zwei Schritte weiter als damals.“

Zur Freude von Trainer Lucien Favre halten sich die Personalsorgen in Grenzen. Bis auf den rekonvaleszenten Marcel Schmelzer stehen alle Profis zur Verfügung. Kaum vorstellbar, dass der Schweizer Coach angesichts der großen Bedeutung der Partie einige Stars schonen wird. Ob „Superjoker“ Paco Alcacer wieder einmal in der Startelf steht, ließ Favre offen: „Er hat in Barcelona zwei Jahre nicht viel gespielt. Deshalb ist es ormal, dass er seine Zeit braucht.“

Schalke hofft auf „Meilenstein“

In der Gruppe D könnte doch recht überraschend Schalke 04 vorzeitig den Aufstieg schaffen. „Das wäre ein Meilenstein für uns“, sagte der Trainer der Deutschen, Domenico Tedesco, vor dem Gastspiel bei Spitzenreiter FC Porto. „Wir wollen in die K.-o.-Runde einziehen, weil wir sehr viel in die Champions League investiert haben.“ Sollte Galatasaray Istanbul zuvor bei Lok Moskau nicht gewinnen, stünde das Weiterkommen von Schalke und Porto schon vor dem Anpfiff fest.

Beim 5:2 gegen den 1. FC Nürnberg tankte der in der Bundesliga kriselnde Club der ÖFB-Teamspieler Alessandro Schöpf und Guido Burgstaller Selbstvertrauen. „Es tut gut, wenn wir mal mehr als ein oder zwei Tore machen“, sagte Steven Skrzybski, der bei seinem Debüt in der Startelf gleich einen Doppelpack schnürte. Der 26-Jährige könnte auch in Porto an Burgstallers Seite stürmen. Er bekam auch Lob vom Österreicher, der ebenfalls traf: „Dafür, dass wir das erste Mal zusammengespielt haben, hat es gut geklappt.“

Tottenham kann Inter überholen

In der Gruppe B ist der FC Barcelona mit zehn Punkten bereits durch, dahinter matchen sich Inter Mailand (sieben) und Tottenham Hotspur (vier) um den zweiten Platz. Die Engländer, die in Mailand mit 1:2 verloren, stehen im Wembley-Stadion weit mehr unter Druck, denn den Italienern würde auch schon ein Remis zum Aufstieg reichen.