Szene aus dem Match Salzburg gegen Leipzig
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Europa League

Salzburg gegen Leipzig auf Gruppensieg aus

Für den FC Salzburg liegt das Sechzehntelfinal-Ticket der Europa League zum Abholen bereit. Im zweiten Prestigeduell mit dem deutschen Bundesligisten RB Leipzig am Donnerstag (18.55 Uhr) in Wals-Siezenheim reicht dem Meister ein Remis zum Weiterkommen. Die Aussichten dafür sind für den in der Liga unangefochtenen und in der Europa League noch makellosen Club sehr gut.

„Wir brauchen einen Punkt, und ich glaube, dass Leipzig zwei Siege brauchen wird, um in die nächste Runde zu kommen“, sagte Salzburg-Coach Marco Rose zur Ausgangslage. Der deutsche Bundesligist liegt sechs Zähler hinter Salzburg und punktegleich mit Celtic Glasgow auf Rang zwei. „Ein Sieg würde für uns die Qualifikation für die nächste Runde bedeuten, das ist das Allerwichtigste. Es wäre aber keine besondere Genugtuung für mich“, gab Rose Einblick.

Da auch die österreichischen „Bullen“ noch nicht ganz durch sind, kann es logischerweise keine Schützenhilfe der Salzburger geben. „Wer jetzt sagt Stallorder, das geht mir zu weit mit jeglicher Phantasie“, so Rose. Die zahlreichen Medienspekulationen beziehungsweise -berichte im Vorfeld der Partie findet er übertrieben. „Ich verstehe, dass es spannend ist für die Medien und die Leute und dass die Partie Brisanz birgt“ sagte Rose, bat aber gleich darauf: „Bitte runter vom Gas.“ Man mache jedenfalls nicht mehr aus der Partie, als sie sei.

Salzburg seit 2016 zu Hause ohne Niederlage

Sein Team strotzt vor Selbstvertrauen. Mittlerweile 52 Pflichtspiele (seit dem 0:1 gegen die Admira am 27. November 2016, Anm.) haben die Salzburger zu Hause nicht mehr verloren, im Europacup sind sie vor eigenem Publikum 15 mal in Folge ungeschlagen geblieben. Bei der Generalprobe gab es einen 4:0-Erfolg in Hartberg, es war der 13. im 15. Ligaspiel. „Wir wissen, wozu wir imstande sind“, so Rose.

Trainer Marco Rose und Alexander Walke
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Trainer Marco Rose und Tormann Alexander Walke erwarten ein enges Prestigeduell gegen Leipzig

Hartberg kann man mit Leipzig aber klarerweise nicht vergleichen, auch wenn RasenBallsport zwei der jüngsten drei Pflichtspiele verloren hat. „Mit Leipzig kommt ein extrem ambitionierter Bundesligist aus Deutschland, der zuletzt einen kleinen Ausrutscher hatte, aber eine gute Form hat“, analysierte Salzburgs Trainer, der das Verhältnis zu Leipzigs Ralf Rangnick als „gut“ bezeichnete.

Man habe jedenfalls eine „schwierige Aufgabe“ vor der Brust. „Sie verteidigen sehr kompakt, haben in den letzten Spielen wenig Gegentore bekommen, ohne ihre grundsätzliche Idee zu verlassen. Sie attackieren, schalten schnell um und verwerten ihre Chancen konsequent“, hob Rose die Vorzüge des Gegners hervor. Er rechnete mit einem „spannenden, emotionalen und tempogeladenen Spiel“.

„Kleinigkeiten werden entscheiden“

Im Hinspiel haben die Salzburger mit dem 3:2-Erfolg bereits bewiesen, dass sie Leipzig besiegen können. Auch deshalb erwartete Salzburgs Goalie Alexander Walke „ein Spiel auf Augenhöhe, in dem Kleinigkeiten entscheiden werden“. Es werde darauf ankommen, wer sein Spiel besser auf den Platz bringe.

Rangnick kehrt nach Salzburg zurück

Am Donnerstag gastiert Leipzig in Salzburg. Die Rückkehr von Ralf Rangnick, früher Sportdirektor in Salzburg, löst bei vielen gemischte Gefühle aus.

Mit einem Unentschieden will man sich im Lager der Gastgeber keinesfalls begnügen. „Ich glaube, dass es nicht zur Mannschaft passt, auf ein 0:0 zu spielen“, betonte Walke. Man werde deshalb alles raushauen und voll auf Sieg spielen. „So kennt man uns, selbst wenn wir 1:0 oder 2:0 führen, geben wir weiter Gas, das macht uns aus, und so werden wir auch morgen auftreten“, versicherte auch Rose.

Leipzig fehlt „ganzes Mittelfeld“

Auf den Auftritt der Leipziger darf man jedenfalls gespannt sein, denn der deutsche Bundesligist wird vor allem im Mittelfeld von Personalsorgen geplagt. Neben dem bereits seit Längerem verletzten Emil Forsberg fehlen Trainer Rangnick auch Kevin Kampl, Marcel Sabitzer und Diego Demme. Sie traten die Reise nach Salzburg erst gar nicht mit an. „Unser ganzes Mittelfeld fehlt“, klagte Rangnick. „Es wird eine überraschende Aufstellung sein, ich hätte sie vor einer Woche auch nicht für möglich gehalten.“

Europa League, fünfte Runde

Donnerstag, 18.55 Uhr:

FC Salzburg – RB Leipzig

Wals-Siezenheim, SR Grinfeld (ISR)

Salzburg: Walke – Lainer, Ramalho, Pongracic, Ulmer – Samassekou – X. Schlager, Wolf, Junuzovic – Gulbrandsen, Dabbur

Leipzig: Mvogo – Mukiele, Upamecano, Orban, Saracci – Laimer, Ilsanker, Bruma – Cunha, Augustin, Werner

Die Stimmung auf der Tribüne wird jedenfalls bestens sein, die Arena in Wals-Siezenheim ist seit längerer Zeit mit 29.520 Fans ausverkauft. „Das ist eine Anerkennung für die letzten Spiele, die wir zu Hause bestritten haben. Das ist natürlich cool und gibt uns noch einmal einen kleinen Schub extra“, sagte Walke. Er ist die Nummer eins in der Europa League, in der Liga muss er Cican Stankovic den Vortritt lassen. „Es funktioniert ganz gut“, sagte der Routinier zur Rotation.

Bestens lief es bisher auch für die Salzburger in der Europa League, in der sie mit Munas Dabbur (fünf Tore) auch den Toptorschützen stellen. Es gab nicht nur vier Siege, sondern auch in jedem Spiel mindestens drei Treffer, wie auch zuletzt beim 5:2 bei Rosenborg Trondheim. Salzburg hat damit nach wie vor die Chance, zum dritten Mal in der Clubgeschichte das Punktemaximum im zweitwichtigsten Europacup-Bewerb zu holen.