Mikaela Shiffrin (USA)
Reuters/USA Today Sports/Eric Bolte
Ski alpin

Shiffrin gelingt historischer Triumph

Mikaela Shiffrin hat am Sonntag den Super-G in Lake Louise für sich entschieden und mit ihrem insgesamt 46. Weltcup-Sieg einen historischen Triumph gelandet. Die 23-jährige US-Amerikanerin ist nämlich die erste Fahrerin mit Erfolgen in sechs Disziplinen.

Shiffrin hat neben 34 Siegen im Slalom, sechs im Riesentorlauf und drei in Parallel-Rennen nun auch jeweils einen in der Kombination, in der Abfahrt und im Super-G auf dem Konto. In fünf verschiedenen Damen-Bewerben siegreich waren die Österreicherin Petra Kronberger, die Schwedinnen Pernilla Wiberg und Anja Pärson, die Kroatin Janica Kostelic, die Slowenin Tina Maze und Shiffrins Landsfrau Lindsey Vonn.

„Es ist schon irgendwie verrückt. Ich habe versucht direkt und aggressiv zu fahren. Ich habe immer versucht Tempo zu machen, und es hat sich gut angefühlt. Heute war alles perfekt“, jubelte Shiffrin im ORF-Interview. „In allen Disziplinen zu gewinnen war eines meiner großen Ziele, seit ich erstmals im Weltcup gestartet bin. Ich bin allen sehr dankbar, die es möglich gemacht haben.“

Podest mit Ragnhild Mowinckel (NOR), Mikaela Shiffrin (USA) und Viktoria Rebensburg (GER)
GEPA/Christopher Kelemen
Mikaela Shiffrin untermauerte mit ihrem ersten Super-G-Sieg ihre Vormachtstellung im Skizirkus

Siebenhofer schrammt am Podest vorbei

Die Weltcup-Titelverteidigerin und -Spitzenreiterin verwies die Norwegerin Ragnhild Mowinckel und die Deutsche Viktoria Rebensburg um eindrucksvolle 0,77 bzw. 0,83 Sekunden auf die Plätze zwei und drei. Die Österreicherinnen Ramona Siebenhofer (0,84) und Anna Veith (0,90) verpassten als Vierte und Sechste das Podest nur um eine bzw. sieben Hundertstelsekunden.

1. Mikaela Shiffrin (USA)
2. Ragnhild Mowinckel (NOR)
3. Viktoria Rebensburg (GER)

Stephanie Venier (1,00) wurde Neunte, Nicole Schmidhofer (1,09) landete nach ihrem Abfahrtsdouble in Lake Louise als viertbeste ÖSV-Dame auf Rang elf. Weltcup-Punkte holten noch Cornelia Hütter (17.), Ricarda Haaser (24.) und Tamara Tippler (30.).

Shiffrin, die im Vorjahr sensationell eine Abfahrt in Lake Louise gewonnen hatte, hatte schon in den Abfahrten am Freitag und Samstag mit den Plätzen neun und vier ihre Speed-Qualitäten ausgepackt. Im Super-G gelang ihr eine perfekte Fahrt, sie hatte im Training viel darin investiert.

„Die eine Hundertstel wurmt“

Siebenhofer betrachtete ihr Topergebnis ein wenig zwiespältig. „Die eine Hundertstel wurmt, ich bin schon wieder hungrig auf das Podest. Aber ich freue mich irrsinnig über meine Fahrt. Natürlich ist der Abstand nach ganz vorne sehr groß, Mika muss wirklich eine sehr gute Fahrt gehabt haben“, sagte die Steirerin.

Ramona Siebenhofer (AUT)
GEPA/Mario Kneisl
Ramona Siebenhofer ärgerte sich über den knapp verfehlten Podestplatz, nicht aber über ihre Fahrt

Auch Veith verpasste das Podest nur hauchdünn. „Ich hadere damit nicht, ich weiß genau, wo ich die Hundertstel liegen gelassen habe. Was mich ärgert ist, dass ich es nicht ganz durchgezogen habe. Der erste Schritt ist getan, man kann sich ja steigern über die Saison“, sagte die Salzburgerin. „Nicht ganz happy“ war die neuntplatzierte Venier. „Es wäre viel mehr drinnen gewesen.“

Schmidhofer gestand nach Platz elf, dass sie die intensiven Trainings- und Abfahrtsläufe gespürt hatte. „Ich habe die Explosivität heute nicht mehr hingebracht. Für mich war es aber das beste Wochenende, das man sich vorstellen kann“, meinte die Steirerin.

Scheyer schwer gestürzt

Zu den Ausgeschiedenen zählten die Österreicherinnen Nina Ortlieb, Stephanie Brunner und Christine Scheyer. Scheyer schrie nach ihrem Sturz laut auf und griff sich aufs Knie. Sie stand danach aber auf und fuhr auf einem Ski ins Ziel. Die 24-jährige Vorarlbergerin wird sich laut ÖSV erst in der Heimat untersuchen lassen. Die Heimreise erfolgte noch am Sonntag, eine Diagnose soll es dann am Montag geben.