Max Franz
APA/AFP/Mark Ralston
Ski alpin

ÖSV zieht positive Nordamerika-Bilanz

Erstmals seit 2003 haben Österreichs Alpinski-Asse bei den Rennen der Nordamerika-Tournee vier Siege geholt. Auffallend war, dass diese mit Max Franz bzw. Nicole Schmidhofer von nur zwei Personen und jeweils auf derselben Skimarke (Fischer) eingefahren wurden. Weil auch die Teamleistungen stark waren, sind Mannschafts- und Nationenwertung bei der Rückkehr des Weltcups nach Europa fest in ÖSV-Hand.

Zur besten Siegesbilanz seit 15 Jahren kamen in den zehn Rennen in Killington, Lake Louise und Beaver Creek insgesamt acht Podestplätze. Größter Wermutstropfen auf der Herren-Seite war, dass es in Beaver Creek erneut kein Abfahrtspodium gab.

Dass selbst mit der starken Truppe rund um Franz, Vincent Kriechmayr, Matthias Mayer und Hannes Reichelt die seit 2013 andauernde Durststrecke nicht beendet wurde, erklärte sich Herren-Chef Andreas Puelacher mit zu viel Verbissenheit. Während vor allem den ehrgeizigen Kriechmayr der verpasste Sieg wurmte, legte der Kärntner Franz nach dem Abfahrtssieg in Lake Louise in Colorado mit seinem ersten Triumph im Super-G nach.

Max Franz und Coach Andreas Puelacher
GEPA/Andreas Pranter
Von der Leistung von Max Franz war Herren-Chef Andreas Puelacher angetan

Puelacher im „Großen und Ganzen zufrieden“

Puelacher zog trotz der Erfolge eine gemischte Bilanz. „Im Großen und Ganzen war ich mit der Mannschaft hier sehr zufrieden“, sagte der Tiroler einerseits. „Speziell im Riesentorlauf hat es aber nicht so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt haben“, verwies er auf das hinter dem zweitplatzierten Marcel Hirscher sehr dürftige ÖSV-Ergebnis.

Grandiose Nordamerika-Bilanz für ÖSV

Österreichs Skifahrerinnen und Skifahrer waren in Nordamerika so erfolgreich wie seit 15 Jahren nicht mehr.

Was Puelacher dabei besonders störte: „Wir sind allgemein mit technischen Fehlern ausgeschieden. Das gefällt mir gar nicht.“ Man müsse genauer und präziser Ski fahren. „Wir wollen im Riesentorlauf eine ebenso kompakte Mannschaft herbringen, wie wir sie auch in allen anderen Disziplinen haben“, sagte er. Zwar habe auch Hirscher in Beaver Creek nicht fehlerlos agiert. „Aber er ist nichtsdestotrotz in Form und wird auch heuer seine Rennen im Riesen gewinnen.“

Damen besser als im letzten Jahr

Bei den Damen freute sich Jürgen Kriechbaum, dass es neben dem mannschaftlich geschlossenen Auftreten in den Speed-Bewerben eben auch die beiden Siege für Schmidhofer sowie Platz zwei für Cornelia Hütter gegeben hatte. „So etwas ist wirklich äußerst positiv“, sagte der Damen-Chef. Dazu komme die gute Riesentorlauf-Performance von Stephanie Brunner, aber auch anderer wie Katharina Liensberger usw. in Killington. „In Summe war es diesmal besser als letztes Jahr“, resümierte Kriechbaum.

Nicole Schmidhofer
AP/The Canadian Press/Jeff McIntosh
Zwei Siege in Nordamerika brachten Nicole Schmidhofer zum Strahlen

Dass Fischer in Nordamerika so erfolgreich war, registrierte vor allem Rennchef Sigi Voglreiter erfreut. Man halte bei einer guten Kontinuität. Bei den Herren hat Kriechmayr bekanntlich „Verstärkung“ durch Franz bekommen. Ähnliches war bei den ÖSV-Damen schon im Vorjahr geschehen, als sich Ramona Siebenhofer zu Schmidhofer gesellt hatte. „Die haben jetzt ein gutes Paket, das auf welligen Verhältnissen richtig gut funktioniert“, befand Kriechbaum.

Für die Herren geht es diese Woche in Val d’Isere weiter, Hirscher wird dafür wie immer auf der Reiteralm trainieren. Die Damen fahren in St. Moritz Riesentorlauf und den ersten Parallelslalom der Saison. Der Herren-Riesentorlauf auf der „Face“ ist schneebedingt derzeit nur bis zum Reservestart bestätigt, die folgenden Damen-Rennen wegen des aktuellen Wetters noch gar nicht. Der Deutsche Felix Neureuther wird in Frankreich im RTL sein Comeback nach einer Daumenverletzung geben.