Allan (Napoli) und Mohamed Salah (Liverpool)
APA/AFP/Paul Ellis
Champions League

Liverpool dank Salah im Achtelfinale

Vorjahresfinalist Liverpool hat sich mit einem Zittersieg für das Achtelfinale der UEFA Champions League qualifiziert. Die Engländer feierten am Dienstagabend einen 1:0-Heimerfolg gegen SSC Napoli und sicherten sich noch den zum Aufstieg nötigen zweiten Platz in der „Todesgruppe“ C. Umjubelter Held an der Anfield Road war Mohammed Salah.

Der ägyptische Stürmerstar erzielte in der 34. Minute mit einem sehenswerten Treffer aus spitzem Winkel durch die Beine von Napoli-Goalie David Ospina das Siegestor für die spielbestimmenden „Reds“, die daneben zahlreiche Chancen ausließen. In der Nachspielzeit rettete Liverpool-Keeper Alisson bei der größten Chance der Italiener im ganzen Match mit einer Glanzparade gegen Arkadiusz Milik.

Den Gruppensieg sicherte sich Paris Saint-Germain durch einen 4:1-Erfolg bei Roter Stern Belgrad. Die Tore gegen den Qualibezwinger von Red Bull Salzburg erzielten Edinson Cavani (9.), Neymar (40.), Marquinhos (74.) und Kylian Mbappe (92.). Für die ausgeschiedenen Serben hatte Marko Gobeljic (56.) zwischenzeitlich verkürzt.

Rasantes Spiel an der Anfield Road

In Liverpool war bereits der Beginn rasant. Denn bei den Gastgebern wirbelte der so gefährliche Dreiersturm um Salah, Roberto Firmino und Sadio Mane. Salah (7.) bzw. Marek Hamsik (8.) auf der Gegenseite hatten jeweils die frühe Führung auf dem Fuß. Die Engländer versuchten die Italiener mit Powerfußball zu überrollen, Virgil van Dijk war allerdings zu motiviert: Nach einem heftigen Tackling gegen den Knöchel von Dries Mertens war der Liverpool-Verteidiger mit einer Gelben Karte noch gut bedient (13.).

Liverpools Mohamed Salah schießt ein Tor gegen Napoli
Reuters/Jon Super
Salah erlöste die Liverpool-Fans in der 34. Minute mit einem nicht alltäglichen Tor

Liverpools Druck blieb konstant stark, die Neapolitaner wurden zu Fehlern gezwungen: Ein vermeintliches Tor des Ex-Salzburgers Mane (23.) zählte wegen Abseits richtigerweise nicht, in der 34. Minute war das Goldtor aber offiziell: Salah ließ Kalidou Koulibaly stehen und netzte durch die Beine von Ospina ein.

Napoli wurde nach dem Seitenwechsel gefährlicher, die „Reds“ ließen aber wenig Nennenswertes zu – und verpassten ihrerseits mehrmals die Vorentscheidung. Ospina hielt den italienischen Vizemeister gegen Salah (74.) und Mane (77.) im Spiel, zusätzlich schossen Van Dijk (78.) und Mane (87., 94.) Großchancen vorbei. In der 92. Minute warf sich dann Alisson dem Lucky Punch durch Milik erfolgreich entgegen.

PSG-Superstars in Torlaune

Als Gruppenerster bei der Auslosung am kommenden Montag (12.00 Uhr) in Nyon wird aber PSG gezogen werden. Cavani rollte den Ball nach prächtiger Vorarbeit von Mbappe früh zum 1:0 über die Linie. Vor seinem 2:0 dribbelte Neymar quer durch die Belgrader Abwehr. Roter Stern wehrte sich nach Kräften und Gobeljic verkürzte mit perfekter Direktabnahme auf 1:2. Marquinhos köpfelte nach einem Freistoß von Angel di Maria eine wieder beruhigende 3:1-Führung heraus und in der Nachspielzeit traf noch Weltmeister Mbappe zum Endstand.

Tottenham gewinnt Fernduell mit Inter

In der Gruppe B entschied Tottenham das Fernduell mit Inter Mailand um Platz zwei hinter dem FC Barcelona für sich. Den „Spurs“ reichte ein 1:1-Remis in Barcelona zum Weiterkommen, weil auch die punktegleichen Italiener daheim gegen Schlusslicht PSV Eindhoven nicht über ein 1:1 hinauskamen.

Ousmane Dembele (7.) traf zwar früh für eine Barca-B-Elf, die anfangs ohne Stars wie Lionel Messi, Sergio Busquets, Luis Suarez und Gerard Pique auflief. Messi kam zwar in der 64. Minute aufs Feld, sollte aber kein Faktor werden. Zum Helden avancierte im Finish Lucas Moura (85.), der nach Vorarbeit von Harry Kane das so wichtige Tor für die Engländer besorgte. Inter muss wegen des verlorenen drirekten Duells mit Tottenham wie Napoli als Gruppendritter ins Europa-League-Sechzehntelfinale umsteigen.

Borussia Dortmund kürte sich mit einem 2:0 beim abgeschlagenen Tabellenletzten AS Monaco durch Tore von Raphael Guerreiro (15., 88.) zum Sieger der Gruppe A, weil sich der bisherige Leader Atletico Madrid in Brügge mit einem torlosen Remis begnügen musste.

Schöpf schießt Schalke zu Sieg

Alessandro Schöpf schoss Schalke 04 zu einem 1:0-Heimsieg gegen Lok Moskau. Der ÖFB-Teamspieler traf in Gelsenkirchen der 91. Minute. Die „Königsblauen“ beendeten die Gruppe D als Zweite hinter dem FC Porto, der sich bei Galatasaray Istanbul mit 3:2 durchsetzte. Bereits vor der letzten Runde war der Aufstieg der Portugiesen und Deutschen festgestanden. Die Türken spielen im Frühjahr in der Europa League weiter, für die Russen ist die Europacup-Saison hingegen zu Ende.

Schalkes Alessandro Schöpf schießt ein Tor gegen Lok Moskau
AP/Martin Meissner
Alessandro Schöpf verhinderte in der 91. Minute eine Nullnummer in Gelsenkirchen

Bei Schalke starteten nur drei Spieler von der 1:2-Niederlage gegen Dortmund zuletzt in der Bundesliga. Darunter war Schöpf, der in einer über weite Strecken tristen Partie spät nach einem Abpraller traf. Für den 24-jährigen Tiroler war es das erste Champions-League-Tor seiner Karriere. Nicht mitfeiern durfte Guido Burgstaller, der mit einer Achillessehnenblessur länger ausfällt.

Im Parallelspiel in Istanbul sahen die Zuschauer gleich drei Elfmeter, fünf Tore und ein versöhnliches Ende für die Heimmannschaft – trotz 2:3-Niederlage. Porto führte 2:0 und 3:1, Galatasaray gelang jeweils nur der Anschlusstreffer. Sofiane Feghouli traf zunächst vom Punkt zum 1:2, vergab aber in der 67. Minute wieder mit einem Penalty das 3:3.

Nur England noch vollzählig

Damit stehen 15 von 16 Achtelfinalisten der Königsklasse fest. England (Manchester City, Manchester United, Liverpool und Tottenham) ist als einzige Nation noch mit allen vier Startern vertreten. Aus Spanien (Titelverteidiger Real Madrid, Barcelona und Atletico) sowie Deutschland (Bayern München, Dortmund und Schalke) kam ein Trio unter die letzten 16, aus Italien (Juventus Turin und AS Roma) ein Duo. Dazu gesellen sich vorerst PSG, Porto und Ajax Amsterdam.