Niklas Suele (Bayern) und David Neres (Ajax)
APA/AFP/Emmanuel Dunand
Champions League

Bayern retten Gruppensieg bei Ajax

Bayern München hat am Mittwoch in der Champions League nach einem turbulenten 3:3 (1:0) bei Ajax Amsterdam den Sieg in der Gruppe E fixiert. Manchester City ist nach einem 2:1 gegen Hoffenheim ebenfalls Pool-Sieger, das letzte Achtelfinal-Ticket sicherte sich Olympique Lyon. Für Titelverteidiger Real Madrid setzte es eine Blamage ohne Folgen.

In der Gruppe E wurde Bayern München letztlich der Favoritenrolle im Kampf um Rang eins gerecht. Dem deutschen Meister reichte ein 3:3-Remis bei Ajax Amsterdam, um die auch aufgestiegenen Niederländer zwei Punkte auf Distanz zu halten. ÖFB-U21-Teamspieler Maximilian Wöber (67.) sah aufseiten von Ajax genauso völlig zu Recht die Rote Karte wie wenig später Thomas Müller im Bayern-Lager (75.).

David Alaba spielte bei den Bayern durch. In der Gruppe H gab es sowohl für Pool-Sieger Juventus Turin (1:2 bei den Young Boys Bern) als auch für Verfolger Manchester United (1:2 bei Valencia) Niederlagen. Zuvor musste sich Titelverteidiger Real Madrid bereits mit 0:3 zu Hause gegen ZSKA Moskau geschlagen geben.

Packendes Remis in Amsterdam

Das Österreicher-Duell von Wöber mit Alaba war an Spannung nicht zu überbieten. Dusan Tadic (61., 82./Elfmeter) traf für Ajax genauso doppelt wie Bayerns Robert Lewandowski (13., 87./Elfmeter). Nach dem 2:3 von Kingsley Coman (90.) bewahrte Nicolas Tagliafico (95.) die Gastgeber noch vor einer Niederlage. Wöber kam in der 67. Minute gegen Leon Goretzka zu spät und traf den deutschen Teamspieler voll am Knöchel, der konnte nach Behandlungspause aber weitermachen. Müller sah wegen einer „Kung-Fu-Attacke“ Rot. Benfica Lissabon siegte im bedeutungslosen Parallelspiel gegen AEK Athen 1:0.

Thomas Müller
AP/Peter Dejong
Thomas Müller musste wie zuvor ÖFB-Legionär Maximilian Wöber völlig zu Recht das Feld verlassen

Letztes Achtelfinal-Ticket an Olympique Lyon

Für das aufgrund der Kriegswirren in Kiew angetretene Donezk begann seine Partie zunächst nach Wunsch. Der Brasilianer Junior Moraes traf in der 22. Minute. Lange Zeit schien das für den Aufstieg genug, ehe Nabil Fekir in der 65. Minute den Ausgleich erzielte. Lyon überstand damit auch das sechste Gruppenspiel ohne Niederlage und teilte zum fünften Mal die Punkte. Donezk muss sich mit der Europa League zufriedengeben, es steigt im Frühjahr im Sechzehntelfinale ein.

Für Hoffenheim ist die Europacup-Saison hingegen zu Ende. Andrej Kramaric traf bei City zwar via Elfmeter in der 16. Minute. Mit Leroy Sane sorgte aber ausgerechnet ein deutscher Teamspieler für die Wende. Der 22-Jährige versenkte einen Freistoß (45.+1) und machte nach der Pause (61.) seinen Doppelpack voll. Bei Hoffenheim spielte Florian Grillitsch durch, Stefan Posch stand nicht im Kader.

In der Gruppe H wollte anscheinend keiner den Gruppensieg. Juve gelang in Bern nur der Anschlusstreffer von Paulo Dybala (80.). Die Schweizer setzten sich dank Toren von Guillaume Hoarau (30./Elfmeter, 68.) durch. An der Vorarbeit hatte jeweils der Ex-Altacher Moumi Ngamaleu maßgeblichen Anteil. Für Manchester United war ein Treffer von Marcus Rashford (87.) zu wenig. Zuvor hatten Carlos Soler (17.) sowie Phil Jones (47./Eigentor) getroffen.

Real leistet sich höchste EC-Heimniederlage

In der Gruppe G hatten sich zuvor Real Madrid und AS Roma, die bereits als Erster und Zweiter festgestanden waren, Niederlagen geleistet. Der Titelverteidiger unterlag vor eigenem Publikum ZSKA Moskau, das bereits das Hinspiel 1:0 gewann, gar mit 0:3 (0:2), die Italiener zogen bei Viktoria Pilsen mit 1:2 (0:0) den Kürzeren. In Madrid ließ Trainer Santiago Solari eine B-Elf beginnen. Der gelbgefährdete Kapitän Sergio Ramos stand gar nicht im Kader. Mit Jesus Vallejo und Javier Sanchez bildeten zwei 21-Jährige die Innenverteidigung. Neben Sanchez gaben auch Mittelfeldspieler Federico Valverde (20) und Stürmer Vinicius Junior (18) ihr Startelfdebüt in der „Königsklasse“.

Vinicius Junior (Real)
AP/Paul White
Real Madrids B-Elf (im Bild Vinicius Junior) kassierte die höchste Europacup-Heimniederlage

Gerne wird sich an die Partie aber wohl niemand bei Real erinnern, setzte es doch die höchste Europacup-Heimniederlage. Während die Spanier ihre Chancen ausließen, präsentierten sich die Russen als Meister der Effizienz. Fedor Schalow traf nach einem Haken aus 15 Metern (37.). Georgi Schennikow erhöhte kurze Zeit später nach einem parierten Fernandes-Abschluss auf 0:2 (43.). Der Isländer Arnor Sigurdsson schuf in der 73. Minute klare Verhältnisse. Für Real war es die erste Heimniederlage in der Gruppenphase seit 2009.

Den Russen half der Sieg aber nichts, für sie ist die Europacup-Saison zu Ende. Viktoria Pilsen sicherte sich Rang drei und den Umstieg ins Europa-League-Sechzehntelfinale mit einem 2:1-Heimsieg gegen die AS Roma. Bei Punktegleichheit mit ZSKA entschied der bessere direkte Vergleich für die Tschechen. Pilsen behielt gegen Roma dank Toren von Jan Kovarik (62.) und Tomas Chory (72.) die Oberhand. Für die Italiener war der zwischenzeitliche Ausgleich von Cengiz Ünder (68.) zu wenig. Sie beendeten die Gruppe damit hinter Real (zwölf) mit neun Punkten. Pilsen und ZSKA brachten es auf je sieben Zähler.

Achtelfinal-Auslosung am Montag

Am kommenden Montag (12.00 Uhr) geht in Nyon die Auslosung des Achtelfinals über die Bühne. Die acht Gruppensieger treffen auf einen Zweiten, können aber keinem Club aus der eigenen Gruppe oder des gleichen Verbandes zugelost werden. Die Pool-Sieger treten im Februar zunächst auswärts an, im März haben sie Heimrecht. Die acht Gruppendritten steigen in das Sechzehntelfinale der Europa League um, das ebenfalls am Montag (13.00 Uhr) ausgelost wird. Die vier besten Dritten sind gesetzt, die anderen ungesetzt und damit mögliche Gegner von Gruppensieger Salzburg.

Champions-League-Übersicht

Achtelfinal-Teilnehmer:

Gruppensieger: Borussia Dortmund (GER), FC Barcelona (ESP), Paris Saint-Germain (FRA), FC Porto (POR), Bayern München (GER), Manchester City (ENG), Real Madrid (ESP), Juventus Turin (ITA)

Gruppenzweite: Atletico Madrid (ESP), Tottenham (ENG), Liverpool (ENG), Schalke 04 (GER), Ajax Amsterdam (NED), Olympique Lyon (FRA), AS Roma (ITA), Manchester United (ENG)

Hinspiele: 12./13. bzw. 19./20. Februar
Rückspiele: 5./6. bzw. 12./13. März

Umsteiger in die Europa League:

Bei Auslosung gesetzt: SSC Napoli (ITA), Valencia (ESP), Inter Mailand (ITA), Benfica Lissabon (POR)

Bei Auslosung ungesetzt: Viktoria Pilsen (CZE), FC Brügge (BEL), Schachtar Donezk (UKR), Galatasaray Istanbul (TUR)