Trainer Dietmar Kühbauer (Rapid)
APA/Helmut Fohringer
Europa League

ÖFB-Clubs nehmen Herausforderung an

Österreichs Clubs bekommen es im Sechzehntelfinale der UEFA Europa League mit attraktiven Gegnern zu tun. Rapid trifft auf den italienischen Traditionsclub Inter Mailand, Salzburg auf den belgischen Meister Club Brügge. Während Rapid im Hinspiel am 14. Februar Heimrecht hat, treten die „Bullen“ zuerst auswärts an. Die Rückspiele gehen am 21. Februar in Szene.

Mit gemischten Gefühlen nahm man das Los bei Rapid zur Kenntnis. „Die Italiener sind natürlich klarer Favorit, wir können nur überraschen und sollten die Herausforderung mit Freude annehmen“, sagte Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer. Inter ist als CL-Gruppendritter in die Europa League umgestiegen. Hinter Pool-Sieger Barcelona schied Inter punktegleich mit Tottenham Hotspur nur aufgrund des direkten Duells aus. Das Team von Luciano Spalletti war im Entscheidungsspiel daheim gegen Eindhoven nicht über ein 1:1 hinausgekommen.

„Uns steht eine schöne Aufgabe bevor, wir treffen auf einen ganz großen Verein, der auch aktuell eine hervorragende Mannschaft stellt“, so Kühbauer über den Ligafünften der Vorsaison, der derzeit in der Serie A 14 Punkte hinter Leader Juventus Turin auf Rang drei liegt. Für Kapitän Stefan Schwab erfülle sich mit der Reise ins weltbekannte Stadion „ein Kindheitstraum“. „Das Stadion San Siro, heute nach Giuseppe Meazza benannt, ist eine richtige Fußballkathedrale. Ein Kräftemessen mit Inter Mailand ist eine sehr große Sache, ein tolles Los für uns und unsere Fans“, sagte der 28-Jährige.

Trainer Dietmar Kühbauer (Rapid)
APA/AFP/Yuri Kadobnov
Rapid-Coach Kühbauer freut sich auf die Duelle gegen Inter Mailand

Champions-League-Sieger 2010

Die sportlich erfolgreichsten Tage von Inter liegen einige Zeit zurück. 2010 gewann der Club unter Trainer Jose Mourinho die Champions League und damit den bisher letzten internationalen Titel. Die aktuell bekanntesten Akteure sind Goalgetter und Kapitän Mauro Icardi sowie die kroatischen Vizeweltmeister Ivan Perisic, Marcelo Brozovic und Sime Vrsaljko. Dazu kommen etwa der belgische Abräumer Radja Nainggolan, Matias Vecino aus Uruguay oder der niederländische Internationale Stefan de Vrij.

Zwischen Rapid und Inter gab es bereits zwei Kräftemessen. 1990 endete das Erstrundenduell des späteren Pokalsiegers im UEFA-Cup mit Grün-Weiß mit einem Aufstieg nach Verlängerung. Inter drehte den 2:1-Heimsieg von Rapid im Rückspiel noch um. Jürgen Klinsmann entschied das Spiel mit seinem Treffer zum 3:1-Endstand zugunsten der Mailänder. Kühbauer erinnerte sich am Montag eigenen Aussagen zufolge „noch gut“ an die 28 Jahre zurückliegenden Partien: „Die einstige Rapid-Mannschaft hat dem auch damals großen Favoriten alles abverlangt.“

Spannendes Los für Salzburg

Auf attraktive Duelle freut sich auch Salzburg gegen Club Brügge. „Das ist ein spannendes Los, mit einem Gegner, auf den ich mich freue. Der belgische Meister hat eine Mannschaft, die sehr gut organisiert ist und über viel Tempo verfügt. Das zeigen auch die Ergebnisse aus der Champions League“, sagte Trainer Marco Rose. Linksverteidiger Andreas Ulmer pflichtete ihm bei: „Brügge ist ein Club, der aus der Champions League kommt und schon deshalb über hohe Qualität verfügt. Da brauchen wir in jedem Fall zwei sehr gute Tage für den Aufstieg.“

Europa League: Salzburg trifft auf Brügge

Die Auslosung der Fußball-Europa-League ergab, dass Red Bull Salzburg im Sechzehntelfinale auf den belgischen Meister Brügge trifft. Rapid muss sich gegen Inter Mailand beweisen.

Dass Salzburg als Gruppensieger das Entscheidungsmatch über den Aufstieg zu Hause austrägt, wertete der 33-jährige Kapitän als Vorteil. „Ich persönlich spiele lieber das erste Spiel auswärts und das Rückspiel dann vor den eigenen Fans. Das haben wir ja auch vorige Saison schon sehr ordentlich gemacht“, erinnerte Ulmer an die vergangene Saison, als erst im Europa-League-Halbfinale Endstation gewesen war.

„Generell bringt der belgische Fußball viele tolle Spieler hervor, es wird also sicherlich eine spannende, schwierige Aufgabe für uns“, meinte Sportdirektor Christoph Freund zur Ausgangslage. Gleichzeitig wies der 41-jährige Salzburger auf das „fanatische Publikum“ und die „vielen Fans“ von Brügge hin.

Unruhe durch Korruptionsskandal

Abseits des Spielfeldes sorgte der 15-fache belgische Meister, der aktuell nach 19 Runden in der Pro League sieben Zähler hinter Genk Zweiter ist, zuletzt aber auch für Negativschlagzeilen. Im Zuge des belgischen Korruptionsskandals musste sogar Brügge-Trainer Ivan Leko eine Nacht in Untersuchungshaft verbringen.

Der 40-jährige Kroate war bei einer Großrazzia am 10. Oktober festgenommen worden. Anklage wurde aber dann nur gegen Lekos Ex-Manager erhoben. Auch gegen Brügge liefen Ermittlungen, die wegen des Verdachts von manipulierten Spielen in der Pro League eingeleitet worden waren.