Nicole Schmidhofer
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Ski alpin

Schmidhofer verpasst Sieg in Gröden

Nicole Schmidhofer hat am Mittwoch bei der Damen-Premiere in Gröden nur hauchdünn ihren ersten Weltcup-Sieg im Super-G verpasst. Die Weltmeisterin von St. Moritz musste sich nur der Slowenin Ilka Stuhec, die sich das Speed-Double auf der Saslong sicherte, um fünf Hundertstel geschlagen geben. Platz zwei teilt sich Schmidhofer mit Tina Weirather aus Liechtenstein.

Denkbar knapp am Stockerl vorbeigeschrammt ist die Schweizerin Jasmine Flury, der nur 0,01 Sekunden auf Schmidhofer und Weirather bzw. 0,06 Sekunden auf die Siegerzeit von Stuhec fehlten. Stephanie Venier platzierte sich mit 0,45 Sekunden Rückstand auf die Siegerzeit der Slowenin unmittelbar vor der Abfahrtsdritten Ramona Siebenhofer (+ 0,69) auf dem neunten Rang. Dahinter überraschte Christina Ager, die mit der hohen Startnummer 34 ins Rennen ging, als Zehnte (+ 0,74).

Aufzeigen konnten auch die restlichen ÖSV-Läuferinnen. Mit Tamara Tippler (+ 0,77), Nina Ortlieb (+ 0,78) und Anna Veith (+ 0,90) als Zwölfte, 13. bzw. 17. landeten insgesamt gleich sieben ÖSV-Damen in den Top 20. Ricarda Haaser (+ 1,53) und Mirjam Puchner (+ 1,84) konnten um die Spitzenplätze unterdessen nicht mitmischen.

Schmidhofer spürt die Erleichterung

Schmidhofer, die im WM-Winter in den ersten beiden Abfahrten ganz oben auf dem Podest stand und sich am Dienstag in der Abfahrt nach einem Fehler im unteren Teil mit Platz zehn hatte zufriedengeben müssen, war dennoch mehr als glücklich damit. „Da ist heute schon eine große Erleichterung dabei, weil es im Super-G endlich so funktioniert hat, wie ich es mir vorstelle“, betonte die 29-Jährige im ORF-Interview.

Schmidhofer verpasst Sieg

Mit nur 0,05 Sekunden Rückstand auf die Slowenin Ilka Stuhec wird Nicole Schmidhofer beim Super-G in Gröden Zweite. Sie teilt sich den Podestplatz mit Tina Weirather aus Liechtenstein.

„Ich bin die meisten Podestplätze mit Tina (Weirather, Anm.) am Stockerl gestanden.Jetzt stehen wir gemeinsam am zweiten Platz, das passt super“, so Schmidhofer. „Es war eine sehr gute Fahrt. Ich war viel aktiver als in den letzten Rennen. Das Tempo ist nicht ganz so schnell, was mir eigentlich lieber ist. Ich bin eher am letzten Zacken gefahren. Es war schon hart am Limit ohne großartige Fehler“, sagte die 29-Jährige.

1. Ilka Stuhec (SLO)
2. Nicole Schmidhofer (AUT)
2. Tina Weirather (LIE)

Stuhec wieder nicht zu biegen

Stuhec, die innerhalb von 24 Stunden zum zweiten Mal zuschlug und sich ihren insgesamt neunten Weltcup-Sieg holte, glänzte in Abwesenheit der zweifachen Super-G-Saisonsiegerin Mikaela Shiffrin, die Gröden ausließ und eine Pause einlegte, mit einer fast perfekten Fahrt. Erst nach einem Fahrfehler im unteren Abschnitt, der ihr sehr viel Geschwindigkeit kostete, wurde es im Finish noch einmal spannend. Am Ende rettete die 28-Jährige aber noch einen knappen Vorsprung ins Ziel.

„Ich wusste, dass es kein perfekter Lauf war. Ich hatte einen Fehler, es war sehr eng. Aber offenbar war es gut genug. Ich war im Ziel doch sehr überrascht“, sagte die Slowenin. „Ich habe gemacht, was ich musste. Es hat sehr viel Spaß gemacht“, sagte Stuhec, der ein Kreuzbandriss die Olympiasaison 2017/18 gekostet hatte. „Gestern (der Sieg in der Abfahrt, Anm.) hat sicher geholfen, um nicht mehr zu viel zu denken und es nur zu genießen und zu fahren. Es ist super.“

Venier trauert besserem Platz nach

Die achtplatzierte Venier trauerte unterdessen ein wenig einer noch besseren Platzierung nach. „Der Start ist extrem deppert für mich, wenn es so flach weg geht. Wenn du weißt, du bist nicht die Starter-Queen, dann ist es wirklich schwierig“, sagte die Tirolerin, die am Mittwoch ihren 25. Geburtstag feierte, im ORF-Interview. „Gut, dass ich während der Fahrt nicht weiß, wie weit ich schon hinten bin. Das ist traurig, wenn du schon so viel picken hast. Während der Fahrt habe ich eigentlich nicht mehr so viel verloren. Darauf kann ich aufbauen.“

Verbesserungsbedarf sah Siebenhofer. „Es war dann doch zu brav für den Lauf heute. Er hat wirklich zum Attackieren eingeladen, und ich bin einmal schön runtergefahren“, analysierte die neuntplatzierte Österreicherin und gestand, am Start „schon ein bisserl nervös“ gewesen zu sein. „Es war dann eine solide Fahrt. Ich muss mit dem Platz genauso zufrieden sein, weil so viele Top-Ten-Plätze habe ich noch nicht gehabt im Super-G.“

Veith erneut nicht zufrieden

Erneut nicht zufrieden zeigte sich Veith, die in Gröden überhaupt nicht in die Gänge kam. „Weil es einfach flach ist. Es war einfach heute zu rund und zu wenig am Limit. Das kann passieren, sollte nicht passieren. Das zipft mich an“, meinte die 29-Jährige, die schon mit Vorfreude auf den Riesentorlauf in Courchevel am Freitag blickte. „Ich will nichts verschreien, aber da (im Riesentorlauf, Anm.) fühle ich mich am stärksten im Moment.“

Für die Technikerinnen geht es vor der Weihnachtspause bereits am kommenden Wochenende nach Courchevel weiter, wo am Freitag ein Riesentorlauf (10.30 Uhr und 13.30 Uhr) und am Samstag ein Slalom (10.30 Uhr und 13.30 Uhr, jeweils live in ORF eins und Livestream) auf dem Programm stehen.