Die Vergabe erfolgt 2020 beim Kongress des Internationalen Skiverbands (FIS) in Marrakesch. Die Glemmtaler hoffen, dass sie mit der kurzfristigen Übernahme des Weltcup-Riesentorlaufs von Sölden und des Slaloms von Val d’Isere ihr Organisationsgeschick gezeigt haben. „Wir haben in den letzten Tagen bewiesen, was wir in kurzer Zeit auf die Beine stellen können“, sagte Bartl Gensbichler, der Präsident des Salzburger Landesskiverbands und örtlichen Skiclubs.
Ein Selbstläufer wird die WM-Bewerbung allerdings nicht, das weiß auch Peter Schröcksnadel, der Präsident des Österreichischen Skiverbands (ÖSV). Man habe bei der letzten Bewerbung eine Doppelvergabe 2023/25 an die Franzosen und Saalbach gewünscht, laut Statuten des Weltverbandes sei das aber nicht möglich gewesen. „Die Bewerbung wird schwierig, jetzt kommen neue Nationen dazu. Aber wir haben gute Chancen“, betonte der 77-jährige Tiroler.
Crans-Montana bisher einziger Konkurrent
Bereits bekannt ist Mitbewerber Crans-Montana (Schweiz), der ÖSV-Boss rechnet aber auch mit Garmisch-Partenkirchen und den Amerikanern. Das Konzept von Saalbach-Hinterglemm, „Ein Berg – alle Bewerbe“, soll beibehalten werden, vor allem mit den kurzen Wegen will man punkten. „Die eine oder andere Adaptierung wird es geben“, schilderte Bürgermeister Alois Hasenauer. „Wir gehen optimistisch und mit frischem Elan in die zweite Runde.“ Die bisher letzte alpine Ski-WM in Österreich fand 2013 in Schladming statt. 2019 geht sie in Aare (SWE) über die Bühne, zwei Jahre später in Cortina d’Ampezzo (ITA).
Schauplatz der Rennen in Saalbach wäre wie im Weltcup der Zwölferkogel, 2019 werden die Seilbahn und bestehende Gebäude erneuert, ein neuer Speicherteich soll angelegt und der Start der Damen-Abfahrt umgebaut werden. Profitieren sollen die Athleten, befindet sich doch seit zwei Jahren die offizielle ÖSV-Trainingsstrecke am Zwölferkogel, die auch ausländischen Teams zur Verfügung steht.
„Es ist eine Schande“
Dass Saalbach nicht regelmäßig im Weltcup-Kalender aufscheint, wird für die Bewerbung nicht als Nachteil gesehen. Allerdings wünscht man sich sehr wohl mehr Rennen. „Dass wir als größte Skination außer Sölden keine Rennen vor Weihnachten haben, ist eine Schande. Vielleicht kann man früher von den Rennen aus Amerika zurückkommen und noch eines einschieben“, meinte Schröcksnadel.
Und er erlaubte sich noch einen kleinen Seitenhieb Richtung Saalbach. „Ich habe euch damals das Lampionrennen angeboten, das wolltet ihr nicht.“ Allerdings habe niemand wissen können, dass sich daraus so etwas Großes entwickeln würde. Gemeint ist der Nachtslalom in Schladming, der jährlich bis zu 50.000 Zuschauer anlockt. Schröcksnadels neue Vision für Saalbach: „Eine Lampionabfahrt“.