Gregor Schlierenzauer
GEPA/Harald Steiner
Skispringen

Vierschanzentournee ohne Schlierenzauer

Die am 30. Dezember in Oberstdorf startende Vierschanzentournee wird ohne Gregor Schlierenzauer in Szene gehen. Der zweifache Tourneegewinner und erfolgreichste Springer des Weltcups arbeitet mit ÖSV-Assistenztrainer Florian Liegl von Grund auf an einer neuen Sprungtechnik und benötigt noch Zeit, um diese zu stabilisieren.

Chefcoach Andreas Felder ist überzeugt, dass Schlierenzauer wieder den Anschluss an die Spitze finden kann. Dazu ist aber eine Umstellung der in so vielen erfolgreichen Saisonen automatisierten Technik nötig. Der Stubaier stellt sich der Herausforderung und hat nach der dritten Weltcup-Station gemeinsam mit Liegl mit einem Strukturtraining abseits der Schanzen begonnen. Dabei sollen neue Muster im Gehirn gespeichert werden.

Erst vor einer Woche absolvierte Schlierenzauer erste Sprünge auf der 70-Meter-Schanze in Seefeld. Am Donnerstag trainierte der Ex-Weltmeister wie das Tourneeteam Felders in Seefeld auf dem 90-Meter-Bakken. „Es hat gut ausgeschaut“, sagte Felder der APA. „Ich habe das Gefühl, dass er auf einem guten Weg ist.“ Die Tournee käme aber zu früh, so der Coach.

Heim-WM als großes Ziel für Schlierenzauer

Schlierenzauer bekomme so viel Zeit, wie er brauche. „Er soll sich erst einem Wettkampf stellen, wenn er das Gefühl hat, wirklich bereit zu sein“, sagte Felder. Ein Termin für ein Comeback sei noch nicht festgelegt. Das Ziel Schlierenzauers ist es, bis zur Heim-WM in Seefeld und Innsbruck in Form zu sein und dem ÖSV-Aufgebot anzugehören. „Dass er bis zur WM im Wettkampf stabil ist, das wäre der Wunsch“, so Felder.

Der Cheftrainer nominierte nach dem Weltcup-Springen am Wochenende in Engelberg vorerst nur Stefan Kraft, Daniel Huber und Michael Hayböck für die bevorstehende Vierschanzentournee, wie der ÖSV bekanntgab. „Bisher haben sich nur drei Athleten für die Tournee mit Top-Ten-Ergebnissen empfohlen, alle anderen werden eine interne Qualifikation austragen“, hieß es vonseiten Felders.

Sechskampf um drei offene Tourneeplätze

Manuel Fettner, Clemens Aigner, Philipp Aschenwald und Markus Schiffner, die in Engelberg das Finale verpassten, sollen nach Weihnachten erneut Richtung Engelberg reisen, um beim dortigen Kontinentalcup (27./28. Dezember) eine interne Qualifikation um die drei offenen Tourneeplätze auszutragen. Mit Ulrich Wohlgenannt und Thomas Hofer, die zuletzt im B-Weltcup aufzeigten, sollen dabei zwei weitere ÖSV-Adler eine Chance erhalten.