Mensur Suljovic
APA/Hans Punz
Darts-WM

Überraschendes Aus für Suljovic

Österreichs Darts-Aushängeschild Mensur Suljovic ist bei der WM in London überraschend früh ausgeschieden. Der 46-jährige Wiener, der als gesetzter Spieler erst in Runde zwei einstieg, musste sich nach starkem Auftakt dem Engländer Ryan Searle im Alexandra Palace mit 1:3 geschlagen geben. Rowby-John Rodriguez unterlag dem Spanier Cristo Reyes 2:3.

Der Weltranglistensiebente Suljovic ging am Donnerstag trotz einer guten Saison mit einer gehörigen Portion Respekt in die mit 2,5 Mio. Pfund dotierten Titelkämpfe. Bei zehn WM-Teilnahmen konnte er noch nie das Viertelfinale erreichen. In seinem Auftaktmatch gegen den PDC-62. Searle gelang ihm aber ein starker Einstand mit vier 180ern in den ersten beiden Legs.

Trotz eines weiteren Triple-20 musste „The Gentle“ Leg drei abgeben, holte sich danach bei eigenem Anwurf aber Satz eins – mit insgesamt sechs 180ern und einem Average von 101,28 Punkten. Ein Überwerfen auf die Doppel-Acht hätte Suljovic beinahe das Leg noch gekostet, doch Searle konnte seinerseits 24 mit drei Pfeilen nicht ausmachen.

Faden reißt im zweiten Satz

Im zweiten Durchgang kassierte der Wiener zunächst ein Break, da Searle ein hohes 120er-Finish gelang. Suljovic schaffte aber umgehend das Rebreak, unterstützt von einem weiteren 180er und Searle, der fünf Chancen auf die Doppel ausließ. Der Österreicher stellte im dritten Leg von Satz zwei sein Lieblingsdoppel 14, scheiterte diesmal aber mit zwei Pfeilen und musste den Punkt abgeben. Im ersten Leg des ersten Satzes hatte er die Doppel-14 noch souverän getroffen. Nach zwei ausgelassenen Chancen zum Rebreak (Doppel-20 und Doppel-Zehn) verlor Suljovic auch den Satz mit einem Average von nur 84,18 in Durchgang zwei.

Danach konnte „The Gentle“ den Average (91,26) zwar wieder steigern, doch auch Searle hob seinen Durchschnitt (93,48) und holte sich den dritten Satz mit 3:1. Der Faden bei dem Wiener war gerissen. Nach zunächst vier vergebenen Set-Darts des Engländers vergab Suljovic zwei Chancen (Doppel-16 und Doppel-Acht) zum 2:2-Ausgleich in Legs. Searle ließ sich diese Gelegenheit nicht nehmen und traf die Doppel-20. zur 2:1-Satzführung.

Suljovic, der bereits im dritten Durchgang sichtlich mit seiner Leistung haderte, geriet im vierten Satz mit 0:2 in Rückstand. Trotz weiterer Schwäche im Checkout des Wieners (einmal Doppel-16 und viermal Doppel-Acht nicht getroffen) holte Suljovic zumindest noch ein Leg. Danach reichte ihm der insgesamt zehnte 180er in der Partie aber nicht, das Spiel noch einmal zu drehen. Searle verwertete seinen ersten Matchdart und trifft nun auf William O’Connor aus Irland. Der PDC-50. hatte sich in Runde zwei gegen James Wilson (ENG/26) mit 3:2 durchgesetzt.

Rodriguez vergibt 2:0-Satzführung

Rodriguez, der im Alexandra Palace bei seiner vierten WM-Teilnahme durch einen 3:1-Auftakterfolg über Ricky Evans (ENG) erstmals die zweite Runde erreicht hatte, gab gegen Reyes eine 2:0-Satzführung noch aus der Hand. Zu wenige hohe Triple und ein schwaches Checkout (24,24 Prozent Doppel-Quote) kosteten den Wiener den Aufstieg in die dritte Runde. Reyes kann sich hingegen auf ein Drittrundenduell mit Titelverteidiger Rob Cross aus England freuen.

Rowby-John Rodriguez
AP/John Walton
Rodriguez ließ einige Male sein Können aufblitzen, leistete sich aber zu viele Fehler auf die Doppel

Der Spanier startete stark in die Partie und ging mit einem Average jenseits der 110 Punkte mit 2:0-Legs in Führung. Rodriguez traf zu wenige Triple-Felder, kam ab dem dritten Leg aber besser ins Spiel und glich zum 2:2 aus. Im letzten Leg des ersten Satzes zog „Little John“ mit seinem ersten 180er davon. Nach zunächst fünf vergebenen Chancen auf die Doppel holte er sich den Set im sechsten Versuch mit der Doppel-Zwei.

Nur Breaks im zweiten Satz

Zum Auftakt des zweiten Satzes gelang Rodriguez mit einem 90er-Finish das Break zur 1:0-Führung. Wegen seiner Doppel-Schwäche kassierte der 24-jährige Wiener allerdings das Rebreak. Im dritten Leg des Satzes scheiterte Reyes knapp an einem 150er-Finish. Nach zweimal Triple-60 verpasste der Spanier nur um Millimeter die Doppel-15. Dadurch gelang Rodriguez mit einem 56er-Finish das neuerliche Break. Doch Reyes schlug wieder zurück und glich zum 2:2 aus. Mit dem fünften Break im zweiten Satz stellte Rodriguez auf 2:0 in Sets.

Im ersten Leg des dritten Satzes schaffte Rodriguez zwei 180er in Folge. 24 Punkte fehlten ihm noch zum Leg-Gewinn, doch nach weiteren fünf vergebenen Chancen auf die Doppel (davon einmal überworfen) ging der Punkt noch an Reyes, der in Folge auch den dritten Satz klar mit 3:0-Legs gewann. Das war auch der Knackpunkt in der Partie, danach fand Rodriguez nicht mehr ins Match.

Im vierten Set spielte „Little John“ weiter unbeständig. Er machte viele Fehler auf die Triple, zeigte aber auch ein tolles 115er-Finish. Nach vier Breaks in Folge brachte Reyes seinen eigenen Anwurf durch und glich in Sätzen aus. Im Entscheidungssatz konnte Rodriguez zunächst zehn Punkte nicht ausmachen. Reyes holte sich das Leg mit einem 108er-Finish und zog danach auf 2:0 davon. Im letzten Leg der Partie verwertete der Spanier seinen vierten Matchdart.

Lewis erreicht dritte Runde

Der frühere Weltmeister Adrian Lewis erreichte unterdessen souverän die dritte Runde. Der 33-jährige Engländer besiegte seinen erst 21 Jahre alten Landsmann Ted Evetts mit 3:0. Der Weltranglisten-16. Lewis holte 2011 und 2012 jeweils den Titel in London. Von den Gesetzten musste sich am Donnerstag Stephen Bunting und Steven Beaton verabschieden. Die Engländer unterlagen ihren Landsmännern Luke Humphries und Chris Dobey mit 1:3 bzw. 0:3.