Mikaela Shiffrin (USA)
GEPA/Mathias Mandl
Ski alpin

Shiffrin stürmt zu nächstem Weltcup-Sieg

Mikaela Shiffrin hat letztlich in souveräner Manier den Riesentorlauf in Courchevel für sich entschieden. Die US-Amerikanerin setzte sich am Freitag bei ihrem 49. Weltcup-Sieg 0,14 Sekunden vor der Deutschen Viktoria Rebensburg durch. Lokalmatadorin Tessa Worley wurde Dritte (+ 0,33). Stephanie Brunner, zur Halbzeit mit Shiffrin ex aequo auf Platz zwei, belegte als beste Österreicherin bei dichtem Schneefall in der Endabrechnung Rang sechs.

Brunner schaffte damit nach den Plätzen fünf in Sölden und drei in Killington zwar das nächste Topergebnis, die Durststrecke der ÖSV-Damen im Riesenslalom geht allerdings weiter – der bis dato letzte Sieg war Eva-Maria Brem am 7. März 2016 in Jasna gelungen. Dabei war das Finale in Courchevel zu einem Krimi geworden: Acht Hundertstelsekunden waren Brunner und Shiffrin als Ex-aequo-Zweite hinter der nach Lauf eins führenden Rebensburg gelegen. Knapp dahinter lauerte Worley.

Im Finale war Taktieren verboten. Doch Brunner wirkte nicht mehr so souverän wie im ersten Lauf, Probleme mit der Sicht bei dichtem Schneefall und sogar Regen im Zielbereich kamen hinzu. Letztlich rutschte die 24-jährige Tirolerin sogar vom Podest, während Shiffrin mit einem entfesselten zweiten Durchgang und viertbester Laufzeit souverän zum sechsten Saisonsieg fuhr. Rebensburg konnte sie vom obersten Treppchen nicht mehr verdrängen, als Zweite hielt sie den Schaden aber in Grenzen. Worley gelang der Sprung von Platz vier aufs Podest.

Stephanie Brunner (AUT)
GEPA/Mathias Mandl
Brunner schaffte im dritten Riesenslalom der Saison den dritten Top-Ten-Platz

„Da darf ich nicht meckern“

„Es war nicht leicht. Ich wusste, dass ich angreifen muss. Leider habe ich es zu gerade angelegt. Außerdem habe ich keinen gescheiten Druck auf den Ski gebracht, dann bin ich immer später und später geworden“, so Brunner im ORF-Interview im Ziel. „Ich bin aber sehr zufrieden mit meinem sechsten Platz, weil Courchevel nicht unbedingt mein Lieblingsort ist. Da darf ich nicht meckern. Die Verhältnisse waren für alle gleich.“

Siegerin Shiffrin schaute auf einen fehlerlosen zweiten Lauf zurück. „Es hat sich alles sehr stabil und gut angefühlt, ich konnte wirklich Tempo machen. Ich wollte einfach mehr attackieren als die anderen. Ich war auf der glücklicheren Seite. Das braucht man manchmal“, so die 23-Jährige, die auf dem Weg zu ihrem dritten Weltcup-Gesamtsieg in Folge nicht zu stoppen sein dürfte. Über die Sicht habe sie sich keine Gedanken gemacht. „Die Schläge waren natürlich schwer zu sehen, aber da muss man Vertrauen haben.“

Favoritensieg in Courchevel

Mikaela Shiffrin kann sich im Riesenslalom von Courchevel gegen ihre Konkurrentinnen durchsetzen. Hinter ihr auf dem Podest landen Viktoria Rebensburg und Tessa Worley.

Veith gelingt nächster Schritt

Eine Topleistung brachte auch Anna Veith, der ein weiterer großer Schritt zurück in die Weltspitze im Riesenslalom gelang. Mit Platz sieben (0,91) freute sich die Salzburgerin über ihr bestes RTL-Ergebnis seit ihrem ersten Comeback im Dezember 2016 nach Verletzungspause. Schon in Killington war sie als Achte in dieser Saison wieder in die Top Ten gefahren.

„Nach dem ersten Durchgang (11.) habe ich mir schon gedacht, dass es nach ganz vorne nicht reichen wird“, bilanzierte Veith. „Ich bin aber trotzdem zufrieden. Es war mein Ziel, in diese Lücke hineinzufahren. Das habe ich erreicht, deshalb war es ein super Tag. Man muss das schlechte Wetter ausblenden. Die, die das am besten schaffen, sind dann ganz vorne.“

1. Mikaela Shiffrin (USA)
2. Viktoria Rebensburg (GER)
3. Tessa Worley (FRA)

Haaser auf Rang zwölf

Keine Chance auf eine Spitzenplatzierung hatten die weiteren Österreicherinnen, die in Courchevel von Ricarda Haaser auf Platz zwölf (1,66) angeführt wurden. Katharina Liensberger verlor 2,07 Sekunden auf Shiffrin und reihte sich auf Platz 15 ein, auch Katharina Truppe zollte dem dichten Schneetreiben Tribut und schwang nach einem „Blindflug“ nur als 25. (3,45) ab. Bernadette Schild wurde nach einem schweren Schnitzer im Finale 28. (7,62).

Julia Scheib dagegen vergab die Chance auf ihre ersten Weltcup-Punkte. Die 20-Jährige schied als Halbzeit-25. in der Entscheidung nach wenigen Toren aus. Brem, die 2015 als bisher einzige Österreicherin den Courchevel-Riesenslalom für sich hatte entscheiden können, hatte schon in Lauf eins durch einen Fehler im oberen Teil alle Chancen vergeben und mit 3,62 Sekunden Rückstand bei zu diesem Zeitpunkt bereits starkem Schneefall als 33. das Finale verpasst. Im Slalom am Samstag (10.30 bzw. 13.30 Uhr, live in ORF eins und im Livestream) gibt es für Schild die Chance auf Revanche.