Skispringerin
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Ski nordisch

Auf der Suche nach Kombiniererinnen

2021 wird es in Oberstdorf das WM-Debüt für Frauen in der Nordischen Kombination geben. Damit verschwindet zwölf Jahre nach den Skispringerinnen auch dieser weiße Fleck von der Wintersportlandkarte. Die FIS und die nationalen Verbände sind gefordert, möglichst schnell Kombiniererinnen auszubilden.

Weltcups des Internationalen Skiverbandes (FIS) soll es spätestens 2020/21 geben, wahrscheinlich aber schon in der nächsten Saison. Bis dahin treten die besten Damen im Kontinentalcup an, sie sind aber noch spärlich gesät. Zahlenmäßig deutlich dichter besetzt sind nationale und internationale Nachwuchswettbewerbe.

Bei den ersten beiden Überseestationen des Kontinentalcups gingen hingegen nur zehn bis 15 Athletinnen an den Start, Österreich war nicht vertreten. Bei den folgenden europäischen Stationen werde man aber dabei sein, kündigte Mario Stecher an. Der Sportliche Leiter für Skispringen und Kombination im ÖSV kann in der jungen Disziplin noch nicht aus dem Vollen schöpfen.

Lisa Hirner mit Auszeichnung
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Lisa Hirner ist eine der Hoffnungsträgerinnen

„Nur dabei sein ist auch zu wenig“

„Im Nachwuchs haben wir schon zahlreiche Mädels, die das machen. Weiter oben bei internationalen Konkurrenzen sind es drei, vier, maximal fünf. Das ist schon noch sehr spärlich besetzt“, so Stecher. Man wolle eben nur konkurrenzfähige und komplett ausgebildete Athletinnen an den Start schicken. „Nur dabei sein ist auch zu wenig.“

Hinzu komme, dass mit Lisa Hirner und Annalena Slamik zwei der derzeit Besten erst 15 Jahre alt sind und noch einige Entwicklungszeit brauchen werden. Der ÖSV will aber natürlich auch in der neuen Disziplin möglichst schnell vorne mitmischen, auch bei künftigen Weltmeisterschaften und Olympia. „Überall, wo es Medaillen gibt, sollten wir dabei sein und sollten wir auch recht gut dabei sein“, bekräftigte Stecher in Ramsau im Gespräch mit der APA.

„Geht sicher nicht von heute auf morgen“

Dafür tue man einiges. „Wir haben Nachwuchs-Camps, wo viele mit Begeisterung dabei sind. Es ist aber auch wichtig, dass sich Trainer des Ganzen annehmen, die haben wir zweifelsohne auch“, erläuterte der frühere Kombinierer Stecher. Da die Kombination eine Sportart sei, in die man viel investieren und in der man viele Entbehrungen auf sich nehmen müsse, sei die Nachwuchsrekrutierung problematisch.

„Man muss es zumindest realistisch sehen, dass es ein schwieriges Unterfangen ist.“ Deshalb müsse man Geduld haben. „Das geht sicher nicht von heute auf morgen, aber auch im Skispringen hat es lange Zeit gedauert.“ Die noch fehlende Basis sei nicht nur für den ÖSV, sondern auch international problematisch.

Olympia als großes Ziel

„Die Besten werden sicher gut sein, die Breite ist nach wie vor das Problem. Ich hoffe, dass wir bis 2021 so weit sind. Es gibt im FIS-Bereich schon viele, aber es muss sich entwickeln.“ Da die Kombiniererinnen ab 2026 auch zu Olympiaehren kommen dürften, sei ein weiterer Ansporn für den Einstieg in die Sportart gegeben, so Stecher.