Mikaela Shiffrin (USA)
GEPA/Christopher Kelemen
Ski Alpin

Rekordsieg für Shiffrin im Slalom

Mikaela Shiffrin ist seit Samstag alleinige Rekordsiegerin im Slalom. Die 23-jährige Amerikanerin gewann auf dem Semmering mit einem Vorsprung von 0,29 Sekunden auf die Slowakin Petra Vlhova und feierte ihren 36. Weltcup-Erfolg in dieser Disziplin und übertraf die Österreicherin Marlies Raich. Dritte wurde die Schweizerin Wendy Holdener (+0,38).

Im Schatten von Shiffrin zeigten auch zwei junge Österreicherinnen auf. Katharina Liensberger verbesserte sich in der Entscheidung vom sechsten auf den vierten Rang (0,75) und holte damit das beste Weltcup-Resultat in ihrer noch jungen Karriere. Unmittelbar hinter Liensberger landete Katharina Truppe. Mit Platz fünf (1,58) egalisierte die 22-jährige Kärntnerin ihr bestes Ergebnis im Weltcup. Katharina Huber belegte im Endklassement den 21. Rang (4,13).

„Ich bin superhappy über den vierten Platz und gratuliere den drei, die heute schneller waren. Ich versuche immer, so schnell wie möglich zu fahren, leider funktioniert es nicht immer. Ich freue mich schon auf den City-Event am 1. Jänner in Oslo, wo ich zum ersten Mal dabei bin“, sagte Liensberger, die im ersten Durchgang nach hervorragender Zwischenzeit einen schweren Fehler verzeichnete, im ORF-Interview.

1. Mikaela Shiffrin (USA)
2. Petra Vlhova (SVK)
3. Wendy Holdener (SUI)

Shiffrin übertrifft ihr Idol

Einmal mehr war aber Shiffrin eine Klasse für sich. Das US-Ausnahmetalent verteidigte ihre Zwischenführung vor Vlhova erfolgreich und ist damit weiter in Rekordstimmung. Für die 23-Jährige war es der fünfte Sieg im fünften Slalom – inklusive dem Parallelrennen in St. Moritz – und der bereits 51. Weltcup-Erfolg. Als erste Läuferin oder Läufer in der Geschichte schaffte sie 15 Siege in einem Kalenderjahr – in dieser Saison sind es bereits sieben.

Shiffrin war nach dem Rennen sichtlich gerührt über den Rekord. „Marlies war neben Bode Miller mein größtes Idol. Ihr Slalomfahren war unglaublich, und ich wollte zumindest ein wenig so werden wie sie. Aber ich habe nie daran gedacht, eines Tages ihren Rekord zu brechen. Für mich hat sie diesen Rekord für immer. Ohne sie wäre ich heute nicht hier“, so die US-Amerikanerin.

Rekordsieg für Shiffrin

Mikaela Shiffrin holte auf dem Semmering ihren 36. Slalom-Sieg und ist damit alleinige Rekordhalterin.

Für Vlhova, die am Freitag sensationell erstmals einen RTL gewonnen hatte, blieb zum fünften Mal in dieser Saison im Slalom der zweite Platz hinter Shiffrin. „Der zweite Lauf war ein richtiger Kampf, weil der Kurs schon in schlechtem Zustand war. Ich habe Vollgas gegeben und versucht, so wenig Fehler wie möglich zu machen. Für Mikaela hat es nicht gereicht. Aber ich bin glücklich, vor so vielen slowakischen Fans noch Zweite geworden zu sein“, freute sich die 23-jährige über ein weiteres Stockerl.

Liensberger und Truppe zeigen auf

Liensberger und Truppe müssen noch auf ihren Podestplatz warten. Die Leistungen auf dem Semmering lassen aber für die Zukunft hoffen. Die 21-jährige Vorarlbergerin, die bereits im letzten Slalom in Courchevel Fünfte geworden war, zeigte im zweiten Durchgang hinter Holdener die zweitbeste Laufzeit. In den letzten acht Slaloms klassierte sich Liensberger damit immer in den Top Zwölf.

Katharina Liensberger (AUT)
AP/Giovanni Auletta
Katharina Liensberger zeigte im Semmering-Slalom ihr großes Talent

Truppe überzeugte mit der drittschnellsten Zeit in der Entscheidung, mit der sie sich die Zwischenführung holte und am Ende im Klassement noch um fünf Plätze verbessern konnte. „Es war unglaublich befreiend, im Ziel den Einser aufleuchten zu sehen. Ich habe den Ski einfach gehen lassen. Die Stimmung ist unglaublich, man wird vom Start bis zum Ziel angefeuert. Das taugt mir voll“, freute sich die Kärntnerin nach dem gelungen Heimrennen.

Schild fädelt im ersten Tor ein

Für Bernadette Schild wurde das Heimrennen indes zum Drama. Die Salzburgerin fädelte im ersten Durchgang bereits beim ersten Tor ein. „Ich habe eigentlich gedacht, dass mir so etwas nie passieren wird. Einen Konzentrationsfehler würde ich ausschließen. Man will das erste Tor eng anfahren, damit man einen Rhythmus aufbaut. Das war mein Plan, weil ich wusste, dass der Lauf nicht einfach ist. Dann war es gleich vorbei“, sagte Schild im ORF-Interview.

Das Kuriose dabei: Dasselbe war Schilds erfolgreicher Schwester Marlies ebenfalls einmal passiert, nämlich am 28. November 2010 in Aspen. Mit Oslo, Zagreb und dem großen Heimrennen am 8. Jänner in Flachau stehen für Schild im neuen Jahr aber gleich wieder große Aufgaben an. „Also heißt es, alles rasch abzuhaken. Es gibt eh kaum Zeit zum Nachdenken“, erklärte Schild mit Blick in die Zukunft.